Vorher Verfällt Er. Блейк Пирс
rel="nofollow" href="#litres_trial_promo">KAPITEL NEUNZEHN
PROLOG
Christine hatte in ihrem Leben erst einmal Schnee gesehen. Sie lächelte, als es anfing zu schneien, während sie sich auf den Nach-Hause-Weg befand, nachdem sie ihren Freund besucht hatte. Hätte sie an diesem Abend nicht so viel getrunken, könnte sie den Schnee vermutlich noch ausgiebiger genießen. Trotz ihren zwanzig Jahren streckte sie ihre Zunge heraus, um ein paar Flocken aufzufangen. Sie kicherte leise. Sie war weit gekommen, seitdem sie ihr Zuhause in San Francisco verlassen hatte.
Mit dem Wunsch, sich auf Politikwissenschaften zu spezialisieren, hatte sie zur Queen Nash Universität in Maryland gewechselt. Die Wintersemesterferien näherten sich dem Ende zu und sie freute sich auf den Kursstoff des Frühlingssemesters. Es war einer der Gründe gewesen, warum sie und Clark, ihr Freund, sich heute Abend getroffen hatten – ein letztes lustiges Beisammensein, bevor die Uni wieder losging. Es war fast eine kleine Party gewesen und Clark hatte, wie üblich, zu viel getrunken. Sie hatte entschieden, die drei Häuserblocks zu laufen, statt dort zu bleiben und sich von Clarks Freunden anmachen zu lassen, während deren Freundinnen ihr hässliche Blicke zuwarfen. So endete für gewöhnlich jedes Zusammentreffen bei Clark, wenn sie nicht aufs Ganze ging und ihm ins Schlafzimmer folgte.
Außerdem … fühlte sie sich vernachlässigt. Clark war in dieser Hinsicht furchtbar und zog Arbeit, Schule oder Alkohol immer ihr vor. Es gab jemand anderen, den sie anrufen konnte, wenn sie ihre Wohnung erreichte. Ja, es war spät, aber er hatte sehr deutlich gemacht, dass er ihr zu jeder Tag- und Nachtzeit zur Verfügung stand. Er hatte bereits bewiesen, dass das stimmte, also warum nicht heute Nacht?
Als sie die Straßen zwischen zwei Häuserblocks überquerte, bemerkte sie, dass der Schnee bereits auf dem Bürgersteig liegen blieb. Der Sturm kam nicht unerwartet, weshalb die Straßen behandelt und gesalzt worden waren, doch nun legte sich eine weiße Decke auf den Gehweg und den kleinen Grünstreifen vor und zwischen den Gebäuden.
Als Christine ihre Wohnung erreichte, entschied sie sich fast dazu, zurück zu Clark zu gehen. Es war kalt und der Schnee aktivierte eine Art kindliche Neugier in ihr. Als sie nach dem Schlüssel griff, um die Tür zum Wohnhaus zu öffnen, war sie kurz davor, wieder kehrtzumachen.
Was sie schließlich vom Bleiben überzeugte, war das Wissen, dass sie bei Clark nicht gut schlafen würde. Ihr eigenes Bett wartete hier auf sie, genau wie ihre eigenen warmen Decken und mindestens acht Stunden guter Schlaf.
Sie betrat das Haus und ging auf den Aufzug zu. Dort drückte sie den Knopf für das dritte Stockwerk und wartete. Sie war nicht betrunken, lediglich etwas angeheitert und spielte mit der Idee, sich ein weiteres Glas Wein zu gönnen, sobald sie ihre Wohnung erreichte, und dann einen Anruf zu tätigen…zu dem Mann, mit dem sie sich in den letzten Monaten sozusagen nebenbei getroffen hatte.
Daran dachte sie, als der Aufzug ankam. Sie betrat die Kabine und fuhr in ihr Stockwerk. Ihr gefiel es, wie ihr Kopf vibrierte, als der Aufzug sich nach oben bewegte.
Der Gang vor ihrer Wohnung war leer. Das machte Sinn, schließlich war es ein Uhr nachts - an einem Mittwoch. Sie ging auf ihre Tür zu und zog erneut ihre Schlüssel heraus. Als sie damit in ihren noch immer kalten Händen klimperte, ließ sie eine Stimme aufschrecken.
„Christine?“
Sie drehte sich um, als sie ihren Namen hörte. Dann lächelte sie, als sie ihn sah. Sie musste ihn also doch nicht anrufen. Es war, als hätte er geahnt, dass sie ihn wollte. Schließlich hatten sie sich schon seit einer Woche nicht gesehen.
„Hey“, sagte sie.
Er kam mit entschlossenen Schritten auf sie zu und sah sie an, wie er es immer tat. Mit einem Feuer in den Augen, das klar machte, was er wollte. Allein sein Blick törnte sie an – das und die Tatsache, wer er war. Er war tabu. Er war … naja, er war irgendwie gefährlich.
An der Tür krachten sie fast aufeinander und küssten sich wild und etwas ungestüm. Ihre Hände begannen sofort, ihn zu entdecken. Sie packte ihn an der Hüfte und zog ihn näher zu sich heran. Seine Hände malten die Umrisse ihres Körpers nach und rutschten dann zwischen ihre Oberschenkel, während sie sich im Flur aneinanderschmiegten.
„Lass reingehen“, sagte sie noch immer küssend und mit bereits beschleunigtem Atem. „Jetzt.“
Sie schloss die Tür auf, während er an ihrem Hals knabberte. Sie stöhnte ungeduldig, konnte es kaum erwarten. Sie wusste nicht einmal, ob sie es bis ins Schlafzimmer schaffen würden. Vielleicht nicht einmal bis zur Couch. Die Tür war entriegelt und sie drückte sie auf. Als er sofort auf sie zuging, trat sie gegen die Tür, um sie zu schließen und schob ihn von sich weg. Dann lehnte sie sich an die kleine Küchentheke und zog ihr Shirt aus. Er mochte es, wenn sie sich für ihn auszog. Es war ein seltsames Faible seinerseits – das Gefühl, die Kontrolle zu haben und vor ihr bedient zu werden. Schon vor dem eigentlichen Sex.
Als sie sich ihr Oberteil über den Kopf zog und nach den Haken ihres BHs suchte, sah sie ihm in die Augen … und erstarrte. Er stand still da. Das Feuer in seinen Augen war verschwunden. Jetzt war da etwas anderes. Etwas Neues. Und es machte ihr Angst.
Er legte seinen Kopf zur Seite, als begutachte er sie zum ersten Mal. Dann war er bei ihr. Es war nicht das erste Mal, dass er grob mit ihr umging, aber das hier war neu. Absolut nicht sexy. Er drückte sein ganzes Gewicht gegen sie und legte seine Hände um ihren Hals. Das Spielerische war verschwunden; sein Griff war grimmig und sie konnte den Druck auf ihrer Luftröhre spüren.
Es dauerte nicht einmal zehn Sekunden bis ihre Lungen begannen, panisch zu werden. Als sie es taten, schlug sie verzweifelt auf ihn ein, bis auch ihre Knie unter ihr nachgaben.
Sie spürte, wie ihre Brust immer enger wurde, als ob eine innere Kraft auch die restliche Luft aus ihr herausdrückte. Als sie auf den Boden fiel, schlug ihr Hinterkopf gegen die Küchentheke. Seine Hände lösten sich nicht von ihrem Hals, sondern wurden immer enger, während sie schwächer wurde.
Sie schlug noch einmal zu, aber war so schwach, dass sie sich nicht einmal sicher war, ob sie ihn getroffen hatte. Als sie auf dem Boden aufkam, war er auf ihr. Er hörte nicht auf, sie zu würgen, während er seine erregte Männlichkeit gegen sie drückte. Ihre Hände suchten nach etwas – irgendetwas – aber sie fanden lediglich das Shirt, das sie für ihn ausgezogen hatte.
Sie hatte gerade noch Zeit, sich über das warum zu wundern, als die Dunkelheit sie übermannte und ihr den schrecklichen Schmerz in der Brust nahm.
KAPITEL EINS
Mackenzie stand in ihrem Badezimmer, lehnte sich an den Waschtisch und betrachtete die Toilette. Sie hatte