Heiliger Schein. Adrian Plass

Heiliger Schein - Adrian Plass


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      ADRIAN PLASS

       Heiliger Schein!

       Geheimwissen für Gemeindeprofis

       Aus dem Englischen von Christian Rendel

      Bibliografische Information Der Deutschen Nationalbibliothek

      Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über www.d-nb.de abrufbar.

      ISBN 9783865066633

      © 2009 by Joh. Brendow & Sohn Verlag GmbH, Moers

      Originaltitel: Looking Good Being Bad: The Gentle Art of Churchmanship

      First published 2009 by Authentic Media, IBS-STL U.K.

      © 2009 by Adrian Plass

      Illustrationen von Anna Danby

      Einbandgestaltung: Brendow Verlag, Moers

      Titelfoto: Colourbox

      Satz: Satzstudio Winkens, Wegberg

      1. digitale Auflage: Zeilenwert GmbH 2014

       www.brendow-verlag.de

       Inhalt

       Cover

       Titel

       Impressum

       Einleitung

       Prolog

       Erster Teil: Die hohe Kunst des Gebetslebens

       Zweiter Teil: Die hohe Kunst der effektiven Kommunikation

       Dritter Teil: Stars in der Welt der Gemeindelebenskunst

       Vierter Teil: Die hohe Kunst des Anglikanertums

       Fünfter Teil: Die hohe Kunst der Wochenendfreizeit

       Sechster Teil: Die hohe Kunst des Schrittetuns

       Siebter Teil: Die hohe Kunst des Ablenkens

       Achter Teil: Westentaschentheologie

       Neunter Teil: Gemeindelebenskunst und die Bibel

       Zehnter Teil: Technische Neuerungen

       Elfter Teil: Die hohe Kunst der Prominenz

       Zwölfter Teil: Aufrichtigkeit und Gemeindelebenskunst

       Dreizehnter Teil: Pendelmanöver

       Vierzehnter Teil: Die hohe Kunst des Aus-der-Fassung-Bringens

       Fünfzehnter Teil: Die hohe Kunst, ein fröhlicher Geber zu sein

       Sechzehnter Teil: Leserfragen, ausgewählt, bearbeitet und beantwortet von Professor Peter Caws

       Anmerkungen

      Ich möchte mich bei allen bedanken, die Vorschläge für dieses Buch gemacht haben. Es sind zu viele, um sie alle hier zu nennen; ich würde nur jemanden vergessen. Besonderen Dank schulde ich den Lifemanship-Büchern von Stephen Potter, die in den späten 1940er- und frühen 1950er-Jahren erschienen. Mit ihrer faszinierenden und witzigen Art haben sie nicht nur den besonderen Stil dieses Buches, sondern vieles von dem inspiriert, was ich in den letzten zwanzig Jahren zu Papier gebracht habe. Ich hoffe und vermute, Potter würde mir zustimmen, wenn ich sage, dass Humor nichts Lächerliches ist. Man muss ihn sehr ernst nehmen, besonders wenn man Leute gleichzeitig zum Lachen und zum Nachdenken anregen möchte. Ich hoffe, Heiliger Schein macht Ihnen Spaß. Kehren Sie es von innen nach außen, und Sie werden sehen, wie sehr ich die Gemeinde liebe.

      Die ganze Sache war sehr eigenartig. Geradezu unheimlich.

      Eines späten Abends fuhr mich mein Freund Jake von Lancaster nach Salisbury. Ein kleines Stück südlich von Worcester waren wir beide am Ende unserer Kräfte und beschlossen, rechts hinaus auf einen Parkplatz an der A38 zu fahren und ein Nickerchen zu machen. Als ich aufwachte, waren wir schon wieder in Bewegung, doch irgendwo unterwegs musste Jake falsch abgebogen sein. Auf einem Wegweiser las ich, dass wir auf einen Ort namens Great Malvern zusteuerten. Jake gähnte immer noch vor Müdigkeit, doch er fuhr rechts heran und hielt, als ich ihn darauf hinwies, dass wir wahrscheinlich in die falsche Richtung fuhren.

      »Fragen wir jemanden«, sagte er. »Frag du. Steig aus und frag jemanden.«

      »Schön und gut«, wandte ich ein, »aber wen denn? Wo? Es ist doch schon so spät.«

      »Versuch’s mal in dieser Einfahrt dort«, sagte er, rekelte sich auf seinem Sitz zurecht und schloss die Augen.

      Ich gehorchte. Die Einfahrt, auf die Jake mit einer kurzen Daumenbewegung gedeutet hatte, schlängelte sich von der Hauptstraße aus zwischen herrlichen Kastanienbäumen entlang, bis sie sich vor einem viktorianischen Klinkerhaus von beeindruckenden Ausmaßen zu einem geräumigen, gekiesten Parkplatz verbreiterte. Durch das unverhangene Fenster eines hell erleuchteten Zimmers links der Haustür sah ich einen Mann an einem Schreibtisch arbeiten. Ich beschloss, mein Glück zu versuchen. Während ich ziemlich nervös mit bloßen Knöcheln an die massive Tür klopfte, bemerkte ich an der Seite des Säulenvorbaus ein in Holz gerahmtes Schild mit der Aufschrift:

       SITUS USUSFRUCTUM ADDIT

      Ich verfüge über keinerlei Lateinkenntnisse, doch später sollte ich, wie Sie noch entdecken werden, die Bedeutung dieser Worte erfahren.

      Schon nach wenigen Sekunden öffnete mir ein hochgewachsener, gut aussehender Mann, blond und vollkommen weiß gekleidet. Seine Begrüßung, vorgetragen in gemessenem,


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