Welche Bildung braucht die Wirtschaft?. Группа авторов
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Thomas Philipp (Hrsg.)
Welche Bildung braucht die Wirtschaft?
Antworten aus Wirtschaft, Pädagogik, Wissenschaft, Spiritualität und Politik
ISBN Print: 978-3-0355-0696-9
ISBN E-Book: 978-3-0355-0738-6
1. Auflage 2017
Alle Rechte vorbehalten
© 2017 hep verlag ag, Bern
Inhalt
Inhalt
Niklaus Brantschen Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht
Thomas Philipp Wonach wir fragen
Annette Winkler Fähigkeit zum Widerspruch in großen Hierarchien?
Michael Heim Reifen, Leisten, Leben – Erfahrungen mit Bologna-Absolventinnen und -Absolventen
Ulrich Jakob Looser Welche Bildung braucht die Wirtschaft?
Eberhard von Kuenheim Wider die Ökonomisierung der Bildung
Tobias Fissler Bologna als Freiheit zur Unfreiheit – ein Plädoyer für mehr Nüchternheit
Sandro Christensen Bologna darf bleiben – die Debatte muss bleiben
Mara-Magdalena Häusler Haben wir vergessen, was wir wollen?
Gabriel S. Zimmerer Über die Traurigkeit der Bildung und den Trost des inneren Raumes
Selina Abächerli Wissen – oder meine Fragen finden?
Jonathan Gardy »Ist das prüfungsrelevant?«
Philosophische und pädagogische Stimmen
Helmut Geiselhart Offener, spontaner, kreativer: unterwegs zu einem neuen Menschenbild
Carl Bossard Bildung lebt von Beziehung
Klaus Mertes Menschenbild und Bildung
Thomas Philipp Fünf Thesen zur Bildungsethik
Michael Hengartner und Anna Däppen-Fellmann Bologna und/oder Bildung?
Hans Ambühl Bildung, Institution und Steuerung
Tobias Karcher Ein Ausblick auf die Arbeit des Lassalle-Institutes
Ohne Idee kein Ideal, ohne Ideal kein Zukunftsbild, ohne Zukunftsbild kein Leuchten in den Augen, ohne Leuchten in den Augen keine Authentizität, kein Motivieren von anderen, um sie für die gemeinsame Sache zu bewegen.
Thomas Sattelberger
Niklaus Brantschen: Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht
Niklaus Brantschen * 1937, trat 1959 in den Jesuitenorden ein und studierte in München Philosophie, in Lyon und Tübingen Theologie. Nach regelmäßigen Lehraufenthalten und Zen-Studien in Japan wurde ihm 1988 die Lehrbefugnis in Zen übertragen, 1999 wurde er als Zen-Meister autorisiert. Als langjähriger Leiter des Bildungshauses in Bad Schönbrunn ZG positionierte er es 1993 unter dem Namen Lassalle-Haus neu als Zentrum für Spiritualität und soziales Bewusstsein. 1995 gründete er mit Pia Gyger das Lassalle-Institut für Zen – Ethik – Leadership. |
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Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht
Das Gras wächst nicht schneller, wenn man daran zieht. Aus Afrika stammt das Wort, genauer aus Sambia. Sagen die einen. Nein, die anderen: aus China, von Konfuzius, genauer von einem seiner Schüler! Von Meister Mengzi – von den Jesuiten in Menzius umgetauft. Also Afrika, oder doch Asien? Beides stimmt. Die konfuzianische Weisheit kommt als Anekdote daher. »Ein Bauer«, erzählt Mengzi, »der will, dass sein Weizen gut treibt, zieht an den Trieben. Als die Kinder am Abend herbeilaufen, das Ergebnis zu sehen, ist alles verdorrt.« Die Geschichte erinnert an eines der Gleichnisse Jesu: Mit dem Reich Gottes ist es so, wie wenn ein Mann Samen auf seinen Acker sät; dann schläft er und steht wieder auf, es wird Nacht und wird Tag, der Samen keimt und wächst und der Mann weiß nicht wie. Die Erde bringt von selbst ihre Frucht, zuerst den Halm, dann die Ähre, dann das volle Korn in der Ähre. Sobald aber die Frucht reif ist, legt er die Sichel an; denn die Zeit der Ernte ist da (Mk 4,26–29).
Das Gras wächst nicht schneller,