Wallenstein. Friedrich Schiller

Wallenstein - Friedrich Schiller


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winkt dem Trompeter.

      Wir tauschen hier! Die Herrn sind Zeugen!

      Vierter Auftritt

      Vorige. Konstabler.

      KONSTABLER tritt zum Wachtmeister.

      Wie ists, Bruder Karabinier?

      Werden wir uns lang noch die Hände wärmen,

      Da die Feinde schon frisch im Feld herum schwärmen?

      WACHTMEISTER.

      Tuts Ihm so eilig, Herr Konstabel?

      Die Wege sind noch nicht praktikabel.

      KONSTABLER.

      Mir nicht. Ich sitze gemächlich hier;

      Aber ein Eilbot ist angekommen,

      Meldet, Regenspurg sei genommen.

      TROMPETER.

      Ei, da werden wir bald aufsitzen.

      WACHTMEISTER.

      Wohl gar! Um dem Bayer sein Land zu schützen?

      Der dem Fürsten so unfreund ist?

      Werden uns eben nicht sehr erhitzen.

      KONSTABLER.

      Meint Ihr? – Was Ihr nicht alles wißt!

      Fünfter Auftritt

      Vorige. Zwei Jäger. Dann Marketenderin. Soldatenjungen. Schulmeister. Aufwärterin.

      ERSTER JÄGER.

      Sieh! sieh! Da treffen wir lustige Kompanie.

      TROMPETER.

      Was für Grünröck mögen das sein?

      Treten ganz schmuck und stattlich ein.

      WACHTMEISTER.

      Sind Holkische Jäger, die silbernen Tressen

      Holten sie sich nicht auf der Leipziger Messen.

      MARKETENDERIN kommt und bringt Wein.

      Glück zur Ankunft, ihr Herrn!

      ERSTER JÄGER.

      Was? der Blitz!

      Das ist ja die Gustel aus Blasewitz.

      MARKETENDERIN.

      I freilich! Und Er ist wohl gar, Mußjö,

      Der lange Peter aus Itzehö?

      Der seines Vaters goldene Füchse

      Mit unserm Regiment hat durchgebracht

      Zu Glücksstadt in einer lustigen Nacht. –

      ERSTER JÄGER.

      Und die Feder vertauscht mit der Kugelbüchse.

      MARKETENDERIN.

      Ei! da sind wir alte Bekannte!

      ERSTER JÄGER.

      Und treffen uns hier im böhmischen Lande.

      MARKETENDERIN.

      Heute da, Herr Vetter, und morgen dort –

      Wie einen der rauhe Kriegesbesen

      Fegt und schüttelt von Ort zu Ort,

      Bin indes weit herumgewesen.

      ERSTER JÄGER.

      Wills Ihr glauben! Das stellt sich dar.

      MARKETENDERIN.

      Bin hinauf bis nach Temeswar

      Gekommen, mit den Bagagewagen,

      Als wir den Mansfelder täten jagen.

      Lag mit dem Friedländer vor Stralsund,

      Ging mir dorten die Wirtschaft zu Grund.

      Zog mit dem Sukkurs vor Mantua,

      Kam wieder heraus mit dem Feria,

      Und mit einem spanischen Regiment

      Hab ich einen Abstecher gemacht nach Gent.

      Jetzt will ichs im böhmischen Land probieren,

      Alte Schulden einkassieren –

      Ob mir der Fürst hilft zu meinem Geld.

      Und das dort ist mein Marketenderzelt,

      ERSTER JÄGER.

      Nun, da trifft Sie alles beisammen an!

      Doch wo hat Sie den Schottländer hingetan,

      Mit dem Sie damals herumgezogen?

      MARKETENDERIN.

      Der Spitzbub! der hat mich schön betrogen.

      Fort ist er! Mit allem davon gefahren,

      Was ich mir tät am Leibe ersparen.

      Ließ mir nichts als den Schlingel da!

      SOLDATENJUNGE kommt gesprungen.

      Mutter! sprichst du von meinem Papa?

      ERSTER JÄGER.

      Nun, nun! das muß der Kaiser ernähren,

      Die Armee sich immer muß neu gebären.

      SOLDATENSCHULMEISTER kommt.

      Fort in die Feldschule! Marsch, ihr Buben!

      ERSTER JÄGER.

      Das fürcht sich auch vor der engen Stuben!

      AUFWÄRTERIN kommt.

      Base, sie wollen fort.

      MARKETENDERIN.

      Gleich! gleich!

      ERSTER JÄGER.

      Ei, wer ist denn das kleine Schelmengesichte?

      MARKETENDERIN.

      's ist meiner Schwester Kind – aus dem Reich.

      ERSTER JÄGER.

      Ei, also eine liebe Nichte?

      Marketenderin geht.

      ZWEITER JÄGER das Mädchen haltend.

      Bleib Sie bei uns doch, artiges Kind.

      AUFWÄRTERIN.

      Gäste dort zu bedienen sind.

      Macht sich los und geht.

      ERSTER JÄGER.

      Das Mädchen ist kein übler Bissen! –

      Und die Muhme! beim Element!

      Was haben die Herrn vom Regiment

      Sich um das niedliche Lärvchen gerissen! –

      Was man nicht alles für Leute kennt!

      Und wie die Zeit von dannen rennt. –

      Was werd ich noch alles erleben müssen!

      Zum Wachtmeister und Trompeter.

      Euch zur Gesundheit, meine Herrn! –

      Laßt uns hier auch ein Plätzchen nehmen.

      Sechster Auftritt

      Jäger. Wachtmeister. Trompeter.

      WACHTMEISTER.

      Wir danken schön. Von Herzen gern.

      Wir


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