Mein gewagter Turnanzug. Victoria Trenton

Mein gewagter Turnanzug - Victoria Trenton


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Aufwärmen beschloss ich daher, meine Strumpfhose wieder auszuziehen. Da mein Busen klein war, verzichtete ich ohnehin auf einen BH. Ich trug ohnehin nur Push-Ups, um etwas vorzutäuschen, daß leider nicht da war. Beim Training fand ich ihn eher störend.

      Diesen Freitag war etwas anders. Es gab neue Gesichter und Christoph machte sich rar. Nur einmal konnte ich ihn abpassen: er meinte, ich kenne schon genügend Übungen und käme auch ohne ihn zurecht. „Mit der Massage wird es auch eher schwierig, ich habe heute Abend einen Termin,“ meinte er noch. Sonst hatten wir das eher heimlich abgesprochen, diesmal hörten andere mit. Ich dachte immer, die halbe Kundschaft weiß, was Massage wirklich bedeutet, und ärgerte mich deshalb etwas über ihn, aber auf merkwürdige Weise war mir das schon egal.

      Ich dachte sogar, es gibt auch andere hübsche Männer an diesem Ort. Obwohl: so richtig der Typ Mann, der mir gefallen könnte, war nicht auszumachen. Jeder hatte irgend einen Makel. Aber da könnte man drüber hinwegsehen. Ich bin ja auch nicht fehlerfrei. So setzte ich mich nach einer Weile an die Bar, trank einen Wein (den ich doch tatsächlich selbst bezahlen musste) und flirtete mit einem Michael, der zwar ganz passabel aussah, obwohl er etwas dürr war, aber leider einen kleinen Sprachfehler hatte. Nach einer Weile und einem etwas belanglos-hilflosem Gespräch, kam ein weiterer Mann: breit, groß, muskelbepackt, mit Shirt und einer engen Shorts bekleidet. Er stellte sich ebenfalls als Michael vor und kannte offenbar den anderen Mann.

      Dieser breitere Michael war selbstbewußter und begann offen zu flirten. Er lud mich zu einem weiteren Wein ein, wir stießen an. Dann kam ein gewisser Werner, der wiederum die beiden offenbar gut kannte. Er spendierte für alle eine Runde Prosecco. Da war ich schon ganz gut angeschickert. Als Christoph endlich aus seinem Büro kam, war eine Weile vergangen (ich hatte Günther eine SMS geschickt, ich würde später kommen). Jedenfalls wollte er lieber mit den dreien, die er ebenfalls alle kannte, irgendwo hin gehen. „Für eine Massage habe ich heute leider keine Zeit,“ meinte er.

      Darauf der breitere Michael: „Heißt das, Du schläfst bereits mit der scharfer Braut? – und ich dachte ich könnte sie erobern.“

      Christoph erwiderte: „Ich sage nur: sie ist ganz toll und geht ab, wie ich es selten erlebe. Ob französisch oder griechisch, sie macht alles mit. Dabei ist sie keine Professionelle, sondern Hausfrau und Mutter.“

      Ich war in dem Moment total sauer auf Christoph, denn es war fest vereinbart, daß darüber mit niemanden gesprochen wird, was im Massage-Bereich zwischen uns geschieht. Ich wußte mit der Situation nicht recht umzugehen, schluckte meinen Ärger zunächst herunter. Eben habe ich mich noch nett und lustig mit den drei andern Männern unterhalten und nun stellt mich Christoph so bloß. Aber irgendwie schienen die anderen nun mich noch mehr zu bewundern. Und ja, es schmeichelte mir sehr, als Sexbombe angesehen zu werden.

      Der dürre Michael fragte auch gleich nach: „Stimmt das, daß Du alles mitmachst?“

      Ich versuchte cool zu bleiben: „Das möchtest Du gern wissen, was?“

      „Das möchten wir alle gern wissen!“ meinte Werner.

      Ich war stinksauer auf Christoph und wollte nun möglichst schnell weg. Daher verabschiedete ich mich, denn ich war ja noch nicht duschen. Ich hatte auch so verstanden, daß die Herren besseres vorhatten.

      Als ich zwanzig Minuten später wieder an der Bar vorbei kam, umgezogen und mit meiner Sporttasche in der Hand, saßen die vier noch immer an der Bar. Werner sah mich als erster, pfiff kurz und winkte mich zu ihnen. Ich trat näher: „Ihr seit ja noch da, ich dachte, ihr habt noch etwas vor.“

      Der breite Michael antwortete; „Ja, wir machen eine kleine Party, und wenn Du willst kannst Du mitkommen.“

      Werner korrigierte ihn: „Es wäre uns eine Ehre, wenn Du uns begleitest.“

      „Ihr ladet mich zu einer Party ein? – ich weiß nicht. Mein Mann wartet.“

      „Ruf ihn an, sag ihm, daß Du noch auf eine Party gehst. Wo ist das Problem?“ erwiderte der dürre Michael.

      Vielleicht war es der Alkohol, ich dachte nicht so richtig logisch, ich dachte in dem Moment nur daran, wie ich denn später nach Hause käme, und fragte dies in die Runde. Der dürre Michael versprach, mich anschließend nach Hause zu fahren. „Ich trinke meistens weniger, auch jetzt fahre ich die ganze Bande.“

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