Wege zum Heiligen. Christian Probst

Wege zum Heiligen - Christian  Probst


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      Christian Probst

       Günter Kusch (Hrsg.)

      Wege zum Heiligen

      Eine Reise durch die Pilgerpsalmen

      Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek

       Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar.

      ISBN 9783865063953

       © 2012 by Joh. Brendow & Sohn Verlag GmbH, Moers

       Einbandgestaltung: Brendow Verlag, Moers

       Titelgrafik: shutterstock

       Satz: BrendowPrintMedien, Moers

       1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2013

       www.brendow-verlag.de

      Inhalt

       Cover

       Titel

       Impressum

       Inhalt

      Vorwort Günter Kusch

      Einleitung Christian Probst

      Psalm 120: Sehnsucht Charlotte Knobloch

      Psalm 121: Angst Andi Weiss

      Psalm 122: Ziel Bruder Paulus Terwitte

      Psalm 123: Demut Kerstin Hack

      Psalm 124: Befreiung Wolfgang Buck

      Psalm 125: Vertrauen Christoph Zehendner

      Psalm 126: Vorfreude Susanne Breit-Keßler

      Psalm 127: Unterwegs sein Detlef Lienau

      Psalm 128: Wegesfrüchte Andreas Ebert

      Psalm 129: Bedrängnis Schwester Ruth Meili

      Psalm 130: Tiefe Nora Steen

      Psalm 131: Ruhe Norbert Roth

      Psalm 132: Aufstieg Günter Kusch, Christian Probst

      Psalm 133: Treffpunkt Raimund Kirch

      Psalm 134: Heiligtum Georg Güntsch

      Nachklang: Psalmen sind Lieder Cristian Probst

       Informationen zum christlichen Popularmusikverband

       Anmerkungen

      Vorwort

      „Alles muss immer besser, größer, höher, schneller und weiter sein“, so brachte es ein Jugendlicher neulich auf den Punkt. Er war als Gesprächspartner bei einer Fernsehsendung zum Thema „Burn-out“ eingeladen und sollte das Lebensgefühl der Menschen in seinem Umfeld beschreiben. Der 18-Jährige erzählte vom Bildungs- und Freizeitstress, der vielen immer mehr zu schaffen macht und bereits jungen Menschen mitunter „den Atem raubt“.

      Immer besser, schneller und umfangreicher soll sie sein, die Vorbereitung aufs Leben. Das erfahren in unserer Gesellschaft bereits die Kleinsten. Zwei- bis Vierjährige werden mit Englisch-Kursen für spätere Herausforderungen getrimmt. Eltern von Kindergartenkindern brauchen einen Zweitkalender, um die zahlreichen Wochentermine ihrer Sprösslinge einzutragen: von musikalischer Früherziehung über Kurse wie „Kids-Sport“ oder „Tanzgarten“ bis hin zu vorschulischen Vorsichtsmaßnahmen wie „Kinderleicht zählen lernen“ oder „Spielerisch schreiben“. Für banale Treffen mit Freunden auf dem Spielplatz oder für etwas Malen am Wohnzimmertisch bleibt da mitunter kaum mehr Zeit.

      Immer besser, schneller und weiter, so lautet das Motto auch bei Jugendlichen und Erwachsenen. Um einen Ausbildungsplatz zu bekommen, sollte man schon einige Erfahrungen bei verschiedenen Ferienjobs oder Betriebspraktika gesammelt haben. Bei der Bewerbung für eine Ausbildung oder ein Studium sind auch oft schon Auslandserfahrungen gefragt. Und: Nur wer bereit ist, für eine Stelle den Wohnort zu verlassen, hat gute Chancen, Karriere zu machen.

      Kein Wunder, dass dabei so mancher auf der Strecke bleibt, weil er mit seinem Leben nicht mehr nachkommt. Ratgeber in Sachen Zeitmanagement füllen die Bücherregale. Seminare zum Thema sind rasch überfüllt. Manager und Verantwortliche in großen Firmen wechseln die Seite und helfen eine Zeit lang bei der Bahnhofsmission oder bei anderen diakonischen Einrichtungen aus. Andere suchen den Kick der Extremsportarten – vielleicht auch auf der Suche nach dem, was Leben wirklich heißt? Manche begeben sich auf eine Pilgerreise, um abzuschalten und den unliebsamen Alltag „einen guten Mann sein zu lassen“.

      Jährlich sind etwa 40 Millionen Wallfahrer zu christlichen Pilgerorten unterwegs, so ist es in aktuellen Untersuchungen nachzulesen. Die Motive sind oft ähnlich: Die Pilger suchen nach Ruhe und Stille, nach Orten des Nachdenkens und der Besinnung. Sie wollen Kraft für den Alltag schöpfen oder aber ihren Glauben und ihre „Beziehung zu Gott“ erneuern oder stärken. Schon in der Bibel sind derartige Pilgerreisen fest verankert. So war jeder Jude verpflichtet, an drei Wallfahrtsfesten im Tempel von Jerusalem teilzunehmen (Exodus 34,23). Als erste namentlich bekannte Pilgerin gilt Kaiserin Helena. Sie unternahm im vierten Jahrhundert einen Abstecher nach Jerusalem, um die Stadt zu sehen, in der Jesus gelebt und gewirkt hatte. Neben Jerusalem zählen heute auch Rom mit den Gräbern der Apostel Petrus und Paulus, das spanische Santiago de Compostela, Lourdes, Fatima oder Taizé zu den beliebtesten Zielen der Sinn- und Lebens-Pilger.

      Auf der einen Seite der Anspruch, immer besser, schneller und erfolgreicher zu sein. Auf der anderen Seite der Wunsch nach Entschleunigung, Erfahrungen der Stille. Die Suche nach sich selbst, nach dem Sinn des Lebens, nach Heil und dem barmherzigen Gott, der eben nicht nach Leistung fragt.

      Im Prinzip handelt es sich bei beiden Erscheinungen um zwei Seiten einer Medaille. Es ist ja nicht verwerflich, wenn Menschen versuchen, sich auf die Zukunft vorzubereiten oder das Beste aus ihrem Leben „herauszuholen“. Problematisch wird es jedoch, wenn dabei die natürlichen


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