Claus Störtebecker. Georg Engel

Claus Störtebecker - Georg Engel


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sie ausgelöst,« erwiderte Claus leichthin.

      »Mit wessen Gelde?«

      »Hab' es mir geliehen.«

      »Von wem?«

      »Von einem Freunde,« vollendete der Bursche trotzig, konnte es aber doch nicht hindern, daß sein Blick wie im Einverständnis zu dem Strohblonden auf dem Herd hinüberflog. Der rückte sich noch tiefer gegen die Wand des Rauchfangs.

      Der Mönch schüttelte sinnend das Haupt. Dann sagte er mit seiner gütigen Stimme, die empfängliche Gemüter wie dasjenige Hildas sanft stimmte, gleich einem lindernden Fiebermittel:

      »Ihr guten Leute, hadert nicht. Es gilt allerwegen Opfer bringen, ein jeder nach seiner Kraft, wenn wir in der göttlichen Wage das Recht sinken sehen gegen das Unrecht und die Ordnung gegen die Zuchtlosigkeit. Darum steht auch geschrieben, ‘Gebt dem Kaiser, was des Kaisers, und Gott, was Gottes ist’.«

      Eingehüllt in den roten Feuerschein wie in den Mantel des Elia und selbst innig von seiner Lehre überzeugt, so urteilte der Mönch, und die alten Fischersleute sahen sein Wort in ihrer Hütte aufwachsen wie eine Wunderblume, deren fremden Glanz sie nicht begriffen. Da – entsetzlich – die Häusler fuhren zusammen, sie trauten ihren Ohren nicht – da lachte etwas wider alle Ehrfurcht laut und zuchtlos mitten in die frommen Sätze hinein, und in der Ecke stieß der junge Nikolaus seinen Speer aufrecht in den Estrich, so daß das Eisen zitterte und summte.

      »Was gibt's?« murmelte der Vater, dem vor Schreck die Sprache verging, während er sich mühselig aufzurichten suchte. »Warum lachst du?«

      Der Sohn schüttelte kräftig an dem schlanken Schaft, und durchaus nicht eingeschüchtert, warf er blitzenden Auges zu dem Pater hinüber:

      »Von wem stammen die törichten Sätze?«

      »Töricht?« Vor dem Bruder Franziskus wurde es dunkel. Das Grauenvolle dieser Unbotmäßigkeit gegen den Himmel zertrümmerte ihm mit einem Keulenhieb das kluge Verständnis, das der Geistliche sonst seiner Umwelt und besonders der Jugend entgegenbrachte. Unmöglich schien es ihm, daß solch ein Frevel in einem menschlichen Hirn großgeworden sein sollte, unfaßlich, daß es gerade jener ihm lieb gewordene Bube war, der ihn äußerte. Gelähmt, seiner selbst nicht mächtig, antwortete er, um dabei doch zu empfinden, daß seine Worte ihm von selbst entliefen, ohne Hemmung, wie der Faden eines Knäuels, mit dem eine Katze spielt.

      »Nikolaus,« verwahrte er sich voll Trauer und so leise, als ob er zu sich selbst spräche, »der Allmächtige nehme die Anfechtung von dir. Es ist unser Herr und Heiland selber, mein Kind, der diese Botschaft verkündete.«

      Jetzt wandte sich auch die Mutter um. Ihre vorwurfsvollen Augen sowie die entsetzt vorgestreckten Hände bewiesen, sie erwarte, ihr Sohn würde von dieser Belehrung gefällt in die Knie sinken. Allein, was entdeckte sie? Um die Lippen des Jungen flog nur ein überheblich grausamer Schein, und nachdem er sich noch durch einen schnellen Blick des Beifalls seines zierlichen Meisters versichert hatte, holte er zu einem neuen, noch respektloseren Hieb aus.

      »Hat der Heiland das selbst geschrieben?« forschte er ungläubig.

      Ehrlich schüttelte der Bruder das feine Haupt. An den ergrauten Schläfenhaaren perlte ihm der Schweiß.

      »Der Heiland schrieb nicht,« bekannte er, und wieder entfuhr ihm die Antwort gegen seinen Willen, wie ein Hund, der von einem Mächtigeren gelockt wird. »Seine Lehre ging durch viele Hände.«

      »Dann taugt sie auch nicht mehr für eine späte Zeit,« bestimmte der Junge nun fest und mit furchtbarer Überzeugung, »abgestandenes Wasser macht krank.«

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      1

      Vetter und Base.

      2

      König Wenzel von Böhmen.

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