Deutschland trauert. Группа авторов
Brigitte Benz
Benedikt Kranemann (Hgg.)
Deutschland trauert
ERFURTER THEOLOGISCHE SCHRIFTEN
im Auftrag
der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Erfurt
herausgegeben
von Josef Römelt und Josef Pilvousek
BAND 51
Brigitte Benz
Benedikt Kranemann (Hgg.)
Deutschland trauert
Trauerfeiern nach Großkatastrophen als gesellschaftliche Herausforderung
echter
Bibliografische Information der Deutschen Nationalbibliothek
Die Deutsche Nationalbibliothek verzeichnet diese Publikation in der Deutschen Nationalbibliografie; detaillierte bibliografische Daten sind im Internet über http://dnb.d-nb.de abrufbar
1. Auflage 2019
© 2019 Echter Verlag, Würzburg
E-Book-Herstellung und Auslieferung
Brockhaus Commission, Kornwestheim
ISBN
978-3-429-05362-8
978-3-429-05023-8 (PDF)
978-3-429-06433-4 (ePub)
Inhalt
Vorwort
Benedikt Kranemann
Deutschland trauert.
Gedenkgottesdienste in pluraler Gesellschaft
Trauern – Erinnern – Mahnen.Zum Umgang mit einer Katastrophe an betroffenen Einrichtungen
Christiane Alt
Kollektive Trauer und ihre Rolle im Aufarbeitungsprozess einer Schule
Brigitte Benz
Eine Stadt trauert.
Zum Umgang mit einem Schulamoklauf in Erfurt
Markus Hoffmann
Trauern und Erinnern – Über die Gedenkfeiern anlässlich des Absturzes des Fluges 4U9525.
Ein Interview mit Markus Hoffmann, Pilot und Theologe
Öffentliche Trauerfeiern aus staatskirchenrechtlicher und politikwissenschaftlicher Perspektive
Ansgar Hense
Öffentliche Trauerfeiern – aus staatskirchenrechtlicher Perspektive
Alexander Thumfart
Öffentliche Trauerfeiern und der Abschlussbericht von Bündnis 90/Die Grünen ‚Weltanschauungen, Religionsgemeinschaften und Staat‘ – aus politikwissenschaftlicher Perspektive
Kirchliche Trauerfeier – staatliche Trauerfeier – Staatsakt: Nebeneinander oder miteinander?
Alexander Saberschinsky
Gottesdienst im Spannungsfeld von kirchlicher und staatlicher Feier.
Ein Blick in die Werkstatt mit liturgietheologischem Erkenntnisinteresse
Michael Meyer-Blanck
Glauben zeigen.
Kirchliche Trauerfeiern als Formen symbolischer Diakonie
Multireligiöse Feiern als Zukunftsperspektive?
Winfried Haunerland
Multireligiöse Feiern als Herausforderung für die Kirchen
Jochen M. Arnold
Zur Praxis und Theologie öffentlicher Rituale und multireligiöser Feiern – eine evangelische Perspektive
Stephan Winter
Das „… letzte und unsagbare Geheimnis unserer Existenz …“. Überlegungen zu multireligiösen Gebetsakten anlässlich von Großschadensereignissen aus einer römisch-katholischen Sicht
Autorinnen und Autoren
Vorwort
Vom 5. bis 6. Juli 2018 hatten der Lehrstuhl für Liturgiewissenschaft an der Katholisch-Theologischen Fakultät und das Theologische Forschungskolleg an der Universität Erfurt Interessierte aus verschiedenen theologischen und benachbarten Disziplinen sowie aus unterschiedlichen Praxisfeldern zu einer Tagung über Trauerfeiern und Gedenken nach Großkatastrophen eingeladen. Dabei standen das Miteinander von Kirche und Staat und die Einbeziehung unterschiedlicher Religionen in diesen Feiern im Zentrum des Interesses.
Die bisherige Diskussion innerhalb der Theologie(n) hat sich zumeist ausschließlich mit der Rolle der Kirchen und ihrer Gottesdienste beschäftigt. Doch mit diesen Trauerfeiern verbinden sich Anliegen von Kirche und Staat. Auch die Gottesdienste greifen die Trauer einer ganzen Gesellschaft auf. Nur verhalten hat eine Diskussion begonnen, ob man allein den Kirchen die Gestaltung dieser Trauerfeiern überlassen dürfe. Die folgenden Beiträge aus Theologie, Rechtswissenschaft und Politikwissenschaft befassen sich mit den damit verbundenen Aspekten und beziehen durchaus kontrovers Position.
Zugleich ist damit eine weitere Frage angesprochen: Wie werden, wenn Deutschland trauert, Nichtchristen, Menschen ohne religiöses Bekenntnis und Nichtgläubige in die Liturgien einbezogen? Unter welchen theologischen Prämissen können sie an den Trauergottesdiensten teilnehmen? Für die Debatte um die Beteiligung von Menschen anderer Religionen an solchen christlichen Gottesdiensten und multireligiösen Feiern analysieren Beiträge verschiedener Theologen die derzeitige Praxis und setzen unterschiedliche Akzente.
Die einzelnen Aufsätze zeigen, wie unterschiedlich gegenwärtig die christlichen Trauergottesdienste innerhalb und außerhalb der Theologie eingeschätzt werden. Eine gesellschaftliche wie kirchliche Auseinandersetzung mit diesen Gottesdiensten ist im Sinne aller Beteiligten, vor allem aber der Trauernden, dringend notwendig. Die folgenden Aufsätze wollen dazu anregen und Impulse für die weitere Diskussion liefern.
Fast alle Referentinnen und Referenten haben ihre Vorträge für den vorliegenden Band zu Aufsätzen ausgearbeitet, die nun für die weitere Diskussion zur Verfügung stehen. Den Autorinnen und Autoren sowie Alfrun Wiese, die die Beiträge kritisch durchgesehen hat, sei an dieser Stelle herzlich gedankt. Dank gilt auch dem Echter-Verlag und seinem Lektor Heribert Handwerk für die gute verlegerische Betreuung des Buches.
Erfurt, im Mai 2019
Brigitte Benz – Benedikt Kranemann
Deutschland trauert
Gedenkgottesdienste in pluraler Gesellschaft
Benedikt Kranemann
1. Gottesdienst in der pluralen Gesellschaft –ein Feld liturgiewissenschaftlicher Forschung
Mehr denn je stellt sich heute in Deutschland die Frage, wie gesellschaftliches Zusammenleben angesichts sozialer, politischer und kultureller Unterschiede gelingen