Kebra Nagast. Papaapa Team

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Herrn anerkannt als der wirkliche Wohnsitz seiner Herrlichkeit. Er stieg selbst herab auf den Berg seines Heiligtums und redete mit seinen Auserwählten und schaffte ihnen Recht sie zu erretten, und errettete sie aus der Hand ihrer Feinde. Er redete mit ihnen in der Wolkensäule, dass sie sein Gesetz und seinen Bund halten und in Gehorsam gegen den Herrn wandeln sollten.

      18

      Wie die Patriarchen beistimmen

      Da antworteten sie wiederum, das Konzil der 318, und sprachen: Amen! Dies ist die Erlösung der Kinder Adams, Denn wie die Gesetzeslade des Herrn herabgekommen war, wurden sie die Leute des Hauses Gottes genannt: wie David sprach: Und seinen Wohnsitz auf Zion. Und abermals sprach aus ihm der Heilige Geist: Und hier ist meine Wohnung, denn ich habe sie auserwählet und will segnen ihre Priester und trösten ihre Armen und ich will David Samen geben in ihr, sowohl auf Erden einen, der König sein wird, als auch im Himmel, wo ein Nachkomme von ihm dem Fleische nach König sein wird auf dem Throne der Gottheit und seine Widersacher werden sich wenden zum Schemel seiner Füße und werden besiegelt werden mit seinem Siegel.

      19

      Wo dies Buch gefunden wurde

      Da sprach der Patriarch von Rom Domitius: Ich habe unter verschiedenen Schriften und königlichen Schätzen in der Sophienkirche eine Aufzeichnung gefunden, dass das ganze Reich der Welt dem König von Rom und dem König von Äthiopien gehört.

      20

      Von der Teilung der Erde

      Von der Hälfte Jerusalems an und von seinem Norden bis zu seinem Südosten ist der Teil des Königs von Rom, und von der Hälfte Jerusalems an, von seinem Norden bis zum Süden und bis zum westlichen Indien ist der Anteil des Königs von Äthiopien. Denn beide sind Nachkommen Sems, des Sohnes Noahs, Nachkommen Abrahams, Nachkommen Davids, Kinder Salomons. Denn Gott verlieh den Nachkommen Sems Herrlichkeit um der Segnung ihres Vaters Noah willen. Der König von Rom ist ein Sohn Salomons, und der König von Äthiopien ist der erstgeborene, ältere Sohn Salomons.

      21

      Von der Königin des Südens

      Wie letzterer geboren wurde, das habe ich in jenem Buche aufgezeichnet gefunden. Es erwähnen ja auch die Evangelisten jenes Weib: So redete unser Herr Jesus Christus, als er das Volk der Juden, der Kreuziger, die damalige Generation, beschuldigte, und sprach: Die Königin des Südens wird am Tage des Gerichts aufstehen und mit ihnen streiten und eine Streitsache mit ihnen ausmachen und dies Geschlecht besiegen, das auf die Predigt meines Wortes nicht gehört hat denn dieselbe kam von den Enden der Erde, um Salomons Weisheit zu hören. Die erwähnte, Königin des Südens ist die Königin von Äthiopien und die Enden der Erde beziehen sich auf die Schwäche der Natur des Weibes und die Länge des Weges und die Sonnenglut auf den Hunger während der Reise und den Durst nach Wasser. Sie aber, die Königin des Südens, war sehr schön von Aussehen und Gestalt, und begabt mit Kenntnis und Einsicht, die ihr Gott verliehen hatte, dass sie nach Jerusalem gehe, um die Weisheit Salomons zu hören. Denn dies geschah nach dem Willen Gottes, und er hatte sein Wohlgefallen daran. Jene aber war sehr reich, dadurch dass ihr der Herr Ruhm und Reichtum verliehen hatte, Gold und Silber, kostbare Kleider, Kamele, Diener und Kaufleute. Diese trieben Handel für sie auf dem Meere und auf dem Festland.

      22

      Von Tamrin, dem Kaufmann

      Nun war da ein verständiger Mann, der Chef der Kaufleute, namens Tamrin, der pflegte Kamele zu beladen und hatte an die 73 Schiffe. Damals aber war der König Salomo willens den Tempel Gottes zu bauen und schickte zu allen Kaufleuten, nach Osten und Westen, Norden und Süden. Es sollten die Kaufleute kommen und bei ihm Gold und Silber erhalten, und er solle dafür das erhalten was er zum Werke bedürfe. Da erzählte man ihm von jenem reichen äthiopischen Kaufmann, und er sandte zu ihm, er solle ihm das bringen, dessen er bedürfe: Aus dem Lande Arabien rötliches Gold und unverwesliches schwarzes Holz und Sapphir. Da ging jener Kaufmann namens Tamrin, der Kaufmann der Königin von Äthiopien, zu Salomon, und der empfing von ihm alles, was er begehrte, und gab auch dem Kaufmann, was dieser wünschte, indem er von seiner Habe noch etwas zulegte. Der Kaufmann aber war sehr verständig, und so gewahrte er die Weisheit Salomons und verwunderte sich und merkte auf, um die Antworten genau zu verstehen, die er gab, und ebenso auch sein Urteil, die Beredsamkeit seines Mundes, die Süßigkeit seiner Rede und seine Art zu gehen und zu sitzen, aufzustehen und zu handeln, seine Liebe, seine Einrichtungen, seine Tafel und sein Gesetz. Befehle erteilte Salomon mit Nachgiebigkeit und Milde. Wenn sich welche vergangen hatten, begnadigte er sie, denn er hatte sein Haus mit Weisheit und Gottesfurcht bestellt. die Törichten wies er mit Milde zurecht und den Mägden lies er Milde angedeihen, er öffnete seinen Mund in Gleichnissen, seine Rede war süßer als reiner Honig, sein ganzes Tun war wünschenswert und sein ganzes Aussehen angenehm. Denn die Weisheit ist beliebt bei den Einsichtigen und verachtet bei den Toren. Als nun jener Kaufmann dies alles sah, da erstaunte er und verwunderte sich sehr. Denn denen, die ihn zu sehen pflegten, war Salomon durchaus willkommen und war ihr Lehrmeister. Und die, die zu ihm gekommen waren, die wollten nicht wieder fortgehen und von ihm weichen wegen seiner Weisheit und Schönheit, die Süßigkeit seiner Rede war wie Wasser für den Durstenden, wie Brot für den Hungernden, wie Arznei für den Kranken, wie Kleidung für den Nackten und wie ein Vater für die Waisen. Er urteilte gerecht und war unparteiisch, er hatte Ruhm und Reichtum, den ihm Gott in reichem Maas hatte zu Teil werden lassen. Er besaß Gold und Silber, Edelsteine und kostbare Kleider und große und kleine Tiere ohne Zahl. In den Tagen des Königs Salomo war das Gold wie Erz und das Silber wie Blei, und Erz, Blei und Eisen waren zahlreich wie Rohrgewächs und die Stoppeln des Feldes, und auch Zedernholz gab es viel. So dass an Ruhm und Reichtum, an Weisheit und Gnade, die Gott ihm verliehen hatte, niemand unter den Früheren ihm gleichkam und niemand unter den Späteren ihm gleichkommen wird.

      23

      Wie der Kaufmann nach Äthiopien zurückkehrt

      Sodann wünschte Tamrin der Kaufmann in sein Land zurückzukehren. Er ging zu Salomon, huldigte ihm, grüßte ihn und sprach zu ihm: Heil deiner Größe! Entlass mich, sodass ich in mein Land zu meiner Herrin zurückkehre denn ich habe lange verweilt beim Anblick deiner Herrlichkeit und Weisheit und bei den vielen Leckerbissen, die du mir gnädig gewährtest. Jetzt aber will ich zu meiner Herrin gehen. Ich wünschte freilich bei dir zu bleiben als einer deiner niedrigsten Knechte. Denn selig sind die welche deine Stimme hören und deinem Befehl gehorchen. Ja, ich wünschte hier zu bleiben und mich nicht von dir zu trennen, gleichwohl aber entlass mich zu meiner Herrin, wegen des Auftrags, den ich übernommen habe, damit ich ihr das Eigentum übergebe. Denn ich bin ihr Diener. Da betrat Salomon sein Haus und gab ihm alle für das Land Äthiopien erwünschten Kostbarkeiten und entsandte ihn in Frieden. Jener huldigte ihm, ging hinaus, reiste fort und kam zu seiner Herrin und übergab ihr alle die Gegenstände die er mitbrachte. Er erzählte ihr, wie er nach dem Lande Juda, nach Jerusalem, zum König Salomon gekommen sei, und alles, was er gehört und gesehen hatte, erzählte er ihr: Wie jener Rechts- Verhandlungen führte, wie er lauter redete und in allem, was er untersuchte, gerechte Gebote erteilte, wie er milde Antworten gab und kein Falsch an ihm war, wie er beaufsichtige die Arbeiter, die zu je 700 Holz-Lasten schleppten, und über die 800 Steinhauer, wie er sich bei allen Kaufleuten und Verkäufern erkundigte zum Zwecke des Kunstwerks der Weisheit und wegen der Ausführung, wie er nahm und doppelt wiedergab. Und von all seinem Kunstwerk und seiner Arbeit. Täglich erzählte er ihr von aller Weisheit Salomons: Wie er Rechtsverhandlungen führte und wie er das Rechte tat, wie er die Tafel einrichtete und wie er Gelage veranstaltete, wie er die Weisheit lehrte und wie er seinen Dienern und allen Angestellten mit Vorbedacht Befehle erteilte und sie auf sein Wort gingen, ohne dass einer den andern betrog oder das Eigentum seines Nächsten schädigte oder dass in seinen Tagen ein Räuber oder Dieb gewesen wäre. Denn er erkannte in Weisheit die, die sich vergangen hatten, er bestrafte sie und flößte ihnen Furcht ein, und sie taten dann ein Verbrechen nie zum zweiten Mal, sondern lebten in Frieden und Furcht vor dem König. Alles dies erzählte er ihr und erwähnte täglich, was er beim König gesehen hatte, und berichtete es ihr. Sie aber verwunderte sich über das, was sie von dem Kaufmanne,


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