Der Goldkäfer. Эдгар Аллан По

Der Goldkäfer - Эдгар Аллан По


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      EDGAR ALLAN POE wurde 1809 in Boston als Sohn von Schauspielern geboren. Bereits im Alter von zwei Jahren war er Vollwaise. 1826 begann er ein Studium alter und neuer Sprachen an der University of Virginia. 1827 kam er zum Militärdienst, aus dem er 1831 entlassen wurde. 1838 heiratete er seine Cousine Virginia Clemm, die 1847 starb und ihn hilflos zurückließ. Poe verstarb in bitterer Armut in Baltimore unter nicht geklärten Umständen.

      Zum Buch

      Ein mysteriöser, metallener Skarabäus verführt zwei Freunde zu einer waghalsigen Schatzsuche. Was ist das Geheimnis des rätselhaften Käfers, dessen skizziertes Abbild gleichzeitig einen Totenschädel darstellt? Und gibt es tatsächlich einen Schatz? In Der Goldkäfer und vielen weiteren unheimlichen Erzählungen entführt Edgar Allan Poe den Leser in die Welt des literarischen Schauers der frühen Detektiv- und Horrorgeschichten, mit denen er unzählige Literaten der Weltliteratur inspirierte.

      Diese Sammlung der bekanntesten Erzählungen Edgar Allan Poes zeigt das Facettenreichtum des Literaten, der verarmt und unter ungeklärten Umständen verstarb. Mit seinen spannungsgeladenen, düsteren Abenteuern ist Poe der wichtigste Wegbereiter des Detektiv-, fantastischen und Gothic-Genres und gilt als Inspiration der noch jungen Horrorliteratur. Ein Hochgenuss für alle Freunde des literarischen Grusels.

      »Poe ist der am meisten Gelesene von allen seinen Zeitgenossen. Das ist kein Zufall, denn dieser neurotische und unglückliche Künstler ist unerhört modern […].« Philip Van Doren Stern

      Edgar Allan Poe

      Der Goldkäfer

      Edgar Allan Poe

      Der Goldkäfer

      Unheimliche Geschichten

      In der Übersetzung von Wilhelm Cremer

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über https://dnb.d-nb.de abrufbar.

      Es ist nicht gestattet, Abbildungen und Texte dieses Buches zu scannen, in PCs oder auf CDs zu speichern oder mit Computern zu verändern oder einzeln oder zusammen mit anderen Bildvorlagen zu manipulieren, es sei denn mit schriftlicher Genehmigung des Verlages.

      Alle Rechte vorbehalten

      Copyright © by marixverlag GmbH, Wiesbaden 2014

      Der Text basiert auf der Ausgabe marixverlag, Wiesbaden 2014

      Der Text wurde behutsam revidiert nach der Ausgabe Rätselhafte

      und unheimliche Geschichten 1923.

      Covergestaltung: Nicole Ehlers, marixverlag GmbH

      Bildnachweis: © David Liittschwager/National Geographic, Washington/USA eBook-Bearbeitung: Bookwire GmbH, Frankfurt am Main

      ISBN: 978-3-8438-0433-2

       www.marixverlag.de

      INHALT

       Der Goldkäfer

       Eine Geschichte aus dem Felsengebirge

       Der schwarze Kater

       Das Fass Amontilladowein

       Die Maske des roten Todes

       Die Rache des Zwerges

       Die Grube und das Pendel

       Der alte Mann mit dem Geierauge

       Die Mordtat in der Rue Morgue

       Der gestohlene Brief

       Bericht über den Fall Valdemar

       Der Untergang des Hauses Usher

       Metzengerstein

       Ligeia

       In der Tiefe des Maelstroms

       William Wilson

      DER GOLDKÄFER

      Vor vielen Jahren befreundete ich mich mit einem gewissen William Legrand. Er stammte aus einer alten Hugenottenfamilie und war einst wohlhabend gewesen, bis er durch eine Folge von Unglücksfällen verarmte. Um nun den Demütigungen seiner üblen Lage zu entgehen, verließ er seine Vaterstadt New Orleans und schlug seinen Wohnsitz auf der Sullivansinsel nahe bei Charleston in Südkarolina auf.

      Es ist dies eine merkwürdige Insel. Sie besteht eigentlich nur aus Seesand und ist ungefähr drei Meilen lang und höchstens eine Viertelmeile breit. Vom Festland trennt sie ein kaum bemerkbarer Flussarm, der sich träge durch eine Wildnis von Schilf und Schlamm wälzt und den Lieblingsaufenthalt der Wasserhühner bildet. Natürlich ist die Vegetation ärmlich und niedrig, einigermaßen hohe Bäume gibt es überhaupt nicht. Am Westende beim Fort Moultrie, wo einige elende Holzhäuser stehen, die im Sommer Bewohnern von Charleston eine Zuflucht vor Staub und Fieber bieten, wächst die stachlige Zwergpalme. Sonst aber ist die ganze Insel, wenn man von einem schmalen weißen Küstenstreifen an der Seeseite absieht, dicht bedeckt mit den Sträuchern der wohlriechenden Myrte, die bei den englischen Gärtnern so beliebt ist. Sie erreichen hier manchmal eine Höhe von fünfzehn bis zwanzig Fuß und bilden ein fast undurchdringliches, von schwerem Duft erfülltes Dickicht.

      Im tiefsten Inneren dieses Dickichts, nahe beim östlichen und entlegensten Ende der Insel, hatte sich Legrand eine kleine Hütte gebaut, die er bewohnte, als ich, rein durch Zufall, seine Bekanntschaft machte. Bald entwickelte sich zwischen uns eine Freundschaft, denn es gab vieles bei diesem Einsiedler, was mein Interesse und meine Achtung erweckte. Er besaß eine gute Erziehung und ungewöhnliche geistige Fähigkeiten, war aber etwas menschenscheu und fiel oft in wunderliche Stimmungen, die zwischen höchster Begeisterung und tiefster Schwermut schwankten. Er besaß eine Menge Bücher, las aber selten darin. Seine Lieblingsbeschäftigung waren Jagd und Fischfang. Auch schlenderte er gerne an der Küste und in den Büschen herum und suchte merkwürdige Muscheln und Insekten. Besonders um seine Insektensammlung würde ihn sogar ein Swammerdam beneidet haben. Gewöhnlich begleitete ihn bei diesen Ausflügen ein alter Neger namens Jupiter, dem die Familie schon vor dem Zusammenbruch die Freiheit geschenkt hatte. Aber weder durch Drohungen noch Versprechungen konnte man ihn von dem abbringen, was er als sein gutes Recht betrachtete, nämlich seinem jungen „Massa Will“ auf Schritt und Tritt zu folgen und ihm zu dienen. Es ist nicht unwahrscheinlich, dass die Verwandten Legrands, die diesen für geistig nicht ganz normal hielten, Jupiter absichtlich die Idee eingeflößt


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