Fußball-Lexikon. Bernd Rohr
Sportart für Blinde und Sehbehinderte, ausgetragen in der Halle oder im Freien. Gespielt wird auf einem etwa 20 m x 40 m großen Spielfeld nach den Regeln der International Blind Sports Federation (IBSA; Sitz: Madrid), die sich an die Regeln der FIFA anlehnen.
Bei IBSA-Meisterschaften beträgt die Spieldauer 50 min (je Halbzeit 25 min). Eine Mannschaft besteht aus vier vollblinden Feldspielern und einem sehenden oder sehbehinderten Torhüter. Spielgerät ist ein mit Rasseln gefüllter Ball, damit ihn die Spieler während des Spiels „orten“ können. Weiterhin benötigt ein Team neben dem Trainer auch Guids, deren Aufgabe es ist, den Spielern Anweisungen zu geben. So befindet sich während des Spiels ein Guid hinter dem gegner. Tor und einer auf Höhe der Mittellinie. Wichtig dabei ist, dass die Anweisungen klar und präzise geäußert werden. Die Spieler benötigen einen guten Orientierungssinn und viel Gefühl im Umgang mit dem Ball. Geführt wird der Ball zw. den beiden Fußinnenseiten, um ihn unter Kontrolle zu halten. Sobald sich ein Abwehrspieler dem Ballführenden nähert und versucht den Ball zu erobern, muss er das Signalwort „Voi“ rufen, damit es zu keinen Unfällen kommt. Zur Orientierung dienen vier Banden. Das Spiel wird von einem Hauptschiedsrichter und gegebenenfalls zusätzlich von einem Assistenten geleitet. Die Kommunikation unter den Spielern einer Mannschaft ist sehr wichtig. Blindenfußball ist sehr dynamisch und körperbetont, aber – wenn es aber richtig gespielt wird – nicht gefährlicher als jede andere Sportart auch.
In Deutschland organisiert der Dt. Behindertensportverband (DBS; Sitz: Berlin) in Zusammenarbeit mit dem Dt. Blinden- und Sehbehindertenverband (DBSV; Sitz: Berlin) den nat. Spielbetrieb. – Nachdem Blindenfußball bei den Paralymp. Spielen 2004 in Athen noch Demonstrations-Sportart war, hielt er 2008 in Peking als olymp. Disziplin Einzug. Seit 1999 werden alle zwei Jahre Europameisterschaften ausgetragen. 2008 wurde in der neu gegründeten Blindenfußball-Bundesliga der erste Dt. Meister ermittelt. – INTERNET: www.blindenfussball.net
Blindenfußball: Dt. Meister | |
2008 2009 2010 2011 | SSG Blista Marburg MTV Stuttgart MTV Stuttgart MTV Stuttgart |
Blšany (dt. Flöhau b. Podersam), Tschechien (Stadt in der Region Ústi); Chmel Blšany, eigtl. „FK Chmel Blšany” (Fotbalový Klub Chmel Blšany), gegr. 1946 als Sokol Blšany, 1966–85 TJ Sokol Blšany, 1985–91 TJ JZD Blšany, 1991/92 SK Chmel Blšany, seitdem FK Chmel Blšany; Spielkleidung: Gelb/Blau/Blau; Stadion: FK Chmel Blšany, 2 300 Plätze. – INTERNET: www.chmel-blsany.ic.cz
Spieler (Auswahl): J. Bilek – G. Bittengel – P. Čech – F. Chvalovský – D. Fitzel – P. Hašek – L. Jamrich – J. Němec – J. Polacek – P. Rada – J. Šimák. – Trainer (Auswahl): M. Beránek – P. Bičovský – M. Bilek – G. Bittengel – L. Zákostelský.
Blum, Josef („Pepi”), österr. Trainer, * 4. Februar 1898 Wien, † 18. Oktober 1956 ebenda; war Abwehrspieler: 1913–18 Nußdorfer AC (Wien), 1918–33 Vienna Wien; 51 Länderspiele (1920–32; drei Tore); Mitglied des → „Wunderteams”. – Später Trainer: 1933–35 Austria Wien (Landespokal 1933, Mitropapokal 1933), 1935–38 RC Straßburg, abschließend Vienna Wien und Wiener Sportclub.
Blumenthaler SV, Dtl.: → Bremen [1].
BNZ, ÖFB: Abk. für → Bundesnachwuchszentrum.
Boakye, Isaac, ghanaischer Angriffsspieler (Mitttelstürmer), * 26. November 1981 Kumasi; bis 1999 Ghapoha Readers (Tema [Ghana]), 1999/2000 Obuasi Goldfields, 2000–2003 Asante Kotoko (Kumasi), 2003–06 Arminia Bielefeld, 2006–08 VfL Wolfsburg, 2008 1. FSV Mainz 05, 2008–10 1. FC Nürnberg; 72 Bundesligaspiele (2004–10; 14 Tore); 18 Länderspiele (2001–07; sechs Tore).
Boateng, 1) Derek, eigtl. „Derek Owusu Boateng“, ghanaischer Mittelfeldspieler, * 2. Mai 1983 Accra; 1993–99 Liberty Professionals (Dansoman [Ghana]), 1999–2001 FC Kalamata (Griechenland), 2001/02 Panathinaikos Athen, 2003 OFI Kreta, 2003–06 AIK Solna, 2006–09 Beitar Jerusalem, 2009 1. FC Köln, 2009–11 FC Getafe, 2011 Dnjepr Dnjepropetrowsk; zehn Bundesligaspiele (2009); 21 Länderspiele (seit 2006; drei Tore); WM-Endrunde 2006, 2010. – 2) Kevin-Prince („Prinz von Berlin“), ghanaischer Mittelfeldspieler dt. Herkunft (Mutter), auch dt. Staatsbürgerschaft, * 6. März 1987 Berlin (West); Großneffe von H. → Rahn; bis 1994 Reinickendorfer Füchse, 1994/95 Hertha BSC, 1995/96 Reinickendorfer Füchse, 1996–2007 Hertha BSC, 2007–09 Tottenham Hotspur, 2009 Borussia Dortmund, 2009/10 FC Portsmouth, 2010/11 AC Mailand; 52 Bundesligaspiele (2005–09; vier Tore); acht Länderspiele für Ghana (seit 2010; ein Tor); WM-Endrunde 2010. – Er wurde zweimal mit der → „Fritz-Walter-Medaille“ ausgezeichnet (2005 U 18 [Bronze], 2007 U 19 [Gold]). – Sein Halbbruder (derselbe Vater) Jerome Boateng (* 1988), eigtl. „Jérôme Agyenim Boateng“, ist dt. Abwehrspieler (Innenverteidiger): 1994–2002 Tennis Borussia, 2002–07 Hertha BSC, 2007–10 Hamburger SV, 2010/11 Manchester City, 2011 Bayern München; 85 Bundesligaspiele (seit 2006); 17 Länderspiele für Deutschland (seit 2009); U-21-Europameister 2009; WM-Endrunde 2010. – Er wurde 2007 mit der „Fritz-Walter-Medaille“ (U 19 [Bronze]) ausgezeichnet. S. a. Fußball [Migration in Deutschland].
K.-.P. Boateng Er spielte von 2001 bis 2009 in diversen deutschen „U“-Auswahlteams, bevor er sich 2010 für Ghana entschied. |
Boban, Zvonimir, kroat. Mittelfeldspieler, * 8. Oktober 1968 Imotski; 1985–91 Dinamo Zagreb, 1991/92 AS Bari, 1992–2001 AC Mailand, 2001/02 Celta Vigo; acht Länderspiele für Jugoslawien (1988–91) und 51 Länderspiele für Kroatien (1991–99; zwölf Tore); WM-Endrunde 1998; EM-Endrunde 1996; in Kroatien Fußballer des Jahres 1991, 1999.
Bobek, Stjepan, kroat. Trainer, * 3. Dezember 1923 Zagreb; war Angriffsspieler: 1935–38 Derby Zagreb, 1938–42 SK Zagreb, 1942–44 HSK Licanin Zagreb, 1944/45 Gradanski Zagreb, 1945–56 Partizan Belgrad; 63 Länderspiele für Jugoslawien (1946–56; 38 Tore); WM-Endrunde 1950, 1954; olymp. Fußballturnier 1948, 1952. – Später Trainer: 1959/60 Legia Warschau, 1960–64 Partizan Belgrad (Landesmeister 1961, 1962, 1963).
Bobič, Fredi, dt. Funktionär slowen. Herkunft (seit 1992 dt. Staatsbürgerschaft), * 30. Oktober 1971 Maribor; war Angriffsspieler: 1979/80 VfR Cannstatt (Stuttgart), 1980–86 VfB Stuttgart, 1986–90 Stuttgarter Kickers, 1990–92 TSF Ditzingen (Torschützenkönig 1992 [19]), 1992–94 Stuttgarter Kickers, 1994–99 VfB Stuttgart (Torschützenkönig 1996 [17]), 1999–2002 Borussia Dortmund, 2002 Bolton Wanderers und Borussia Dortmund, 2002/03 Hannover 96, 2003–05 Hertha BSC, 2006 HNK Rijeka; 285 Bundesligaspiele (1994–2005; 108 Tore); 37 Länderspiele für Deutschland (1994–2004; zehn Tore); EM-Endrunde 1996 (Europameister), 2004. – Später Funktionär: 2009/10 Chernomorets Burgas (Geschäftsführer), 2010/11 VfB Stuttgart (Manager).
F. Bobič „Man darf jetzt nicht alles so schlecht reden wie es war.“ |
Bobrow, Wsewolod, russ. Angriffsspieler (Mittelstürmer), * 1. Dezember 1922 Morschansk, † 1. Juli 1979 Moskau; 1939–41 Dynamo Leningrad, 1941–44 Progres Omsk (Russland), 1945–52 ZSKA Moskau, 1953 Spartak Moskau; fünf Länderspiele für die UdSSR (1950–52; fünf Tore); olymp. Fußballturnier 1952. – Spielte auch zw. 1946 und 1957 (ab 1953 ausschl.) Eishockey: 59 Länderspiele (89 Tore); Weltmeister 1956, 1958; Olympiasieger 1956. – Später Eishockeytrainer: UdSSR (Nationalmannschaft [Weltmeister 1974, 1975]).
Bobruisk (weißruss. Babruisk), Weißrussland (Stadt im Verwaltungsbezirk Mahiljou); Belschina Bobruisk, eigtl. „FK Belschina Bobruisk“ (Futbolnyj Klub Belschina Bobruisk), gegr. 1977 als Shinnik Bobruisk, seit 1996 FK Belschina Bobruisk; Spielkleidung: Schwarz/Weiß/Rot; Stadion: Spartak, 3 700 Plätze.
Spieler (Auswahl): M. Addo – E. Boltrushevich – R. Danilyuk – A. Denisenya – D. Kabelski – P. Puzyna – M. Romaschenko – S. Tsybul. – Trainer (Auswahl): V. Akshayev – V. Gevorkyan – O. Volokh.
Belschina Bobruisk: Erfolge (Auswahl)
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