Ritter, Thronerbe, Prinz . Морган Райс

Ritter, Thronerbe, Prinz  - Морган Райс


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davon ab, ihm zu folgen.

      „Mach dir nichts draus“, sagte Stephania. „Ich habe dir doch gesagt, dass viele Wege zum Ziel führen. Vertrau mir.“

      „Nach allem, was er getan hat, darf er einfach nicht so davonkommen“, beharrte Thanos.

      „Das wird er auch nicht. Sieh es doch einmal so“, sagte sie, „mit wem würdest du lieber den Abend verbringen? Mir Lucious oder mit mir?“

      Das zauberte ein Lächeln auf Thanos’ Lippen. „Mit dir. Definitiv mit dir.“

      Stephania küsste ihn. „Gute Antwort.“

      Thanos spürte, wie ihre Hand die seine ergriff und ihn Richtung der Türen zog. Die dort stehenden Adligen ließen sie passierten und tuschelten vereinzelt amüsiert über das, was nun folgen würde. Thanos folgte Stephania auf dem Weg in Richtung seines Zimmers. Sie stieß die Türen auf und lief auf das Schlafgemach zu. Dort drehte sie sich zu ihm um, warf ihm die Arme um den Hals und küsste ihn leidenschaftlich.

      „Bereust du irgendetwas?“ fragte Stephania und trat einen Schritt zurück. „Bist du glücklich, dass du mich geheiratet hast?“

      „Ich bin sehr glücklich“, versicherte ihr Thanos. „Wie geht es dir?“

      „Ich habe nie etwas anderes gewollt“, sagte Stephania. „Und weißt du, was ich jetzt will?“

      „Was ist es?“

      Thanos sah, wie sie das Kleid über ihren Kopf streifte und es in Wellen von ihr abfiel.

      „Dich.“

      ***

      Thanos erwachte bei den ersten Sonnenstrahlen, die durch die Fenster fielen. Neben ihm konnte er den warmen Körper Stephanias spüren. Sie hatte einen ihrer Arme in der Nacht um ihn geschlungen und sich an ihn geschmiegt. Thanos spürte lächelnd wie Liebe in ihm aufwallte. Er hatte sich schon lange nicht mehr so glücklich gefühlt.

      Wenn er das Klicken von Zaumzeug und das Wiehern von Pferden nicht gehört hätte, so hätte er sich vielleicht wieder an Stephania geschmiegt und wäre wieder eingeschlafen oder hätte sie mit einem Kuss geweckt. Doch so stand er auf und trat an eines der Fenster.

      Gerade konnte er noch sehen, wie Lucious eine Gruppe Soldaten anführend reitend das Schloss verließ. Fähnchen wehten im Wind, so als wäre er ein fahrender Ritter und nicht ein Schlächter auf dem Weg, ein wehrloses Dorf anzugreifen. Thanos blickte ihm nach, dann zu der noch immer schlafenden Stephania.

      Leise begann er sich anzukleiden.

      Er konnte nicht dabei zusehen. Er konnte es einfach nicht, nicht einmal für Stephania. Sie hatte von anderen Mitteln und Wegen gesprochen mit Lucious umzugehen, doch wie sollte das genau aussehen? Höflichkeit und ein Glas Wein? Nein, Lucious musste Einhalt geboten werden, jetzt und sogleich und es gab nur einen einzigen Weg, das zu tun.

      Geräuschlos und darauf bedacht Stephania nicht zu wecken, schlüpfte er aus dem Gemach. Im Freien angelangt rannte er auf die Ställe zu und wies einen Bediensteten an, ihm seine Rüstung zu bringen.

      Es war Zeit, dass Gerechtigkeit einzog.

      KAPITEL ZWEI

      Berin war von Aufregung erfüllt. Die Luft war gespannt seitdem er die Tunnel betreten hatte. Er bahnte sich seinen Weg durch den Untergrund und folgte mit Sartes an seiner Seite Anka. Sie kamen an Wächtern vorbei, die ihnen respektvoll zunickten und an Rebellen, die überall umherwuselten. Er lief durch den Wächtertor und spürte, dass sich die Sache zum Wohle der Rebellion gewendet hatte.

      Jetzt hatten sie vielleicht eine Chance.

      „Hier entlang“, sagte Anka und winkte sie zu einem Beobachtungsposten. „Die anderen erwarten uns bereits.“

      Sie liefen durch steinerne Korridore, die aussahen als existierten sie schon immer. Die Ruinen von Delos, tief unter der Erde. Berin streifte bewundernd und mit der für einen Schmied typischen Eigenart über den weichen Stein, und er fragte sich, wie lange sie wohl hier schon standen und wer sie erbaut haben musste. Vielleicht hatten sie schon zu Zeiten der Uralten gestanden, zu einer Zeit an die sich schon lange niemand mehr erinnern konnte.

      Und das rief die schmerzvolle Erinnerung an seine Tochter, die er verloren hatte, wach.

      Ceres.

      Als sie an einer Öffnung vorbeikamen, wurde Berin durch das Geräusch von Metallhämmern und der plötzlichen Hitze von Schmiedeeisen aus seinen Gedanken gerissen. Er erblickte ein dutzend Männer, die sich abmühten, Brustschilder und kurze Schwerte zu schmieden. Der Ort erinnerte ihn an seine alte Schmiede und jene Tage, an denen seine Familie vereint gewesen war.

      Auch Sartes schien in ihre Richtung zu stieren.

      „Alles klar?“ fragte Berin.

      Er nickte.

      „Ich vermisse sie auch“, antwortete Berin und legte eine Hand auf seine Schulter, denn er wusste, dass er gerade an Ceres dachte, die viel Zeit in der Schmiede verbracht hatte.

      „Das tun wir alle“, stimmte Anka mit ein.

      Die drei standen still einen Moment andächtig da, und Berin verstand, wie viel Ceres ihnen allen bedeutet hatte.

      Er hörte Anka seufzen.

      „Wir können nur kämpfen“, fügte sie hinzu, „und weiter Waffen schmieden. Wir brauchen dich, Berin.“

      Er versuchte sich zu konzentrieren.

      „Machen sie alles so, wie ich es ihnen gesagt habe?“ fragte er. „Erhitzen sie das Metall genug bevor sie es abkühlen? Anderenfalls wird es nicht hart werden.“

      Anka grinste.

      „Das kannst du nach dem Treffen gerne selbst überprüfen.“

      Berin nickte. Wenigstens war er ein wenig von nutzen.

      ***

      Sartes lief neben seinem Vater, der wiederum Anka folgte, als sie ihren Weg an der Schmiede vorbei und tiefer in das Tunnelsystem hinein fortsetzten. Hier liefen mehr Menschen herum, als er sich hätte träumen lassen. Männer und Frauen kümmerten sich um den Nachschub, übten sich in der Waffenkunst und rannten die Gänge auf und ab. Sartes erkannte unter ihnen einige ehemalige Rekruten, die sie aus den Fängen der Armee befreit hatten.

      Schließlich gelangten sie zu einer Art Höhle mit einigen Steinsockeln, auf denen einmal Statuen gestanden haben mussten. Im flackernden Kerzenschein konnte Sartes die Anführer der Rebellion erkennen. Sie hatten sie bereits erwartet. Hannah, die sich gegen den Überfall ausgesprochen hatte, sah jetzt so glücklich aus, als hätte sie ihn selbst angeordnet. Die schlanke Statur Oreths, der jetzt einer von Ankas wichtigsten Vertretern war, lehnte grinsend an der Wand. Sartes machte auch die massige Erscheinung des ehemaligen Hafenarbeiters Edrin am Rande des Kerzenscheins aus während Jeralds Juwelen das Licht der Kerzen einfingen und der Kaufmannssohn unter den anderen, die lachten und Witze rissen, fast fehl am Platz schien.

      Sie verstummten als die drei sich näherten und Sartes spürte jetzt eine deutliche Veränderung. Hatten sie Anka zuvor eher widerwillig zugehört, so zollten sie ihr jetzt nach dem Hinterhalt Respekt, als sie auf sie zukam. Sie hatte in Sartes’ Augen jetzt auch mehr die Ausstrahlung einer Anführerin, lief aufrechter und wirkte selbstbewusster.

      „Anka, Anka, Anka!“ begann Oreth und schnell stimmten auch die anderen in die Rufe mit ein, so wie es die Rebellen nach der Schlacht getan hatten.

      Sartes stimmte mit ein und hörte, wie der Name der Anführerin im Gewölbe widerhallte. Er hielt erst inne, als Anka mit einer Geste um Ruhe bat.

      „Wir haben uns gut geschlagen“, sagte Anka mit einem eigentümlichen Lächeln. Es war eines der ersten, die Sartes seit Ende der Schlacht gesehen


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