Trevellian und der Henker von Harlem: Action Krimi. Pete Hackett
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Trevellian und der Henker von Harlem: Action Krimi
Krimi von Pete Hackett
Der Umfang dieses Buchs entspricht 128 Taschenbuchseiten.
Wer tötet Rauschgifthändler mitten in New York? Die FBI-Agents Trevellian und Tucker setzen sich auf die Spur der „Initiative rauschgiftgefährdeter Jugendlicher“, die offenbar Recht und Urteilsvollstreckung in die eigene Hand nimmt. So gute Absichten auch dahinterstehen mögen, Mord geht gar nicht! Das FBI muss Lynchjustiz verhindern.
Copyright
Ein CassiopeiaPress Buch CASSIOPEIAPRESS, UKSAK E-Books, Alfred Bekker, Alfred Bekker präsentiert, Casssiopeia-XXX-press, Alfredbooks, Uksak Sonder-Edition, Cassiopeiapress Extra Edition, Cassiopeiapress/AlfredBooks und BEKKERpublishing sind Imprints von
© Roman by Author /COVER FIRUZ ASKIN
© dieser Ausgabe 2021 by AlfredBekker/CassiopeiaPress, Lengerich/Westfalen in Arrangement mit der Edition Bärenklau, herausgegeben von Jörg Martin Munsonius.
Die ausgedachten Personen haben nichts mit tatsächlich lebenden Personen zu tun. Namensgleichheiten sind zufällig und nicht beabsichtigt.
Alle Rechte vorbehalten.
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1
Es war ein regnerischer und kalter Oktobertag, als Benny Miller auf der Treppe einer Kellerwohnung in East Harlem, genauer in der East 123rd Street, an einer Überdosis Heroin starb.
Als seine Fixer-Freunde merkten, was Sache war, nahmen sie Reißaus.
Benny starb qualvoll. Das Rauschgift in seinem Körper warf ihn hin und her und schüttelte ihn. Er bäumte sich auf, erbrach sich, bekam keine Luft mehr. Der Tod kam nur langsam. Es war ein fürchterlicher Tod.
Benny war noch keine 18 Jahre alt.
Das Rauschgift hatte er von einem Dealer in Harlem gekauft, mit Geld, das er bei einem Überfall auf einen kleinen Milchladen erbeutet hatte. Es war mit Mehl gestrecktes Heroin …
Man sprach vom goldenen Schuss, den sich Benny gesetzt hatte.
Im Endeffekt aber war Benny Miller gestorben, weil sich ein skrupelloser Mafiaboss dem lukrativen Geschäft mit der tödlichen Sucht verschrieben hatte.
Es ließ sich sehr gut leben davon.
Der Name des Mafioso war Iwan Tschertschenkow.
Die Russenmafia begann sich mehr und mehr in Manhattan zu etablieren …
2
Es war Nacht in Harlem. Vor einer schummrigen Bar stand Bob Franklin, genannt „das Wiesel“. Das Wiesel war von schwarzer Hautfarbe und knapp 25 Jahre alt.
Es war nasskalt. Bob Franklin fröstelte. Eng zog er sich die imprägnierte Jacke um den Leib. Auf seinem Kopf saß eine rote Strickmütze mit einem schwarzen Streifen. Der Bursche trat auf der Stelle.
Bob Franklin wartete auf Kunden. In seinen Taschen trug er genau abgewogene Portionen Heroin, aber auch etwas Haschisch und ein paar LSD-Trips.
Das Wiesel hasste diesen Job, aber er übte ihn aus, weil er Kohle machen konnte, ohne sich die Finger zu beschmutzen oder sich den Rücken krumm zu arbeiten.
Ein Ford Mustang älterer Bauart schälte sich aus der Dunkelheit einer Seitenstraße. Mit blubberndem Motor rollte er langsam näher. Die beiden Scheinwerfer schnitten in die Finsternis wie grell-gelbe Lichtfinger. Der Asphalt schimmerte feucht. Hier und dort waren vom immer wieder einsetzenden Nieselregen kleine Pfützen zurückgeblieben. In den Rinnsteinen hatte sich abgefallenes, vertrocknetes Laub gesammelt. Ein kalter Wind zerrte an Bob Franklins gelber Regenjacke.
Bob Franklin hatte den Kopf zwischen die Schultern gezogen. Er starrte dem Wagen entgegen. Auf der anderen Straßenseite marschierte eine Gruppe lärmender Jugendlicher vorbei. Hinter Franklin war der gedämpfte Lärm aus der Bar zu vernehmen. Wenn der Lärmpegel manchmal etwas zurückging, waren Fetzen von Soulmusik aus der Jukebox zu hören. Die rot leuchtende Neonschrift über der Tür des zwielichtigen Etablissements fiel auf Franklins Rücken und warf seinen Schatten lang in die Straße.
Der Ford hielt an. Er schaukelte ein wenig und ächzte in der Federung. Das Seitenfenster wurde heruntergekurbelt. Bob Franklin konnte undeutlich ein Gesicht wahrnehmen. Es war der Beifahrer. Franklin trat einen halben Schritt näher.
„Hi, Bob“, kam es aus dem Auto.
„Hi, Serikow“, versetzte Franklin. „Was gibt‘s?“
„Läuft das Geschäft?“
„Noch nicht so gut. Aber das kommt noch. Jetzt tanzen und schmusen sie noch da drin.“ Bob Franklin wies mit dem Daumen über seine Schulter. „Aber bald werden Sie mehr wollen. Dann brauchen sie ihre Trips …“
Er grinste. Auf seinem großen, weißen Gebiss spiegelte sich das Licht der Straßenlaterne auf der anderen Straßenseite.
„Der Chef will dich seh‘n. Steig hinten ein.“
Auf der anderen Straßenseite verschwanden die Jugendlichen in einer stockfinsteren Gasse. Es gab dort keine Straßenbeleuchtung. Das hier war die finsterste Gegend Harlems. Und die kriminellste …
Franklins Grinsen gefror. „Er selbst?“, entfuhr es ihm überrascht. „Sonst schickt er doch nur jemanden von euch, wenn‘s was zu reden gibt.“
„Nun, heute will er persönlich mit dir sprechen.“
„Was will er denn? Hab mein Zeug immer ordentlich verkauft und abgerechnet.“
Bob Franklin schien nervös zu werden. Er kaute auf seiner Unterlippe herum, schaute sich gehetzt um. „Der Platz hier ist gut, Leute. Wenn ich jetzt verschwinde, dann …“
„Steig ein!“, kam es schroff und ungeduldig aus dem Ford.
Franklin hüpfte von einem Bein auf das andere, als hätten sich unvermittelt seine Schuhsohlen stark erhitzt. „Ich …“ Er brach ab. Jedes weitere Wort wäre vergeudet gewesen. Franklin wusste, was die Stunde geschlagen hatte. Er entschloss sich jäh. „Zur Hölle mit euch. Ihr könnt mich mal!“
Mit dem letzten Wort warf Bob Franklin sich herum und ergriff die Flucht.
Die Türen des Ford flogen auf. Fahrer und Beifahrer nahmen fluchend die Verfolgung des Schwarzen auf.
Doch Bob Franklin wurde nicht umsonst „das Wiesel“ genannt. Er gewann zusehends an Vorsprung. Manchmal warf er einen schnellen Blick über die Schulter nach hinten. Dann schnellte er plötzlich nach rechts und verschwand zwischen den Häusern. Er flitzte die Gasse hinunter, als säße ihm der Leibhaftige im Nacken. Der Weg war leicht abschüssig. Er rannte um sein Leben. Denn keiner der kleinen Dealer wie er, die die zweifelhafte Ehre