Meer Der Schilde . Морган Райс
Westmoreland. “O hätten wir nun hier
Nur ein Zehntausend von dem Volk in England…”
König Heinrich. “… Nein, bester Vetter:
…Je klein're Zahl, je größres Ehrenteil.
Wie Gott will! Wünsche nur nicht einen mehr!”
--William Shakespeare
Heinrich V
KAPITEL EINS
Gwendolyn schrie als der Schmerz sie förmlich zerriss.
Sie lag auf dem Rücken im Wildblumenfeld. Ihr Bauch schmerzte noch mehr als sie sich das vorgestellt hatte. Sie wand sich und presste, versuchte das Baby zur Welt zu bringen. Innerlich flehte sie, dass der Schmerz aufhören möge, dass sie es irgendwohin unter Menschen schaffen konnte, bevor das Baby kam. Doch alles flehen half nichts, sie wusste, dass das Baby kam. Jetzt. Ob sie es wollte oder nicht.
Bitte, Gott, nicht jetzt! betete sie. Gewähre mir nur ein paar Stunden. Lass uns zuerst irgendwo in Sicherheit sein.
Doch es sollte nicht so sein. Gwendolyn spürte, wie eine weitere Welle schrecklicher Schmerzen ihren Körper durchflutete, und sie lehnte sich zurück als sie spürte, wie sich das Baby in ihr drehte. Nicht mehr lange. Sie wusste, dass es nicht mehr aufzuhalten war.
Sie presste und zwang sich dazu zu atmen, wie es ihr die Hebammen beigebracht hatten. Sie wollte ihrem Baby helfen, doch es schien nicht zu funktionieren, und sie stöhnte vor Schmerzen.
Als der Schmerz ein wenig nachließ, setzte sie sich wieder auf und sah sich um. Kein Mensch war zu sehen.
„HILFE!“, schrie sie so laut sie konnte.
Doch niemand antwortete. Gwendolyn lag inmitten der sommerlichen Felder, weit weg von jeder Menschenseele, und ihren Schreien lauschten nur der Wind und die Bäume.
Gwendolyn versuchte, wie immer stark zu bleiben, doch sie musste sich eingestehen, dass sie Angst hatte. Weniger um sich selbst als um ihr Baby. Was, wenn niemand sie finden würde?
Selbst wenn sie es alleine zur Welt bringen konnte, wie sollte sie danach mit dem Baby nach Hause kommen? Sie befürchtete, dass das Baby und sie an diesem Ort sterben würden.
Gwendolyn dachte zurück an das Reich der Toten, an den schicksalsschweren Augenblick mit Argon, als sie ihn befreit hatte, an die Wahl, die sie hatte treffen müssen. Das Opfer. Die unerträgliche Entscheidung, die ihr aufgezwungen worden war, zwischen ihrem Baby und ihrem Mann zu wählen. Sie weinte, als sie an ihre Entscheidung dachte. Warum verlangte das Leben immer wieder Opfer von ihr?
Gwendolyn