Verfolgt . Блейк Пирс
KAPITEL SIEBENUNDDREIẞIG
PROLOG
Colonel Dutch Adams sah auf seine Uhr, während er durch Fort Nash Mowat ging. Es war Punkt 0500. Es war ein dämmriger Aprilmorgen in Südkalifornien und alles schien so zu sein, wie es sein sollte.
Er hörte die Stimme einer Frau laut rufen: "Der Garnisonskommandant ist anwesend!"
Er drehte sich um und sah ein Trainingszug bei dem Befehl des weiblichen Ausbildungsoffiziers stramm stehen. Colonel Adams hielt inne und erwiderte den Salut, bevor er weiterging. Er ging ein wenig schneller als zuvor, in der Hoffnung, der Aufmerksamkeit eines weiteren Sergeants zu entkommen. Er wollte die Truppen nicht unterbrechen, die sich in ihren Übungsbereichen versammelten.
Sein Gesicht zuckte ein wenig. Nach all den Jahren war er immer noch nicht daran gewöhnt, eine weibliche Stimme Befehle brüllen zu hören. Selbst der Anblick einer gemischten Truppe überraschte ihn manchmal. Die Armee hatte sich deutlich verändert, seit er als Teenager rekrutiert worden war. Er mochte viele diese Änderungen nicht.
Während er weiterging, hörte er die Rufe der Ausbildungsoffiziere, männlich und weiblich, die ihre Truppen in Formation brachten.
Die haben keinen Biss mehr, dachte er.
Er würde niemals die Beleidigungen vergessen, die sein eigener Ausbildungsoffizier vor all den Jahren von sich gegeben hatte – die grausamen Beschimpfungen gegen Familie und Vorfahren, die Schimpfwörter und Obszönitäten.
Er lächelte ein wenig. Dieser Bastard Sergeant Driscoll!
Driscoll war vor vielen Jahren gestorben – nicht im Kampf, wie er es vermutlich bevorzugt hätte, sondern an einem Herzinfarkt, ausgelöst durch hohen Blutdruck. Damals war hoher Blutdruck eine Berufskrankheit von Ausbildungsoffizieren.
Colonel Adams würde Driscoll nie vergessen und soweit es ihn betraf, war das der Lauf der Dinge. Ein Ausbildungsoffizier sollte einen bleibenden Eindruck für den Rest des Lebens bei einem Soldaten hinterlassen. Er sollte ein lebendes Beispiel für die schlimmste Art von Hölle sein, die das Leben eines Soldaten zu bieten hatte. Sergeant Driscoll hatte definitiv einen lebenslangen Eindruck bei Colonel Adams hinterlassen. Würden die Ausbilder unter seiner Führung hier im Fort Nash Mowat einen ähnlich starken Eindruck bei den Rekruten hinterlassen?
Er bezweifelte es.
Zu viel verdammte politische Korrektheit, dachte er.
Diese Verweichlichung stand jetzt sogar im Ausbildungshandbuch der Armee.
"Stress, der durch physische oder verbale Misshandlung ausgelöst wird, ist nicht produktiv und verboten."
Er schnaubte abfällig, als er an diese Worte dachte.
"Was für ein Blödsinn", murmelte er vor sich hin.
Aber die Armee hatte sich seit den 90er Jahren in diese Richtung bewegt. Er wusste, dass er mittlerweile daran gewöhnt sein sollte. Aber das würde er wohl nie sein.
Wie auch immer, er würde sich nicht mehr lange damit beschäftigen müssen. Er war nur ein Jahr von seiner Pensionierung entfernt und sein letztes Ziel war es, bis dahin Brigadegeneral zu werden.
Plötzlich wurde Adams durch einen ungewöhnlichen Anblick von seinen Gedanken abgelenkt.
Die Rekruten von Truppenzug 6 gingen ziellos in ihrem Übungsbereich umher, manche mit Aufwärmübungen beschäftigen, andere sich locker unterhaltend.
Colonel Adams hielt inne und rief:
"Soldaten! Wo zum Teufel ist euer Sergeant?"
Nervös standen die Rekruten stramm und salutierten.
"Rührt euch", sagte Adams. "Wird mir jetzt jemand meine verdammte Frage beantworten?"
Ein weiblicher Rekrut meldete sich zu Wort.
"Wir wissen nicht, wo Sergeant Worthing ist, Sir."
Adams traute seinen Ohren nicht.
"Was wollen Sie damit sagen, Sie wissen es nicht?" verlangte er.
"Er ist nicht zur Truppenformation aufgetaucht, Sir."
Adams knurrte grimmig.
Das klang überhaupt nicht nach Sergeant Clifford Worthing. Tatsächlich war Worthing einer der wenigen Ausbildungsoffiziere, die Adams wirklich gebrauchen konnte. Er war ein harter Knochen der alten Schule – oder zumindest wollte er das sein. Er kam oft in Adams' Büro und beschwerte sich, dass die Regeln ihn einschränkten.
Trotzdem wusste Adams, dass Worthing die Regeln so weit bog, wie er nur konnte. Manchmal beschwerten sich die Rekruten über seine strengen Befehle und verbalen Beleidigungen. Diese Beschwerden freuten Adams.
Aber wo war Worthing jetzt?
Adams bahnte sich einen Weg durch die Rekruten zu der Kaserne, wo er durch die Bettreihen ging, bis er Worthings Büro erreichte.
Er klopfte hart an die Tür.
"Worthing, sind Sie da drin?"
Niemand antwortete.
"Worthing, hier ist Ihr Kommandant und wenn Sie da drin sind, dann sollten Sie jetzt besser antworten."
Wieder antwortete niemand.
Adams drehte den Türknauf und stieß die Tür auf.
Das Büro war penibel aufgeräumt – aber niemand war dort.
Wo zur Hölle ist er hin? fragte Adams sich.
War Worthing überhaupt heute Morgen auf dem Stützpunkt aufgetaucht?
Dann bemerkte er das RAUCHEN VERBOTEN Schild an der Wand.
Er erinnerte sich, dass Worthing rauchte.
Konnte der Ausbildungsoffizier zum Rauchen rausgegangen sein?
"Nein, das kann nicht sein", grummelte Adams laut.
Worthing hätte nicht vergessen, dass die Truppenformation anstand.
Trotzdem trat Adams aus dem Büro und ging zum Hintereingang der Kaserne.
Er öffnete die Tür und starrte in das frühe Morgenlicht.
Er musste nicht lange suchen.
Sergeant Worthing hockte mit seinem Rücken an der Kasernenwand, eine ausgebrannte Zigarette im Mundwinkel.
"Worthing, was zum Teufel …?" knurrte Adams.
Dann schreckte er vor dem zurück, was er sah.
Auf Adams' Augenhöhe war ein großer, nasser Fleck an der Wand.
Von diesem Fleck führte eine Spur bis zu der Stelle, an der Worthing hockte.
Dann sah Adams das dunkle