Jagd Auf Null. Джек Марс

Jagd Auf Null - Джек Марс


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Anruf. Mr. Lawson, hier lang, bitte.”

      Watson schritt weg und hinterließ einen verwirrten Detective Noles, der in sein Handy stammelte. Reid schulterte seine Tasche und folgte ihm, doch hielt inne, als sie den Geländewagen erreichten.

      „Warte”, sagte er, bevor Watson auf der Fahrerseite einsteigen konnte. „Was soll das? Wohin geht es?”

      „Darüber können wir sprechen, während wir fahren. Oder wir sprechen jetzt und vergeuden Zeit.”

      Der einzige Grund, aus dem Reid sich Watsons Anwesenheit erklären konnte, war, dass die Agentur ihn gesandt hatte, um Agent Null abzuholen, damit sie ihn bewachen konnten.

      Er schüttelte mit dem Kopf. „Ich gehe nicht nach Langley.”

      „Ich auch nicht”, erwiderte Watson. „Ich bin hier, um dir zu helfen. Steig ein.” Er schlüpfte auf den Fahrersitz.

      Reid zögerte für einen kurzen Moment. Er musste losfahren, doch er hatte kein Ziel. Er brauchte einen Hinweis. Und es gab keinen Grund, zu glauben, dass man ihn belog. Watson war einer der ehrlichsten und vorschriftsmäßigsten Agenten, die er jemals kennengelernt hatte.

      Reid stieg auf der Beifahrerseite neben ihm ein. Seinen rechten Arm in der Schlinge musste Watson über seinen Körper hinweg greifen, um den Gang zu wechseln und mit einer Hand zu lenken. Sie fuhren binnen Sekunden ab und waren etwa zwanzig Stundenkilometer über der Höchstgeschwindigkeit. So kamen sie zwar schnell von der Stelle, doch vermieden eine Kontrolle.

      Er warf einen Blick auf die schwarze Tasche, die auf Reids Schoß lag. „Wo wolltest du denn hin?”

      „Ich muss sie finden, John.” Sein Blick verschwamm beim Gedanken an sie da draußen, alleine, in den Händen dieses mörderischen Verrückten.

      „Allein? Unbewaffnet, mit einem zivilen Handy?” Agent Watson schüttelte den Kopf. „Du solltest es wirklich besser wissen.”

      „Ich habe schon mit Cartwright gesprochen”, antwortete Reid bitter.

      Watson schnaufte. „Glaubst du etwa, Cartwright stand alleine im Zimmer, als er mit dir sprach? Glaubst du, dass er eine sichere Leitung in einem Büro in Langley hat?”

      Reid runzelte die Stirn. „Ich bin mir nicht sicher, dass ich dich verstehe. Es klingt, als ob du sagen wolltest, dass Cartwright möchte, dass ich genau das tue, was er mir verboten hat.”

      Watson schüttelte den Kopf und nahm dabei nicht den Blick von der Straße. „Er weiß doch ganz genau, dass du das tun wirst, was er dir verboten hat, egal, ob er es will oder nicht. Er kennt dich besser als die meisten. Aus seiner Perspektive ist es am besten, weitere Probleme zu vermeiden, indem er dir dieses Mal Unterstützung bereitstellt.”

      „Er hat dich geschickt”, murmelte Reid. Watson bestätigte es genauso wenig wie er es bestritt, doch das brauchte er gar nicht zu tun. Cartwright wusste, dass Null seine Mädchen suchen würde. Die Unterhaltung zwischen den beiden fand zu Gunsten anderer Ohren in Langley statt. Da Reid jedoch wusste, wie wichtig Protokoll für Watson war, verstand er nicht, warum er ihm half. „Und du? Warum tust du das hier?”

      Watson zuckte nur mit den Achseln. „Da draußen sind zwei Kinder. Die haben Angst, sind allein und in schlechten Händen. Das gefällt mir nicht besonders.”

      Das war keine wirkliche Antwort und vielleicht war es nicht mal die Wahrheit, aber Reid wusste, dass er von diesem stoischen Agenten keine weiteren Auskünfte bekäme.

      Er war davon überzeugt, dass ein Teil von Cartwrights Einwilligung, ihm zu helfen, etwas mit Schuldbewusstsein zu tun hatte. Während seiner Abwesenheit hatte Reid den Deputy Direktor schon zwei Mal darum gebeten, seine Töchter in einen geheimen Unterschlupf zu bringen. Doch er hatte immer wieder Vorwände, sprach von Personalmangel, fehlenden Ressourcen... Und jetzt waren sie verschwunden.

      Cartwright hätte das vermeiden können. Er hätte helfen können. Reid spürte erneut, wie sein Gesicht heiß vor Wut wurde, und erneut schluckte er die Wut hinunter. Das war jetzt nicht der richtige Zeitpunkt. Jetzt musste er sie suchen. Alles andere war egal.

      Ich werde sie finden. Ich werde sie zurückbekommen. Und ich werde Rais töten.

      Reid nahm einen tiefen Atemzug. Er atmete durch die Nase ein und stieß die Luft durch den Mund aus. „Also, was wissen wir bis jetzt?”

      Watson schüttelte seinen Kopf. „Nicht besonders viel. Wir haben es kurz nach dir herausgefunden, als du die Polizei anriefst. Doch die Agentur arbeitet dran. Wir sollten bald einen Hinweis haben.”

      „Wer arbeitet dran? Irgendjemand, den ich kenne?”

      „Direktor Mullen hat es der Sondereinsatzabteilung übergeben, also steht Riker an der Spitze...”

      Reid zischte erneut laut. Weniger als achtundvierzig Stunden zuvor überkam eine Erinnerung Reid, über sein ehemaliges Leben als Agent Kent Steele. Sie war noch neblig und bruchstückhaft, doch es ging um eine Verschwörung, eine Art von Regierungsvertuschung. Ein ausstehender Krieg. Vor zwei Jahren wusste er davon - oder zumindest einen Teil davon - und arbeitete darauf hin, einen Fall aufzubauen. Egal, wie wenig er wusste, er war sich sicher, dass wenigstens einige Mitglieder der CIA darin verwickelt waren.

      Ganz oben auf seiner Liste stand die neu ernannte Deputy Direktorin Ashleigh Riker, Leiterin der Sondereinsatzabteilung. Ungeachtet seines fehlenden Vertrauens in sie, war er sich sicher, dass sie nicht gerade ihr Bestes gäbe, seine Kinder aufzuspüren.

      „Sie setzte einen neuen Typen darauf an, jung aber fähig”, fuhr Watson fort. „Sein Name ist Strickland. Er ist ein ehemaliger Ranger der Armee, ein hervorragender Fährtenfinder. Wenn überhaupt jemand herausfinden kann, wer das getan hat, dann er. Abgesehen von dir, natürlich.”

      „Ich weiß, wer das getan hat, John.” Reid schüttelte verbittert seinen Kopf. Er dachte sofort an Maria. Sie war ebenfalls Agentin, eine Freundin, vielleicht auch mehr - und definitiv eine der Personen, denen Reid vertrauen konnte. Als er das letzte Mal von ihr gehört hatte, war Maria Johansson auf einem Einsatz, bei dem Rais in Russland aufgespürt wurde. „Ich muss Johansson kontaktieren. Sie muss wissen, was geschehen ist.” Er wusste, dass die CIA sie nicht zurückziehen würde, bis er beweisen konnte, dass es Rais war.

      „Das wird dir nicht möglich sein - nicht, solange sie im Einsatz ist”, antwortete Watson. „Aber ich kann versuchen, sie auf andere Weise zu informieren. Sie ruft dich an, sobald sie eine sichere Leitung findet.”

      Reid nickte. Er mochte es nicht, dass er Maria nicht kontaktieren konnte, doch er hatte keine Wahl. Persönliche Telefone wurden niemals auf Einsätze mitgenommen, und die CIA würde höchstwahrscheinlich ihre Aktivität überwachen.

      „Erklärst du mir jetzt, wo wir hinfahren?” Fragte Reid. Er wurde nervös.

      „Zu jemandem, der helfen kann. Hier.” Er warf Reid ein kleines, silbernes Flip-Telefon zu - eines jener Apparate, die von der CIA nicht aufgespürt werden konnten, solange sie nichts davon wussten und die Nummer nicht hatten. „Da sind ein paar Nummern einprogrammiert. Eine davon ist eine sichere Leitung zu mir. Eine andere zu Mitch.”

      Reid blinzelte. Er kannte keinen Mitch. „Wer zum Teufel ist Mitch?”

      Anstatt zu antworten, lenkte Watson den Geländewagen von der Straße hinunter und in die Einfahrt eine Karosseriewerkstatt namens Third Street Garage. Er fuhr in eine geöffnete Garagenbucht und parkte dort. Sobald er den Motor abgestellt hatte, schloss sie die Garagentür rumpelnd hinter ihnen.

      Sie stiegen beide aus dem Auto aus, Reids Augen gewöhnten sich an die relative Dunkelheit. Dann flackerten die Lichter an, grelle, fluoreszierende Birnen, die Punkte in seiner Sicht schwimmen ließen.

      Neben dem Geländewagen stand ein schwarzes Auto, ein Trans Am aus den späten achtziger Jahren, in der zweiten Garagenbucht. Er war nicht viel jünger als er, doch die Lackierung schien


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