Ein Händedruck für Thronerben . Морган Райс

Ein Händedruck für Thronerben  - Морган Райс


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sich hoch und starrte den Mann mit leblosen Augen an. „Okay. Gehen Sie voran. Und wenn ich das nicht interessant finde, werden Sie sich selbst in einem Käfig wiederfinden.”

      Er sah den Mann schlucken. „Ja, mein Lord.“

      Der Diener ging voran in den Ballsaal des Palastes, der ein Thronraum für seine Inbesitznahme geworden war. Die Spiegel dort waren weites gehend kaputt, spiegelten zerbrochene Fragmente der Menschen dort wieder. Die meisten standen an der Wand flankiert von Wachmännern der neuen Armee. Einer stand weiter vorne, mit rasiertem Kopf, gekleidet in dunkler Kleidung, seine Gedanken verschlossen mit der Art von Schutz die Macht versprach.

      „Sie sind ein großes Risiko eingegangen, in dem Sie hergekommen sind“, sagte der Krähenmeister. „Sie sollten schnell sprechen, wer immer Sie sind.“

      „Wer immer ich bin“, sagte der Mann. „Schauen Sie doch mal genau hin.“

      Der Krähenmeister tat das und erkannte, mit wem er sprach. Er hatte das Gesicht schon einmal gesehen, obgleich mit Haaren und normalerweise auch nur für eine kurze Zeit, ehe seine Krähen getötet wurden.

      “Endi Skyddar”, sagte er. “Sie sind ein noch größeres Risiko eingegangen, als ich dachte. Sie sollten schnell sprechen. Warum sollte ich Sie am Leben lassen?“

      “Ich hörte, dass Sie ein Problem haben”, sagte Endi. „Sie haben ein Problem mit Magie, dass Sie nicht ergründen können. Ich habe mein eigenes Problem: Ich und meine Männer wissen nicht, wo wir hingehen sollen. Vielleicht können wir uns gegenseitig helfen.“

      „Und wie können wir uns gegenseitig helfen?“, fragte der Krähenmeister. „Sie sind nicht Ihr Bruder Oli, der die Geschichte solcher Dinge kennt. Und Sie sind ein Skyddar, einer meiner Feinde.“

      “Ich war ein Skyddar”, sagte Endi. „Jetzt habe ich keinen Namen mehr. Soweit ich weiß sind Geheimnisse und versteckte Dinge meine Sache. Es kann sein, dass ich von einem Mann gehört habe, der gebeten wurde, einen Rat in dieser magischen Angelegenheit zu geben. Es könnte sein, dass ich, als sich herausstellte, dass meine Cousins Macht hatten, nach Möglichkeiten suchte, solchen Dingen entgegenzuwirken.“

      „Also was wollen Sie?“, fragte der Krähenmeister.

      „Sie geben mir und meinen Männern einen Ehrenplatz in Ihrem Königreich und Ihrer Armee“, sagte Endi. „Im Gegenzug werde ich Ihnen ein Ritual verraten, dass die Mauern von Stonehome schwächen wird sowie jede weitere Magie, die sie Ihnen in den Weg stellen.“

      Das würde dem Krähenmeister Zugang in die Stadt geben. Es würde ihm Sophias Tochter bringen. Mit so viel Macht in seinen Händen könnte er es sich leisten, großzügig zu sein. “Sehr gut”, sagte er. “Wir haben einen Deal. Wenn Sie scheitern, werde ich Sie und alle Ihre Männer töten.“

      KAPITEL ZWEI

      Sophia starrte auf die Stadt hinter der Tür, jenseits der normalen Räume der Welt. Sienne drückte sich gegen ihr Bein, während Lucas und Kate sie von beiden Seiten flankierten. Sophia wusste nicht, was sie von der Stadt halten sollte, die dort lag, auch wenn sie sie vorher schon in ihren Visionen gesehen hatte. Die Stadt strahlte, teilweise in Regenbogenfarben und in Gold in anderen Teilen. Die Menschen waren groß und elegant, sie liefen in hellen Kleidern gekleidet und in goldenen Anzügen von Kleidern durch die Straßen.

      Es war alles wunderschön, aber nichts davon war das, was Sophia in dieser Stadt suchte. Nichts davon war der Grund, warum sie ihre Tochter, ihren Mann und ihr Königreich verlassen hatte, um über das Meer zu fahren und die Wüste zu durchqueren, vorbei an der Stadt Morgassa und hinaus in die Einöde. Sie musste ihre Eltern finden.

      Und dann waren sie da.

      Sie standen auf der Straße in einem freien Raum zwischen den anderen und schauten auf die Tür, durch die Sophia und die anderen gerade gegangen waren. Sie waren älter, als sie in ihrer Erinnerung aussahen, aber es war auch so viel Zeit seit dem vergangen, könnte es anders sein? Noch wichtiger, sie sahen immer noch wie ihre Eltern aus. Ihr Vater stützte sich jetzt auf einen Stock, aber er war immer noch groß und sah stark aus. Ihre Mutter hatte immer noch dasselbe rote Haar, auch wenn es jetzt graue Strähnen hatte und für Sophia sah sie immer noch wie die schönste Frau der Welt aus.

      Sie rannte los, ohne darüber nachzudenken und war nicht überrascht, als sie merkte, dass Kate und Lucas mit ihr rannten. Ihre Arme schlossen sich um ihre Mutter und ihren Vater und die anderen kamen mit in die Umarmung, bis es sich anfühlte, als wenn sie alle eine große Masse inmitten auf der Straße wären.

      „Wir haben euch gefunden“, sagte sie und konnte es kaum glauben. „Wir haben euch wirklich gefunden.“

      „Das habt ihr mein Schatz“, erwiderte ihre Mutter und hielt sie fest. „Und ihr musstet so viel dafür durchmachen.“

      „Ihr wisst davon?“, fragte Sophia und trat zurück.

      „Ihr seid nicht die Einzigen in der Familie die Dinge sehen“, sagte ihre Mutter mit einem Lächeln. „Deswegen haben wir den Pfad für euch hinterlassen.“

      Sophia konnte spüren, wie besorgt Kate war.

      „Ihr habt all das gesehen, aber ihr wart nicht da?“, fragte Kate.

      „Kate –“, begann Sophia, aber ihr Vater unterbrach sie, ehe sie weiter sprechen konnte.

      „Wir wären da gewesen, wenn wir gekonnt hätten, Kate“, sagte er. „Ihr habt gelitten, ihr alle und wir hätten all das Leid sofort beendet, wenn wir gekonnt hätten. Wir hätten euch mitgenommen … wir hätten euch das perfekte Leben gegeben, wenn wir gekonnt hätten.“

      „Warum konntet ihr nicht?“, fragte Sophia. Sie dachte an das Waisenhaus und an all das, was nach dem Angriff auf ihr Haus passiert war. „Warum habt ihr nicht?“

      “Wir schulden euch eine Erklärung”, sagte ihre Mutter, “Und es gibt Dinge, die ich euch sagen muss, aber nicht hier auf der Straße. Kommt mit, ihr alle.“

      Sie und ihr Vater gingen voran, die Menge teilte sich, wie als Respekt oder vielleicht so wie die Menge vor jemand Krankem zurückwich.

      Sophia und die anderen folgten ihnen zu einem großen Haus mit Schnitzereien auf der Außenseite, die sich im Sonnenlicht zu kräuseln schien. Es gab keine Tür, als wenn Menschen hier keine Angst vor Dieben hätten, nur eine Art Vorhang, um den Wind abzuhalten.

      Im Inneren führten ihre Eltern sie in ein Zimmer, dessen Boden eine größere Metallversion der Karte zu sein schien, der Sophia und die anderen gefolgt waren, um hier herzukommen. Die Linien glühten mit jedem Schritt, den sie auf dem Boden machten. Ein großer, niedriger Tisch stand in der Mitte des Zimmers mit Stühlen darum. Es gab einen Diwan, auf dem ihre Eltern zusammensaßen, einen Campingstuhl, den Kate ohne zu Zögern in Beschlag nahm, einen alt aussehenden geschnitzten Stuhl, den Lucas eine Weile anlächelte, ehe er sich mit gekreuzten Beinen darauf niederließ und ein tiefer, bequem aussehender Stuhl mit einem Läufer davor, auf den sich Sienne zusammenrollte und darauf wartete, dass Sophia sich setzte.

      Sie tat es und eine große Frau in derselben leuchtenden Kleidung kam aus einer Seitentür und brachte Essen und Wasser. Wieder hatte Sophia das Gefühl, dass das Essen extra für jeden von ihnen gemacht worden war. Lucas bekam eine Art Fisch, Kate einen herzhaften Eintopf. Sophia ein leichtes Essen, dass sie an die Dinge erinnerte, die im Palast von Ashton zubereitet worden waren.

      „Es ist, als wenn ihr uns besser kennt, als wir uns selbst“, sagte Sophia. Ein schrecklicher Gedanke kam ihr. „Das ist echt oder? Es ist kein Fiebertraum, bei dem wir alle beim Nachtisch sterben? Das ist keine Art neuer Test?”

      “Keins von beiden”, versicherte ihre Mutter ihr. “Wir hätten euch nicht mal dem ersten Test unterzogen, außer dass die Tür das gefordert hat. Wir leben hier, aber wir kontrollieren diesen Ort nicht.“

      Wir


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