Rebell, Schachfigur, König . Морган Райс

Rebell, Schachfigur, König  - Морган Райс


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Prinzen“, sagte Lucious. „Denk an all das, was wir mit deinem Wissen und meinen Fähigkeiten zusammen erreichen könnten. Wir könnten das Reich zusammen regieren und die Rebellion würde es nicht einmal wagen, uns zu nahe zu kommen. Du musst zugeben, dass wir ein schönes Paar wären.“

      Daraufhin musste Stephania lachen. Sie konnte nicht anders. „Nein, Lucious. Das wären wir nicht, denn ich empfinde nichts als Verachtung für dich. Du bist ein Ganove, schlimmer noch, du bist der Grund, weshalb ich alles verloren habe. Warum sollte ich dich jemals heiraten?“

      Sie sah, wie sich Lucious’ Gesicht verhärtete.

      „Ich könnte“, hob Lucious hervor. „Ich könnte mit dir anstellen, was immer mir beliebt. Glaubst du etwa, dass ich deine Beteiligung an Thanos’ Flucht nicht immer noch auffliegen lassen könnte? Vielleicht habe ich deine Zofe nur zu Sicherheitszwecken am Leben gelassen.“

      „Um mich zu zwingen, dich zu heiraten?“ sagte Stephania. „Welcher Mann würde das tun?“

      Lucious breitete die Arme aus. „Du bist mir gar nicht so unähnlich, Stephania. Du bist Teil des Spiels. Du würdest keinen Idioten wollen, der zu dir mit Blumen und Juwelen kommt. Außerdem würdest du lernen, mich zu lieben. Ob du das nun wollen würdest oder nicht.“

      Er streckte erneut seine Hand nach ihr aus und Stephania legte ihre Hand auf seine Brust. „Komm mir noch einmal zu nahe, und du wirst diesen Raum nicht lebend verlassen.“

      „Willst du, dass ich deine Beteiligung an Thanos’ Flucht auffliegen lasse?“ fragte er.

      „Du vergisst dabei deine eigene Beteiligung“, sagte Stephania. „Schließlich wusstest du alles darüber. Wie würde der König reagieren, wenn ich ihn das wissen ließe?“

      Sie erwartete, dass Lucious nun wütend, vielleicht sogar gewalttätig werden würde. Doch er lächelte sie nur an.

      „Ich wusste, dass du perfekt zu mir passen würdest“, sagte er. „Selbst in deiner derzeitigen Lage, findest du einen Weg, auf bezaubernde Weise zurückzuschlagen. Zusammen wären wir unschlagbar. Aber du wirst Zeit brauchen, um das zu verstehen, das weiß ich. Du hast viel durchgemacht.“

      Er klang genau so, wie ein besorgter Freier klingen sollte, was Stephanias Vertrauen in ihn noch weiter schmälerte.

      „Nimm dir die Zeit, die du brauchst, um über meinen Vorschlag nachzudenken“, sagte Lucious. „Denk an all das, was eine Ehe mit mir dir bieten könnte, vor allem im Gegensatz zu einer Ehe mit einem Verräter. Vielleicht liebst du mich jetzt noch nicht, aber Menschen wie wir treffen ihre Entscheidungen nicht aufgrund solchen Unfugs. Wir treffen sie, weil wir über sie erhaben sind und wir unseresgleichen anerkennen, wenn wir auf sie treffen.“

      Stephania war nicht so wie Lucious, aber sie verkniff sich aus gutem Grund, es auszusprechen. Sie wollte nur, dass er verschwand.

      „Bis dahin“, sagte Lucious, als sie nicht antwortete, „habe ich ein Geschenk für dich. Besagte Zofe dachte, dass du es brauchen könntest. Sie hat mir alles möglich über dich erzählt, als sie um ihr Leben bettelte.“

      Er zog eine Phiole aus seiner Gürteltasche und legte sie auf den kleinen Tisch neben dem Fenster.

      „Sie hat mir auch erzählt, warum du das Blutmondfestival vorzeitig verlassen hast“, sagte Lucious. „Dass du schwanger bist. Ich würde natürlich niemals Thanos’ Kind aufziehen. Trink das hier und das Problem ist gelöst. In jeder Hinsicht.“

      Stephania wollte ihm die Phiole nachwerfen. Sie nahm sie von dem Tischchen, aber da war er schon durch die Tür verschwunden.

      Sie hätte sie dennoch beinahe gegen die Tür geworfen, doch sie besann sich, ließ sich auf dem Fenstersims nieder und starrte auf die Phiole in ihrer Hand.

      Das Sonnenlicht ließ die Flüssigkeit unschuldiger aussehen, als sie eigentlich war. Wenn sie das trank, würde sie Lucious heiraten können, was ihr als grauenvoller Gedanke erschien. Und doch würde es ihr eine der mächtigsten Positionen im Reich eröffnen. Wenn sie das trank, wäre alles, was von Thanos noch übrig war, vernichtet.

      Stephania saß da ohne zu wissen, was sie tun sollte. Langsam begannen Tränen ihr über die Wangen zu kullern.

      Vielleicht sollte sie die Flüssigkeit einfach trinken.

      KAPITEL DREI

      Ceres hatte Mühe, wieder zu Bewusstsein zu kommen und den dunklen Schleier, der sie wie eine zu ertrinken drohende Frau fesselte, zu durchbrechen. Auch jetzt noch konnte sie die Schreie der Sterbenden hören. Der Hinterhalt. Die Schlacht. Sie musste sich zwingen, wieder zu sich zu kommen oder es würde alles verloren sein...

      Sie schlug die Augen auf und sprang, bereit weiterzukämpfen, auf ihre Füße. Zumindest versuchte sie dies. Etwas an ihren Handgelenken und Knöcheln hielt sie davon ab. Die Schläfrigkeit fiel nun von ihr ab und Ceres erkannte, wo sie war.

      Sie war umgeben von Steinwänden, die so eng waren, das Ceres gerade so zwischen ihnen liegen konnte. Es gab kein Bett, nur einen harten Steinboden. Ein kleines vergittertes Fenster ließ ein wenig Licht herein. Ceres konnte spüren, wie der harte Stahl in ihre Handgelenke und Knöchel schnitt, und sie konnte die schwere Metallöse sehen, durch die ihre Ketten in der Wand verschwanden, die dicke Tür war mit Eisenstreben verstärkt worden und schien ihr entgegenzuschreien, dass sie hier gefangen war. Wenn jemand von draußen an ihren Ketten zog, dann würde sie in Richtung der Metallöse gezogen und gegen die Wand gedrückt.

      Hier so gefangen zu sein, erfüllte Ceres mit Wut. Sie zog, rüttelte an ihren Ketten und versuchte, ihre Kräfte zu wecken. Nichts passierte.

      Es kam ihr vor, als wäre ein Nebel in ihrem Kopf aufgezogen und sie versuchte, durch ihn hindurch zu blicken, um die Landschaft auf der anderen Seite zu erkennen. Hier und dort drang das Licht der Erinnerung durch diesen Nebel, aber sie blieb bruchstückhaft.

      Sie konnte sich daran erinnern, wie sich die Tore zur Stadt geöffnet hatten und die „Rebellen“ sie so zu sich hineingewunken hatten. Sie hatten sich auf den Weg gemacht und alles, was ihnen zur Verfügung stand, mobilisiert, denn sie hatten geglaubt, dass dies die entscheidende Schlacht um die Stadt sein würde.

      Ceres sank zusammen. Es tat weh, und einige Wunden saßen tiefer, als körperliche Wunden reichen konnten.

      „Jemand hat uns betrogen“, sagte Ceres leise.

      Sie hatten kurz vor dem Sieg gestanden und jemand hatte sie allesamt betrogen. Weil Geld gelockt hatte oder Angst oder das Verlangen nach Macht, jemand hatte all das aufgegeben, wofür sie gekämpft hatten und hatte sie in eine Falle gelockt.

      Jetzt konnte sich Ceres erinnern. Si erinnerte sich an den Anblick von Lord Wests Neffen, wie ein Pfeil aus seinem Hals ragte, die Blicke von Hilflosigkeit und Unglauben, die ihm im Gesicht gestanden hatten, bevor er aus dem Sattel gerutscht war.

      Sie erinnerte sich an die Pfeile, die den Himmel verdunkelt hatten und an die Barrikaden und das Feuer.

      Lord Wests Männer hatten versucht, sich gegen die Bogenschützen zur Wehr zu setzen. Ceres hatte gesehen, wie fähig ihre Reiterschützen auf dem Weg nach Delos gewesen waren, sie waren selbst bei rasendem Galopp geschickt im Umgang mit kleinen Bögen und Feuer. Als sie ihre ersten Pfeile in Richtung des Feinds schickten, hatte Ceres sogar zu hoffen gewagt, denn nichts schien diese Männer in die Knie zwingen zu können.

      Doch sie wurde enttäuscht. Mit den von Lucious auf den Dächern postierten Bogenschützen, lag ein zu großer Vorteil auf Seiten der Feinde. Irgendwo in dem Chaos kamen dann zusätzlich zu den Pfeilen auch Feuertöpfe zum Einsatz, und Ceres erinnerte sich an ihr Entsetzen, als sie mit ansehen musste, wie ihre Männer in Flammen aufgingen. Nur Lucious war es zuzutrauen, dass er Feuer in seiner eigenen Stadt einsetzte und sich nicht darum scherte, ob die umliegenden Häuser auch Feuer fingen. Ceres hatte Pferde gesehen, die sich panisch aufbäumten und ihre Reiter abwarfen.

      Ceres


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