Fit mit Fett: Die Omega-3-Revolution. Андреас Иопп

Fit mit Fett: Die Omega-3-Revolution - Андреас Иопп


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Veränderungen der Fettzusammensetzung und des chemischen Aufbaus von natürlichen Fetten. Aber die meisten Verbraucher wissen nichts über die gesundheitlichen Folgen. Besonders schädlich sind Transfette, die versteckt in vielen Produkten lauern. Sie haben noch nie von diesen Transfetten gehört? Kein Wunder, die Industrie gibt den Transfettgehalt auch nie an!

       Topfit mit Fett

       Die Low-Fat-Hysterie vermindert auch die lebenswichtigen guten Fette.

      Viele Verbraucher untersuchen die Inhaltsangaben von Lebensmittelverpackungen nach Hinweisen auf Fett, sparen am Öl und kaufen »Low Fat«- oder fettreduzierte Produkte. Sie tun dies, ohne sich bewusst zu sein, welche Art von Fett sie dadurch einsparen. Die guten Gehirn- und Herzfette oder die schlechten Arterienschmodder- und Killerfette?

      Daher sollten Sie über die verschiedenen Fette Bescheid wissen – die so exotische Namen haben wie Omega 3, DHA, EPA und AA. Denn Ihre Gesundheit hängt entscheidend davon ab, ob Sie Ihren Körper ausreichend mit guten Fetten versorgen oder ob Sie häufig schlechte Fette zu sich nehmen. Entscheidend ist in diesem Zusammenhang also die Zusammensetzung der verschiedenen Fette in Lebensmitteln.

      Setzen Sie sich wieder in den Fahrersitz und an das Stoffwechsellenkrad Ihres Körpers. Ihrem Auto gönnen Sie doch auch Leichtlauföl, warum also nicht Ihrem Körper? Sie müssen dabei überhaupt nicht auf Fette verzichten, sondern nur schlechte Fette gegen gute Fette austauschen.

       Fettfalle Supermarkt

      Die wichtigste Entscheidung treffen Sie bereits im Supermarkt, denn hier lauern die klassischen »Fettfallen«. Entscheiden Sie ab jetzt, was bei Ihnen auf dem Teller und damit in Ihren Zellen landet. Fettschmodder - nein danke. Wenn Sie über Fette Be-scheid wissen, können Sie die Lebensmittel orten, dienicht mit Killerfett vollgestopft sind. Die versteckten Fettfallen bleiben im Regal.

       Der Ölwechsel für Ihre Zellen

      Ihre Ernährung spiegelt sich in der Fettzusammensetzung Ihrer Zellen. Diese Zusammensetzung der unterschiedlichen Fette beeinflusst die Fließfähigkeit Ihrer Blutplättchen, die Transportaktivität Ihrer Zellwände, die Leitfähigkeit der Nervenbahnen, die Speicherfähigkeit des Gehirns und über die Produktion von Botenstoffen Ihre Stimmung. Die Fettzusammensetzung Ihrer Zellen können Sie messen lassen. Darüber werden Sie später noch mehr erfahren.

      Die Zellen sind auch das Fettbaustofflager für die Gewebehormone. Menschen, die überwiegend gesättigte tierische feste Fette essen, haben meist einen Mangel an den flüssigeren ungesättigten pflanzlichen Fetten und bekommen Erkrankungen, die sich auf diesen Mangel zurückführen lassen.

      Wir möchten Sie mitnehmen auf ein aufregendes Abenteuer: eine Reise in Ihren eigenen Körper und in die 70 Billionen Zellen, die für Sie arbeiten. Diese wollen nicht zugeschmiert werden mit klebrigen ranzigen Fetten, sie wollen nur die besten Rohstoffe. Sie haben die Chance, Ihren persönlichen Zellölwechsel zu machen.

       Kleine Schritte führen zum Ziel

      Gesundheit und Ernährung – das ist ein Prozess der kleinen Schritte und Verbesserungen in die richtige Richtung. Mit kleinen Veränderungen – wie mit der Orientierung auf gesunde Fette – können Sie eine große Wirkung auf Ihre Gesundheit und Lebensfreude erreichen. Wie bereits der Philosoph Schopenhauer feststellte: »Zwei Drittel der Lebensfreude ist Gesundheit.«

       Fett ist nicht gleich Fett

       Höhere und veränderte Fettzufuhr

      Die Ernährung in den Industrienationen hat sich in den letzten 100 Jahren enorm verändert. Wir verzehren im Durchschnitt 35–40 % der Kalorien in Form von Fett. Seit der Steinzeit hat sich der Fettverzehr gut verdoppelt. Diese Fettmast ist wohl der Grund, warum zwei Drittel der Deutschen zu hohe Blutfettwerte haben. Der menschliche Stoffwechsel, der dieses Fett verarbeiten und transportieren muss, ist an die zu hohe Fettzufuhr nicht angepasst. Immerhin unterscheidet sich unser Genmaterial mit dem eingebauten Stoffwechselprogramm nur um 1,6 % vom Affen. Wir entkommen also nicht dem Millionen Jahre alten Stoffwechselprogramm.

       So hat sich unsere Fettzufuhr verändert

       Seit 200 Jahren – eine ausufernde Fettschwemme

      In der folgenden Abbildung können Sie sehen, wie in den letzten 100 bis 200 Jahren der Fettverzehr stetig angestiegen ist. Noch vor 300 Jahren kamen nur 22 % der Kalorien aus Fett. Man ernährte sich mit Vollkorn- und Getreideprodukten, Gemüse, Hülsenfrüchten, wenigen Milchprodukten und an Festtagen auch mit Fleisch. Heute überschwemmen wir den Körper mit doppelt so viel Fett.

       Gesättigte Fette

      Gesättigte tierische Fette wurden im Laufe der Jahrhunderte durch die Entwicklung der Viehzucht immer wichtiger in der Ernährung. Sie erkennen gesättigtes Fett meist daran, dass es fest ist. Feste gesättigte Fette verhalten sich natürlich auch im menschlichen Körper anders als flüssige Fette. Denken Sie zum Beispiel an die Arterien, die durch feste klebrige Fette leichter zugesetzt werden. Außer zur Energiegewinnung und zur Verwendung als Baustoff, zum Beispiel für die Zellwände, kann der Körper recht wenig mit dem gesättigten Nahrungsfett machen.

Gesättigte Fette sind fest. Die geraden Moleküle liegen wie Bauklötze fest und klebrig nebeneinander. Ideal als Baukörper. Zu viele dieser Fette kleben allerdings Zellwände und Blutbahnen zu.

       Entartete Transfette

      Seit zirka 60 Jahren macht sich ein ganz neues Fett breit: die hochschädlichen Transfette. Sie sind ein unerwünschtes Nebenprodukt bei der industriellen Härtung von Pflanzenfetten und machen zwischen 2 und 10 % in der Margarine aus. Früher betrug ihr Anteil sogar bis zu 40 % der gehärteten Fette in Margarine. Obwohl man weiß, wie gesundheitsschädlich teilweise gehärtete Pflanzenfette sind, werden sie in Fertigprodukten wie Schokoriegeln, Brotaufstrichen und Backwaren eingesetzt. In diesen Produkten hat die Industrie in Europa den Transfettgehalt kaum verringert. Ein schädlicher Transfettgehalt bis zu 50 % ist keine Seltenheit. Teilweise gehärtete Fette sind lange im Regal haltbar und werden deshalb von der Industrie weiter eingesetzt.

Die geraden Transfette sind auch im Körper unnatürlich fest, da sie erst bei 70 Grad Celsius flüssig werden. Der künstliche Industrieschmodder verstopft Zellmembranen, der Zellstoffwechsel erlahmt, und die Blutbahnen verkleben.

       Einfach ungesättigte Fette

      Olivenöl ist das bekannteste ungesättigte Fett. Im Mittelmeerraum ist es seit jeher Grundnahrungsmittel. Es ist das gesündeste Fett, da es im Körper neutral auf die Gesundheit, besonders auch auf das Herz-Kreislauf-System, wirkt.

Einfach ungesättigte Fette sind flüssig, da sie leicht gebogen sind. Je ungesättigter ein Fett ist, desto gebogener und desto flüssiger ist es.

       Mehrfach ungesättigte Fette: Omega-6-Fett – Linolsäure und AA-Fett

      Die Zufuhr von Pflanzenfetten (Linolsäure) hat sich außer im Mittelmeerraum, wo traditionell Olivenöl gegessen wird, vor allem erst in den letzten 80 Jahren verändert. Der Verzehr von pflanzlichen Omega-6-Fetten (gelb) aus Pflanzenölen wie Sonnenblumenöl und Pflanzenmargarine nahm aufgrund industrieller Werbung in den 60er-Jahren stark zu. Zentrale Botschaft war, dass Margarine gesünder sei. Pflanzliche ungesättigte Fette sind normalerweise flüssig. Nur durch industrielle Härtung, wie bei


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