1001 Tausendundeine Lüge. Evelyne Kern
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Evelyne Kern
1001 Lüge
Bezness – das Geschäft mit den Gefühlen europäischer Frauen und Männer
Bibliografische Informationen der Deutschen Bibliothek:
Die Deutsche Bibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte Dateien sind im
©Autorin: Evelyne Kern (Alle Rechte)
Herausgeber: Red Scorpion Books e K.
Vertrieb: Zeilenwert® /Libreka
Redaktion: www.evelyne-kern.de ISBN EPUB: 9783944224527
Evelyne Kern
1001 Lüge
Bezness – das Geschäft mit den Gefühlen europäischer Frauen und Männer
Die Autorin spendet die Tantiemen aus diesem Buch
dem Verein CiB e.V. –www.CiBev.de
Danke für die Unterstützung:
Dieses Buch enthält Beiträge von
Psycho-Therapeutin Dr. Yvonne Arnhold
Journalist Guido Grandt und der
CiB e.V.-Ansprechpartnerin Martina Plesse
Inhaltsverzeichnis
Bezness aus psychologischer Sicht
Die verschiedenen Varianten von Bezness
Die Argumente der „Gutmenschen“
Der Umgang der Behörden mit dem Thema Bezness
Warum Bezness oft mit Sextourismus verwechselt wird.
Betrogene Männer sollten ihr Schweigen brechen
Homosexuelle leben in Bezness-Ländern gefährlich.
Bezness aus der Sicht eines Familienangehörigen
Bezness aus der Sicht einer Ansprechpartnerin
Hilfe zur Selbsthilfe mit Fragebögen
Die Fakten, die Hilfe und was Bezness den Staat kostet
Literatur zum Thema
Dieses Buch ist allen Frauen und Männern gewidmet, die an die große Liebe glaubten und am Ende erkennen mussten, dass sie nur Mittel zum Zweck waren.
Wie es zu diesem Buch kam
Ich weiß nicht, wie lange ich schon den Gedanken mit mir herumtrage, dieses Buch zu realisieren. Deshalb zu realisieren, weil es immer noch genügend Menschen gibt, die erstaunt dreinblicken, wenn man ihnen etwas über Bezness erzählt. Immer wieder stellte ich diesen Gedanken hinten an und immer dann, wenn wieder ein besonders schwerer Fall von Bezness bekannt wurde, der bearbeitet werden musste und die Betroffene unsere Hilfe benötigte, sagte ich mir: Es reicht, die Öffentlichkeit muss erfahren, was hier vor sich geht!
Einen kleinen Teil der Welt habe ich ja bereits erreicht. Immerhin haben bis dato Millionen Menschen die Internetseite 1001Geschichte.de besucht und sich über Bezness informiert. Auch habe ich meine Kraft dafür verwendet, die Medien zu sensibilisieren. Viele folgten und unterstützten uns mit umfangreichen Berichterstattungen (siehe Medien im Anhang). Aber dazu später mehr.
Manche Menschen haben es verstanden, andere dagegen reagieren völlig verständnislos. Bezness … was ist das?
Vor mehr als 20 Jahren begegnete ich dem Geschäft mit den Gefühlen das erste Mal.
Es war 1989 als ich in Tunesien auf den Mann traf, der mein ganzes Leben veränderte. Ihm zuliebe und weil meine Ehe in Deutschland ohnehin am Ende war, zog ich in das muslimische Land in Nordafrika. Als Journalistin könne man überall auf der Welt arbeiten, dachte ich – doch das gestaltete sich schwieriger als ich annahm. Mit Englisch konnte man dort nicht viel anfangen, mein Französisch reichte nicht aus und Arabisch musste ich erst lernen. So schrieb ich anfangs lediglich Reiseberichte, die oft gar nicht gesendet oder gedruckt wurden, weil ich schrieb, was mir in diesem Land nicht gefiel und sie so der Zensur zum Opfer fielen. Ansonsten lebte ich von meinen bescheidenen Anteilen an einer Zeitung in Deutschland.
Das Leben in Tunesien war anfangs schön. Zwei Jahre lang pendelte ich noch hin und her, bis mich mein tunesischer Freund mit seinem Charme und gekonnten Liebesschwüren dazu brachte, ganz in sein Land zu ziehen. Ich verkaufte die Zeitungsanteile, heiratete ein weiteres Jahr später meine vermeintlich große Liebe in Tunesien und baute das Traumhaus am Meer. Weitere zwei Jahre lang erlebte ich den Himmel auf Erden – bis …, ja, bis alles fertig war und wir das Haus beziehen konnten. Ich habe nicht nur das Haus gebaut, sondern damit auch den Grundstein für die Hölle gelegt, in der ich fortan lebte.
Als Jahre danach alles zu Ende war und ich nicht mehr weiter wusste, schrieb ich mir alles von der Seele. Der Roman Sand in der Seele wurde ein Erfolg. Ich bekam hunderte Briefe von ebenfalls betroffenen Frauen, die sich auf einen Tunesier eingelassen haben und ähnliches erlebten. Mir war klar, dass ich etwas tun musste. Das Buch war dann auch die finanzielle Basis und ausschlaggebend für die Arbeit, die schließlich für mich und einige anderer wunderbarer Frauen zur Lebensaufgabe wurde: Der Kampf gegen Bezness.
Im Juli 2002 wurde die Idee geboren, eine Hilfeseite für Bezness-Opfer ins Netz zu stellen. Damals ging das nicht so einfach wie heute, man musste viel Geld investieren, einen Webdesigner beauftragen und dann lange darauf warten