Gefangen. Блейк Пирс
von Sozialarbeitern, besonders dieser Frau. Brenda Fitch hatte ihm gedroht ihn wegen komplett fabrizierten Vergehen anzuzeigen.“
Brenda atmete scharf ein vor Empörung. Sie sagte zu Paget: „Das ist nicht wahr, und das wissen Sie.“
Pagets Grinsen wurde weiter und sie sagte: „Euer Ehren, könnten Sie Ms. Fitch freundlicherweise bitten, nicht zu unterbrechen?“
„Bitte seien sie still, Ms. Fitch“, sagte der Richter.
Paget fügte hinzu: „Mein Klient möchte außerdem Ms. Paige wegen Entführung anzeigen –– zusammen mit Ms. Fitch als Komplizin.
Brenda stöhnte vor lauter Abscheu hörbar auf, aber Riley zwang sich still zu bleiben. Sie hatte die ganze Zeit über schon gewusst, dass Paget diese Sache anstiften würde.
Der Richter sagte: „Ms. Paget, Sie haben keinerlei Beweise für irgendeine Entführung vorgelegt. Ebenso wenig wie für ihre Behauptungen zu dem Druck und den Drohungen ihrem Klienten gegenüber. Sie haben nichts gesagt, was mich überzeugen könnte, dass die anfängliche Zustimmung ihres Klienten nicht weiterhin gültig sein sollte.“
Albert Scarlatti erhob sich dann.
„Darf ich einige Worte zu meiner eigenen Verteidigung sagen, Euer Ehren?“, bat er.
Als der Richter in Einverständnis nickte, fühlte Riley einen Stich der Befürchtung.
Scarlatti ließ seinen Kopf hängen und sprach mit leiser, niedriger Stimme.
„Was Jilly Ihnen erzählt hat, was ich ihr angetan habe –– ich weiß, es klingt schrecklich. Und Jilly, es tut mir unendlich leid. Aber die Wahrheit ist, das es nicht ganz das ist, was geschehen ist.“
Riley musste sich zwingen ihn nicht zu unterbrechen. Sie war sich sicher, dass Jilly sich das nicht ausgedacht hatte.
Albert Scarlatti kicherte kurz leise und traurig. Ein warmes Lächeln breitete sich über seine gebrochenen Gesichtszüge.
„Jilly, du wirst sicher zustimmen, dass du eine ganz schöne Handvoll warst, als Kind. Du kannst eine wirkliche Herausforderung sein, meine kleine Tochter. Du hast ein ganz schönes Temperament und du bist manchmal einfach komplett außer Kontrolle geraten. Ich wusste einfach nicht, was ich an diesem Tag tun sollte. Wie ich mich erinnere, hatte ich dich damals aus schierer Verzweiflung in diese Kammer gesperrt.“
Er zuckte mit den Schultern und fuhr fort: „Aber es war nicht, wie du sagst. Ich würde dir so etwas niemals tagelang zumuten. Nicht einmal für ein paar Stunden. Ich behaupte nicht, dass du lügst, nur, dass deine Vorstellungskraft manchmal verrückt spielt. Und ich verstehe das.“
Dann richtete sich Scarlatti an die anderen im Saal.
Er sagte: „Es ist eine Menge passiert, seit ich meine kleine Jilly verloren habe. Ich habe mich zusammengerissen und aus meinem damaligen Zustand gezogen. Ich habe einen Entzug gemacht und ich besuche regelmäßig die Anonymen Alkoholiker, ich habe seit Monaten keinen Drink angerührt. Ich hoffe, dass ich für den Rest meines Lebens keinen Drink mehr in die Hand nehme. Ich habe eine feste Anstellung gefunden –– nichts richtig beeindruckendes, nur ein Job als Reinigungskraft, aber es ist ein guter Job und ich kann Ihnen eine Empfehlung meines Vorgesetzten vorlegen, dass ich mich gut mache.“
Dann berührte er die Schulter der mysteriösen Frau, die neben ihm saß.
„Aber es gab noch eine große Veränderung in meinem Leben. Ich habe Barbara Long getroffen, die wundervollste Frau der Welt, und sie ist das Beste, was mir je widerfahren ist. Wir sind verlobt und werden Ende dieses Monats heiraten.“
Die Frau lächelte ihn mit funkelnden Augen an.
Scarlatti richtete sich nun an Jilly persönlich.
„Genau Jilly. Keine Alleinerziehenden-Familie mehr. Du wirst einen Vater und eine Mutter haben –– eine echte Mutter nach all diesen Jahren.“
Riley fühlte sich, als wäre ein Messer durch ihre Brust gebohrt worden.
Jilly hat gerade doch gesagt, dass ich ihre echte Mom bin, dachte sie. Aber was konnte sie auf diesen Alleinerziehenden-Kommentar antworten. Sie hatte sich von Ryan lange bevor sie Jilly gefunden hatte, scheiden lassen.
Scarlatti richtete dann seine Aufmerksamkeit auf Brenda Fitch.
Er sagte: „Ms. Fitch, meine Anwältin hat gerade einige ziemlich harte Vorwürfe an Sie gerichtet. Ich möchte nur, dass Sie wissen, dass es meinerseits keine gekränkten Gefühle gibt. Sie haben ihre Arbeit gemacht und ich weiß das. Ich möchte bloß, dass Sie sehen, wie sehr ich mich verändert habe.“
Dann schaute er Riley direkt in die Augen.
„Ms. Paige, ich bin auch Ihnen nicht böse. Ich bin wirklich sogar dankbar für alles was sie für Jilly getan haben, während ich mich um mein Leben gekümmert habe. Ich weiß, dass es für Sie nicht leicht gewesen sein muss, da Sie Single sind und so. Und noch dazu mit ihrer eigenen Teenage-Tochter im Schlepptau.“
Riley öffnete schon ihren Mund um zu protestieren, aber Albert fuhr herzlich fort. „Ich weiß, dass sie Ihnen viel bedeutet und Sie müssen sich keine Sorgen machen. Ich werde von jetzt an ein guter Vater für Jilly sein. Und ich möchte, dass sie weiterhin ein Teil von Jillys Leben bleiben.“
Riley war perplex. Sie begriff jetzt erst, wieso seine Anwältin die Entführungsvorwürfe überhaupt gegen sie vorgebracht hatte.
Es ist die klassische ‚Guter Cop, Schlechter Cop‘ Masche.
Jolene Paget hatte sich als harte Anwältin inszeniert, die bereit war ihren Fall mit allen Mitteln zu gewinnen. Sie hatte somit den Weg für Scarlatti geebnet, der nun wie der freundlichste Typ der ganzen Welt erscheinen würde.
Und er war sehr überzeugend. Riley konnte nicht anders, als sich zu fragen…
Ist er in Wirklichkeit vielleicht doch ein guter Kerl?
Hatte er wirklich nur eine schwere Phase?
Und das Schlimmste –– hatte sie selbst vielleicht Unrecht, indem sie versuchte ihm Jilly wegzunehmen? Tat sie nichts, außer unnötiges Leid zu Jillys Leben hinzuzufügen?
Zuletzt schaute Scarlatti mit einem dringlich bittenden Blick auf den Richter.
„Euer Ehren, ich bettle Sie an, bitte lassen Sie mich meine Tochter wiederhaben. Sie ist mein Fleisch und Blut. Sie werden Ihre Entscheidung nicht bereuen. Ich verspreche es Ihnen.“
Eine Träne floss über seine Wange, als er sich wieder setzte.
Seine Anwältin erhob sich wieder und sah selbstgefälliger und sicherer aus, denn je.
Sie sprach Jilly in einem Ton von öliger, falscher Aufrichtigkeit an.
„Jilly, ich hoffe, dass du verstehst, dass dein Vater nur das Beste für dich will. Ich weiß, dass ihr Eure Schwierigkeiten hattet in der Vergangenheit, aber sei Ehrlich –– ist das nicht ein Verhaltensmuster von dir?“
Jilly sah verwirrt aus.
Paget fuhr fort: „Ich bin mir sicher, dass du nicht abstreiten wirst, dass du von deinem Vater weggelaufen bist, und das ist wie dich Riley Paige überhaupt gefunden hatte.“
Jilly sagte: „Ich weiß, aber das war weil –– “
Paget unterbrach sie und zeigte zu den Flaxmans.
„Und bist du nicht auch von diesem netten Paar weggerannt, als sie so gütig waren, dich bei Ihnen aufzunehmen?“
Jillys Augen weiteten sich und sie nickte still.
Riley musste schlucken. Sie wusste, was Paget als nächstes sagen würde.
„Und bist du nicht einmal sogar von Riley Paige und ihrer Familie weggerannt?“
Jilly nickte und ließ ihren Kopf elendig hängen.
Und