Lebendige Seelsorge 3/2014. Garhammer Erich Garhammer

Lebendige Seelsorge 3/2014 - Garhammer Erich Garhammer


Скачать книгу

       THEMA

       Fragmente einer Theologie kirchlicher Leitung

      Von Regina Polak

       Interaktive Wertschätzung – Kirche innovationsgerichtet führen

      Von Florian Sobetzko

       Warum eigentlich?

      Die Replik von Regina Polak auf Florian Sobetzko

       Theologieferne der Praktiker oder Praxisferne der Theologie?

      Die Replik von Florian Sobetzko auf Regina Polak

       Bischof und Kirchenvolk – enttäuschte Liebe?

      Von Wilhelm Damberg

       PROJEKT

       Die Führungsakademie für Kirche und Diakonie

      Von Peter Burkowski

       INTERVIEW

       Der Führungsbedarf innerhalb der katholischen Kirche wird öffentlich wahrgenommen

      Ein Gespräch mit Judith Hahn

       PRAXIS

       Coaching von Führungskräften in katholischen Spitzenpositionen:

       Was ist anders als in der Wirtschaft?

      Von Michael Kempf

       Neue Modelle der Leitungsverantwortung von Laien

      Von Daniela Engelhard

       Was macht eine Leitung zu einer Geistlichen Leitung?

      Von Christine Rod MC

       Kirche und Management – Ein Kommentar aus betriebswirtschaftlicher Perspektive

      Von Bernd Halfar

       Im Pfarrhaus brennt das Licht

      Von Elmar Maria Morein

       FORUM

       Wider die Musealisierung der Liturgie

      Von Erich Garhammer

       POPKULTURBEUTEL

       Endlich Ordnung

      Von Bernhard Spielberg

       NACHLESE

       Glosse von Wolfgang Frühwald

       Impressum

       Buchbesprechung

       Matthias Sellmann Mitglied der Schriftleitung

      Liebe Leserin, lieber Leser,

      viel Fantasie braucht man nicht, und OrganisationsentwicklerIn muss man auch nicht sein, um sagen zu können: die einzelnen Verantwortlichen der Kirchen stehen auf allen Ebenen in einer immer größeren Führungsverantwortung. Immer weitreichendere Entscheidungen sind zu fällen – und dies in immer mehr Domänen, für die man als Theologin und Theologe nun wirklich nicht ausgebildet ist. Die Schlagworte lauten: Liquiditätskontrolle, Immobilienmanagement, Raumplanung, Mitarbeiterentwicklung, Gremiensteuerung, Prozess-Optimierung, Konfliktmediation.

      Für die Einen sind das eben jene Vokabeln, mit denen man Kirche in das genaue Gegenteil ihrer seelsorglichen Bestimmung navigiert: statt über Strukturen solle man wieder über Inhalte reden. Für die Anderen beginnt nun endlich die Zeit, in der kirchliche Verwaltung und kirchliche Führung professionelle Standards bekommt.

      Um es vorweg zu sagen: es ist nicht die Intention dieses Heftes, diese Polarität aufzulösen oder sich auf eine der beiden Seiten zu schlagen. Das zeigt schon die deutliche Kontroverse zwischen Regina Polak und Florian Sobetzko. Es wird außerdem dadurch dokumentiert, dass wir sowohl theologische als auch betriebswirtschaftliche Stimmen zu Wort kommen lassen – wobei mit der Nennung der Disziplinen noch nichts darüber ausgesagt ist, wer welchen Pol der Debatte stark macht.

      Nein, die Intention ist es, Sie in die Debatte mit hineinzuziehen. Hierzu bieten wir Ihnen: einen Besuch in der Führungsakademie der Evangelischen Kirche in Deutschland, kreative kirchenrechtliche Optionen zum „Leitenden Pfarrer“, eine historische Analyse zu der faktischen Unmöglichkeit, heute Bischof zu sein, Einblicke in das Coaching von Spitzenkräften sowie Erfahrungen aus einer Bistumsleitung, der ökonomischen Beratungspraxis und einem Medienprojekt.

      Was ist der Unterschied zwischen einem Manager und einem Leader? Manager tun die Dinge richtig, Leader tun die richtigen Dinge.

      Ihr

      Prof. Dr. Matthias Sellmann, Mitglied der Schriftleitung

       Fragmente einer Theologie kirchlicher Leitung

      „Ich will nicht über euch herrschen, und auch mein Sohn soll nicht über euch herrschen; JHWH soll über euch herrschen“ (Ri 8,23). So reagiert Gideon auf das Ansinnen der Israeliten, Israels König zu werden. Nicht Menschen sollen über Menschen herrschen. Dieses Recht ist allein Gott vorbehalten. Aus der Sicht Gideons droht die Annahme der Königswürde die Rettung zu verdunkeln, die Israel JHWH verdankt. Die königskritischen Stellen (Vanoni/Heininger, 19) entstammen der noch frischen Befreiungserfahrung jener Sklaven, die dem Joch ägyptischen Pharaonentums und mesopotamischer Stadtstaatenkönige entkommen sind und neue Formen des Zusammenlebens erproben – aus ihrer Sicht all dies mit Gottes Hilfe (vgl. Lohfink, 71–102). So reagiert auch Samuel skeptisch, als das Volk einen König verlangt:


Скачать книгу