Krampenfieber – Im Fangarm der Pimperbrille. Tobie Schmack

Krampenfieber – Im Fangarm der Pimperbrille - Tobie Schmack


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      TOBIE SCHMACK

      COMEDY

       ROMAN

      Bibliografische Information durch die Deutsche Nationalbibliothek:

       Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie;

       detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.dnb.de abrufbar.

      Die Handlung und alle handelnden Personen sind frei erfunden.

       Jegliche Ähnlichkeit mit lebenden oder realen Personen ist rein zufällig.

      Copyright (2014) Engelsdorfer Verlag Leipzig

      Alle Rechte beim Autor

      Hergestellt in Leipzig, Germany (EU)

       www.engelsdorfer-verlag.de

       Für DMC

      INHALT

       Cover

       Titel

       Impressum

       KNOCK OUT

       CHICKEN OR BASTA

       BLANKGEZOGEN

       GROUND ZERO

       RING, RING

       »MUSSTE DEFINIEREN«

       KASTRIERT IM SUPERMARKT

       KAHLSCHLAG

       DER PFERDEBISS-COCKTAIL

       BEZIEHUNG WIDER WILLEN

       ABGESTÜRZT IN DEN OLYMP

       HERZLICHEN GLÜCKWUNSCH

       WIR WAREN WIR

       AN DER LEINE

       IT’S ALL ABOUT BUSINESS

       AUSERKOREN & ABGEFROREN

       OHRWURM

       FEMME FATALE

       BACK ON STAGE

       KOMPROMISSLOS VERFAHREN

       AFFENZIRKUS

       TISCHLEIN DECK MICH

       JACKPOT

       GANZ ENTSPANNT

      KNOCK OUT

      BANG! Fünf Fleischfinger geballt zu einer Faust! WOOOM! Fünf Griffel eingelegt in einen Schmierfilm aus Kippe und altbackenen Fritten. DENG! Meine Nase knirscht. TRONK! Mit dem Kinn schlage ich hart auf dem gewienerten Bartresen auf, wobei mein spärlicher Zickenbart kaum etwas abfedern kann. Noch im Flug fangen meine Augen ein mannshohes Hähnchenkostüm vom Nebentisch ein und nehmen das Bild im Zwischenspeicher meiner dröhnenden Hirnrinde mit nach unten. Der Gockel genießt das Spektakel, das um mich herum geschieht, dankbar und prostet mir zu, lenkt es wohl doch von der Peinlichkeit ab, dass er sich gerade von seinen Kumpels mit rohen Eiern beschmeißen lässt. Kein Thema! Ich helf doch gern! RUMMMS!

      »OOOaaaahhhrrrrr!«

      Als ich meinen Kopf hebe, spüre ich, wie der rote Saft aus meiner Lippe tropft. Der Boden unter mir, der eben noch so streifenfrei glänzte, ist rötlich verschmiert mit einer Suppe aus Blut und Schleim. Während ich versuche herauszufinden, warum, wieso und weshalb ich nicht mehr gemütlich da oben an der Bar sitze und das perfekt gekühlte Krefelder vor mir habe, bauen sich zwei schwere Stiefel vor mir auf. BAMM! BAMM! BAMM! Schlammstiefel! Okay, wir sind ja auch auf dem Dorf. Mehr kann ich im Moment nicht erkennen, will ich auch nicht. Und der Kerl über mir hat sicherlich ganz anderes im Sinn als Glückwünsche zu seinem Kauf äußerst bequem erscheinender Schuhe. Mann! Welcher blöde Arsch hat mir da gerade seine mächtige Pranke auf die Schulter gepackt? Ein Bier, ich wollte doch nur mal feiern … Scheiße!

      »Ey, sag mal, meine Nase! Ey, ist die gebrochen? Du Vollarsch, die ist gebrochen.«

      Oh, Mann! Und wo ist Tacko? Alles ist verschwommen. Wer ist dieser Typ in der Tarnfleckhose? Moment! Tarnfleck? Plötzlich schwant mir was. Mit respekterfüllter Vorahnung schaue ich langsam nach oben, wissend, dass mit jedem zu sehenden Zentimeter seines Körpers meine aufkeimende Angst mehr und mehr begründet ist. Auch aus dieser Erdkrötenperspektive gibt es keinen Zweifel. Für ihn übrigens da oben auch nicht, was er gern unterstreicht. Schwungvoll klatschen seine feuchten Fleischerfinger an meine zarte Ohrmuschel, die sichtlich bemüht ist, den Schwung abzufangen. Wo ein Körper ist, kann ein anderer nicht sein, schießt es mir neben der Druckluft durch den Gehörgang des rechten Lauschers. Plötzlich ist es wahnsinnig still. Ich schüttele mich kurz und fühle mich, als wäre es schon halb zwölf und meine Bilanz bereits bei einer gekillten Palette Southern Comfort Ginger Ale. Alles dreht sich. Selbst die Beine um mich herum tanzen. Da kann ich mich schütteln, wie ich will. Besser wird’s nicht. Nee, wirklich nicht! Obwohl ich hier unten nun wirklich einiges zu tun hätte, um meine Situation zu stabilisieren, kotze ich meinem möglichen Endgegner des Abends direkt auf die Schnürsenkel. Unschön! Ja, das ist jetzt wirklich unschön. Deeskalation ist nicht unbedingt meine Schlüsselqualifikation. Während ich angewidert mein Eigenblut betrachte, wird mir klar, dass Einknicken jetzt gar nichts bringt. Die frisch bebrochenen Lederschuhe würden aber ohne Frage einen herrlichen Opener für einen fulminanten Bühnengag abgeben. Mein mühsamer Versuch aufzustehen scheitert. Als ich versuche, mich mit der linken Hand aufzustützen, rutscht mir die auf der Bierlache weg. ZACK! Ich schlage leicht mit der rechten Schläfe auf. Verdammt, kann mir denn mal einer helfen! Plötzlich packt mich jemand und stellt mich so schwungvoll wieder auf, dass mit einem Mal mein vor Stunden frisch erstandenes


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