Die zwölf Sinne des Menschen. Karl König
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Karl König
Die zwölf Sinne des Menschen
Band I
Der Kreis der zwölf Sinne und die Ich-Entwicklung
Herausgegeben von Richard Steel
Verlag Freies Geistesleben
Inhalt
Editorische Vorbemerkung
von Richard Steel
Das Sinneswesen als Ich-Leib – Zur Sinneslehre von Karl König
Einleitung von Prof. Dr. Peter F. Matthiessen
Karl König – Vorträge zur Sinneslehre
Vom Sinn der Sinne – Vortrag in Stuttgart, 1961
Der Kreis der zwölf Sinne – 8 Vorträge in Spring Valley, New York, 1960
Der Tastsinn und der Lebenssinn
Der Bewegungssinn und der Gleichgewichtssinn
Der Geruchssinn und der Geschmackssinn
Der Sehsinn und das menschliche Auge
Der Hörsinn und das menschliche Ohr
Die zwölf Sinne des Menschen – 5 Vorträge in Wien, 1963
Course on Differential Diagnosis, Donegal, Pennsylvania, 13. / 15. Juli 1962 (Hörernotizen)
Tagebuchnotizen der Reise nach Wien, 1963
Leseprobe: Brüder und Schwestern – Geschwisterfolge als Schicksal
Die zwölf Sinne des Menschen
Editorische Vorbemerkung
von Richard Steel
Die zweibändige Ausgabe der Sinnesarbeiten Karl Königs erscheint innerhalb der Werkausgabe in der Fachabteilung «Allgemeine Anthroposophie», wenngleich eine Zuordnung zur medizinischen Menschenkunde zunächst naheliegender erscheint. Königs Arbeiten zur Sinneslehre sind jedoch weitreichender, komplexer und fachübergreifend.
Seine Sinnesstudien begann Karl König bereits im Bereich der Zoologie und setzte sie nach seinem Medizinstudium in Wien in der Humanmedizin und Embryologie fort. Erste Kurse zur Sinneslehre gab er in der Arlesheimer Klinik und in Fortbildungsseminaren für Ärzte, aber auch für therapeutische und pflegerische Berufe, um sie dann in der Zeit des Aufbaus der Camphill-Bewegung – vor allem innerhalb der in Schottland entstehenden Ausbildung für Mitarbeiter – zu intensivieren. Dort war seine Blickrichtung besonders auf heilpädagogische Fragestellungen und die Beobachtungen aus dem pathologischen Bereich gerichtet, was letztlich das Verständnis der Sinnesorgane und -prozesse im Allgemeinen vertiefte. Gerade die Pathologien, die er dort beobachten und behandeln konnte, verstärkten seine Einsichten sichtlich.
Die beiden großen Kurse1 über die Sinne, die in Band I enthalten sind, können vor allem im allgemeinen anthroposophischen Sinne als Hinführung zu einem neuen Verständnis des Menschenwesens selbst betrachtet werden – also ganz im Zusammenhang mit der zentralen Aufgabe der Anthroposophie!
Insbesondere in seinem ersten Vortrag in Wien bezieht sich König auf dieses «Allgemeine» im Sinne des Umfassenden, indem er diese Absicht bei Rudolf Steiner feststellt:
Rudolf Steiner hat im Jahre 1909 die erste Konzeption seiner Sinneslehre dargelegt2 und hat sie das Grundkapitel der Anthroposophie genannt, ohne das es unmöglich wäre, eine anthroposophische Geisteswissenschaft zu entwickeln.
In diesem Sinne handelt es sich bei unseren beiden Bänden nicht um eine komplette Sinnesphysiologie, sondern um Betrachtungen zu den einzelnen Sinnen in ihrem ganzheitlichen Zusammenhang, als «Hinführung zu einem neuen Verständnis des Menschenwesens» überhaupt; ein Weg allerdings, der sich als hilfreich und fruchtbar für pädagogische und vor allem therapeutische Fragen erweist. Dies wiederum kommt besonders deutlich in den Beiträgen im zweiten Band zum Ausdruck.
Die Bände in der Übersicht:
Band I
Der Kreis der zwölf Sinne und die Ich-Entwicklung
Der erste Band enthält im Kern die beiden Kurse, die Karl König 1960 in Spring Valley, New York, und 1963 in Wien über die Ganzheit der zwölf Sinne gehalten hat. Der Titel des Bandes drückt bereits aus, dass es hier zentral um die Frage des Menschen in seiner Ich-Entwicklung geht. In dem Aufsatz «Die Zwölfheit der Sinne – Ich-Entwicklung und Gemeinschaftsbildung» in Band II wird das Thema noch einmal zusammenfassend ausgeführt.
Beide Kurse haben zu ihrer Zeit viele Menschen für das Thema begeistern können und nachhaltig in den Zuhörern gewirkt. Auf Englisch erschien 1999 – zusammen mit Vorträgen über «Die sieben Lebensprozesse» – eine Buchausgabe des in den USA gehaltenen Kurses unter dem Titel Living Physiology. Als diese Arbeiten im gleichen Jahr auf Deutsch erschienen,3 wurden lediglich Auszüge aus den Vorträgen des Wiener Kurs ergänzend hinzugestellt, weil die damaligen Herausgeber Wiederholungen vermeiden wollten. Wir sind jedoch heute der Meinung, dass dieser Wiener Kurs in seiner Gesamtheit relevant ist, sodass wir die Texte nun erstmalig vollständig veröffentlichen. Für Karl König war dieser Kurs, den er 1963 hielt, sicherlich bedeutend, denn es war seit der Flucht 1938 sein erster längerer Besuch in der Wiener Heimat – damals behandelten seine letzten Vorträge eben auch die Sinneslehre (und die Tiere).4
In Anbetracht der Fülle an Vorträgen, Aufsätzen und Seminarnotizen Königs zu den Sinnen werden die Arbeiten zu den «sieben Lebensprozessen», die in den oben erwähnten Ausgaben aufgenommen wurden, künftig in einem separaten Band zu den inneren Organen und Organprozessen publiziert.
Beiden