Bewusstsein ist alles. Rupert Spira

Bewusstsein ist alles - Rupert Spira


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      Rupert Spira

       Bewusstsein ist alles

      Rupert Spira

      Bewusstsein ist alles

      Über die Natur unserer Erfahrung

      VAK Verlags GmbH

       Kirchzarten bei Freiburg

      Titel der Originalausgabe:

       The Transparency of Things © Rupert Spira 2008 ISBN 978-0-9558290-5-5 Erschienen bei: Non-Duality Press, Salisbury (Großbritannien)

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek:

       Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

      VAK Verlags GmbH

       Eschbachstraße 5

       79199 Kirchzarten

       Deutschland

      © VAK Verlags GmbH, Kirchzarten bei Freiburg 2011

       Übersetzung: Dr. Jörg van Hoorn

       Lektorat: Norbert Gehlen

       Layout und Satz: Karl-Heinz Mundinger, VAK

       Umschlagfoto: iStockphoto

       Umschlagdesign: Sabine Fuchs, Fuchs_Design München

       E-Book-Konvertierung: Satzweiss.com Print Web Software GmbH, Saarbrücken ISBN 978-3-95484-200-1 (ePub) ISBN 978-3-95484-201-8 (Kindle) ISBN 978-3-95484-202-5 (PDF)

      Vorbemerkungen des Verlags

      Viele Begriffe, die der Autor in diesem Buch verwendet, haben hier eine etwas andere Bedeutung als in der Alltagssprache. Dies wird verdeutlicht durch Besonderheiten der Schreibweise: Schreibung in ‚halben Anführungszeichen‘, Zusammensetzungen wie „Körper/Geist“, Wortneuschöpfungen wie „Einsheit“ u. Ä. Die deutsche Ausgabe orientiert sich dabei an den Vorgaben des Autors, mit einer Ausnahme: In vielen Fällen signalisiert der Autor die abweichende Wortbedeutung durch Großschreibung von Wörtern, die im Englischen normalerweise kleingeschrieben werden – diese Wörter sind hier in KAPITÄLCHEN gesetzt.

      Dieses Buch wurde geschrieben mit Liebe und Dankbarkeit für Ellen, meine Lebensgefährtin, und für Francis Lucille, meinen Freund und Lehrer.

      Was ist, vergeht nie.

       Was nicht ist, entsteht nie

      PARMENIDES

      Vorwort

      Dieses Buch ist eine Sammlung von Betrachtungen und Reflexionen über die Natur unserer Erfahrung. Sein einziger Zweck – soweit man überhaupt sagen kann, dass es einen Zweck hat – besteht darin, schlicht und einfach Erfahrung selbst, an und für sich, ganz genau zu betrachten.

      Die Aussagen, mit denen wir im Allgemeinen unsere Erfahrung beschreiben, werden meistens als so absolut wahr angesehen, dass sie anscheinend keiner weiteren Untersuchung bedürfen. Doch hier in diesem Buch ist unser Ansatz genau umgekehrt: Überhaupt gar nichts wird als gegeben angenommen – mit Ausnahme der sprachlichen Konventionen, die es uns ermöglichen zu kommunizieren.

      Schon als Kinder werden wir dazu angeregt, unsere Erfahrungen auf eine Art zu beschreiben, die diese Erfahrungen sowohl auszudrücken als auch zu bestätigen scheint. Später bestimmen diese Ausdrucksweisen dann, wie uns die Welt erscheint.

      „David liebt Jane.“– „Tim sah den Bus.“ … Bereits unsere ersten Formulierungen unterteilen Erfahrung in ‚ich‘ und ‚anderes‘, ‚ich‘ und ‚die Welt‘, in ein Subjekt, das erfährt, und ein Objekt, das erfahren wird. Und unsere Erfahrung scheint von da an diese Formulierungen zu bestätigen.

      Aber in einem bestimmten Stadium ahnen wir, dass diese Formulierungen nicht unsere Erfahrung zum Ausdruck bringen, sondern dass sie unsere Erfahrung bestimmen.

      Dieses Buch beschäftigt sich nicht mit einzelnen Eigenschaften der Erfahrung, sondern mit Erfahrung selbst. Es erforscht die grundsätzliche Natur von Erfahrung. Was ist dieses ‚ich‘? Was ist dieses ‚andere‘, diese ‚Welt‘? Und was ist dieses ‚Erfahren‘, das die beiden Pole zu verbinden scheint?

      Die essenzielle Entdeckung aller großen spirituellen Traditionen ist die Übereinstimmung von BEWUSSTSEIN und REALITÄT. Es ist die Entdeckung, dass die grundlegende Natur eines jeden Einzelnen von uns mit der grundlegenden Natur des Universums übereinstimmt.

      Diese Entdeckung wurde auf vielerlei Arten zum Ausdruck gebracht: „Atman ist Brahman.“ – „Ich und mein Vater sind eins.“ – „Nirwana ist Samsara.“ – „Leere ist Form.“ – „Ich bin Das.“ – „Alles ist Bewusstsein.“ – „Es gibt keine zwei Dinge.“ – „Sat Chit Ananda.“

      Jede spirituelle Tradition hat ihre eigenen Wege, zu diesem Verständnis zu gelangen. Es ist nicht nur ein intellektuelles Verständnis, sondern eher ein Wissen jenseits des Verstandes. Und in jeder Tradition gibt es genau so viele Variationen der Herangehensweisen, wie es Schüler dieser Tradition gibt.

      Dieses Buch erforscht, was wirklich und wahrhaftig erfahren wird. Die Frage „Was ist die Natur unserer Erfahrung, jetzt in diesem Moment?“ wird uns wieder und wieder beschäftigen.

      Und doch ist dieses Buch kein philosophisches Traktat. Es ist eine Sammlung von Betrachtungen und Erörterungen, in denen einige Grundideen immer wieder, jedes Mal unter einem etwas anderen Blickwinkel, untersucht werden. Ein gewisses Maß an Wiederholungen ist daher unvermeidbar.

      Man könnte sagen, dieses Buch wurde wie ein Musikstück geschrieben, in dem ein einzelnes Thema erforscht, hinterfragt, variiert und neu vorgetragen wird. Und jedes Mal, wenn das Hauptthema wieder aufgenommen wird, hat es (hoffentlich) durch die vorhergehenden Betrachtungen an Tiefe und Resonanz gewonnen.

      Die Bedeutung von Worten liegt nicht in den Worten selbst. Ihre Bedeutung liegt in den Betrachtungen, aus denen sie entstehen und auf die sie verweisen. Dieser Text ist daher mit vielen Zwischenräumen gestaltet, die das kontemplative Herangehen fördern sollen.

      Die Schlussfolgerungen, die hier gezogen werden, sind einzig dafür da, die alten, konventionellen und dualistischen Formulierungen infrage zu stellen, die so tief in die Art und Weise eingebettet wurden, wie wir uns und die Welt zu erfahren scheinen.

      Sind diese alten Formulierungen erst einmal infrage gestellt, so müssen sie nicht aufgegeben werden. Sie können als provisorische Ideen weiter verwendet werden, die in bestimmten Lebensbereichen eine Funktion erfüllen.

      Die neuen Formulierungen sind vielleicht passendere oder präzisere Ausdrucksformen unserer Erfahrung als die alten, aber sie haben nicht das Ziel, die alten Sicherheiten durch neue zu ersetzen.

      Sie führen einfach in ein offenes NICHTWISSEN, das von Moment zu Moment in Abhängigkeit von der gegebenen Situation formuliert werden kann. Zu solchen Situationen können dabei auch Fragen über die Natur der Erfahrung gehören.

      Es gibt viele Wege, zu diesem offenen NICHTWISSEN zu gelangen. Das Demontieren unserer falschen Sicherheiten mittels Hinterfragen, wie es hier angeboten wird, ist nur einer davon.

      Wenn unsere Aufmerksamkeit jetzt auf das weiße Papier hingelenkt würde, auf dem diese Worte geschrieben stehen, so würden wir jenes verblüffende Gefühl erleben, plötzlich einer Sache gewahr zu werden und gleichzeitig zu erkennen, dass es zu offensichtlich ist, um erwähnt zu werden. Und doch scheinen wir in dem Moment, da wir auf das Papier hingewiesen werden, etwas Neues zu erfahren.

      Wir erleben die merkwürdig vertraute Erfahrung, dass wir einer Sache gewahr werden, deren wir tatsächlich schon gewahr waren. Wir werden gewahr, dass wir des Papiers gewahr sind.

      Das Papier ist keine neue


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