Caner Taslaman - Gott, Wissenschaft und Religion. Caner Taslaman

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Hunke, Allahs Sonne über dem Abendland. Unser arabisches Erbe, Deutsche Verlags-Anstalt, Stuttgart 1989.

      5 Vgl. Murad Hofmann, Der Islam als Alternative, S. 18-19, 6. Auflage, Cagri Yayinlari, Istanbul 2010; Eberhard Serauky, Im Glanze Allahs. Die arabische Kulturwelt und Europa, be bra Verlag, Berlin 2004.

      6 Verheißung Islam. Das Dritte Erbe. S. 90, Verlag tredition, Hamburg 2018.

      7 Siehe hierzu z.B. Hans Küng, Der Anfang aller Dinge. Naturwissenschaft und Religion, Piper Verlag, München 2005; Keith Ward, Gott. Das Kursbuch für Zweifler, Primus Verlag, Darmstadt 2007; Paul Davies, Gott und die Moderne Physik, Bertelsmann Verlag, München 1986.

      8 Um zu verdeutlichen, mit welchen verschiedenen Themen Taslaman sich über die Jahre beschäftigt hat, kann durch die nachfolgenden – jedoch unvollständigen – Publikationsliste aufgezeigt werden: The Quran: Unchallengeable Miracle; The Big Bang; Philosophy and God; Gott, Philosophie und die Wissenschaft; Die Evolutionstheorie, Philosophie und Gott; Moral, Philosophie und Gott; 12 Beweise für die Existenz Gottes; Qur’an und der Aufbau eines wissenschaftlichen Geistes; Vom Universum zu Gott.

      Qur’anisch-Wissenschaftliche-Theologie und Wissenschaftlich-Qur’anische Theologie mit Beispielen aus den Bereichen der Astronomie und Physik: Eine Holistische Evaluation

       Qur’anisch-Wissenschaftliche-Theologie und Wissenschaftlich-Qur’anische Theologie und Wissenschaftlich-Qur’anische Theologie mit Beispielen aus den Bereichen der Astronomie und Physik: Eine Holistische Evaluation

       Kurzdarstellung:

      Das Ziel dieses Beitrags ist die Präsentation eines theoretischen Rahmenwerks, um mit diesem die außerordentlichen Eigenschaften des Qur’ans zu evaluieren. Das erste, was daher getan wird, ist auf das Erfordernis hinzuweisen, eine holistische Herangehensweise zu entwickeln. Dieser holistische Ansatz wird die speziellen Eigenschaften des Qur’ans hervorheben (wie die von ihm vorgestellte Ontologie und die Bedeutung, die er dem Leben beimisst) und die Tatsache, dass erstaunliche Phänomene (so sie einen Bezug zur modernen Wissenschaft haben) alle in einem einzigartigen Buch zusammenkommen. Was die Verbindung zwischen dem Qur’an und der modernen Wissenschaft betrifft, werden zwei Herangehensweisen und drei Beispiele vorgestellt, die jeweils aus den Bereichen der Astronomie und Physik zitiert werden. Die erste, auf die ich als Qur‘anisch-Wissenschaftliche-Theologie verweise, behauptet, dass bei Berücksichtigung des Wissensstandes zur Zeit und am Ort der Herabsendung des Qur’ans es für eine Person oder eine Gruppe von Menschen unmöglich war, jene Aussagen gemacht zu haben, die der Qur’an in Hinblick auf die moderne Wissenschaft gemacht hat. Die zweite Herangehensweise, auf die ich als Wissenschaftlich-Qur’anische-Theologie verweise, ist zurückhaltender als die erste. Was diesen Ansatz vom ersten unterscheidet, ist, dass die Entdeckungen, welche durch die modernen Wissenschaften gemacht wurden, als Ausgangspunkte herangezogen und in den Interpretationen von qur’anischen Versen und in der Auswahl unter den Tafsirs aus der Vergangenheit benutzt werden. Indem die Möglichkeiten, die für solch eine Art der Herangehensweise durch den Text des Qur’ans geboten wird, berücksichtigt werden, können auch aus diesem zurückhaltenden Ansatz theologische Schlussfolgerungen gezogen werden. Ich glaube, dass durch die Kombination dieser Ansätze nutzbringendere Ergebnisse erzielt werden können als durch die Bevorzugung des einen vor dem anderen. Ich habe Beispiele aus den Bereichen der Astronomie und der Physik für das von mir vorgestellte Rahmenwerk für die Evaluation der Verbindung zwischen dem Qur’an und der modernen Wissenschaft herangezogen; allerdings glaube ich, dass auch die Feststellungen, die im Qur’an bezüglich Biologie, Geologie, Archäologie und anderer Bereiche getroffen werden, innerhalb dieses holistischen Rahmenwerks und auf der Grundlage dieser Herangehensweise zu evaluieren sind.

       Wichtige Erinnerung: Die holistische Evaluation aller speziellen Eigenschaften und Phänomene des Qur’ans

      Bevor wir eine Verbindung zwischen dem Qur’an und der modernen Wissenschaft herstellen und zu theologischen Schlussfolgerungen gelangen, möchte ich einige sehr wichtige Sachverhalte hervorheben, die beachtet werden müssen. Der Qur’an ist ein einzigartiges Buch mit vielen wichtigen Eigenschaften. Bevor wir damit beginnen, Beispiele der herausragenden Phänomene des Qur’ans anzuführen, lassen Sie uns kurz einige der sehr bedeutsamen Eigenschaften des Qur’ans betrachten:

      • Der Qur’an präsentiert eine theozentrische Ontologie, welche den Sinn des Lebens, die Bedeutung des Universums und des Menschen erklärt. Bislang wurde keine alternative rationale Ontologie zu der durch den Qur’an - und alle anderen göttlichen Religionen – vorgestellten entdeckt.

      • Der Qur’an listet die Praktiken auf, welche die von ihm präsentierte Ontologie verlangt; er vereint Theorie und Praxis; und er spielt die Rolle einer „Erinnerung“ (Dhikr) daran, Gott, der das Zentrum dieser Ontologie ist, in den Mittelpunkt menschlichen Lebens zu stellen.

      • Der Qur’an hält die Menschen davon ab, falsche Götter anzubeten. Diese falschen Götter haben sich der Menschheit in vielen Formen präsentiert, von der Sonne angefangen bis hin zum Mond, Götzen und der Vergötterung von Menschen.

      • Der Qur’an hat eine Antwort auf die existentiellen Hilferufe der Menschheit, solche wie: „Wo komme ich her?“ und „Wohin gehe ich?“

      • Der Qur’an sagt den Menschen, dass sie nicht das Ergebnis blinder Zufälle sind; er informiert sie über die Existenz ihres Schöpfers und versorgt sie mit einer Bedeutung des Lebens, die wahrhaftig und nicht irreführend ist.

      • Der Qur’an liefert eine rationale Basis für ethische Gesetze, welche die Grundlage für die Beziehungen unter den Menschen bilden.

      • Der Qur’an, der für über eine Milliarde Menschen Rechtleitung bietet, ist (während des Gebets und zu anderen Zeiten) das meist gelesene Buch auf der Welt.

      • Der Qur’an füngiert als „Seil Gottes (Habl Allah) auf Erden”9, indem er Menschen, die Schwierigkeiten nicht aus eigener Kraft bewältigen können, mit ihrem Schöpfer, der das Monopol, all ihre Schwierigkeiten zu lösen, in Händen hält, in Verbindung zu treten ermöglicht.

      Die Phänomene, die in einem außergewöhnlichen Buch beschrieben sind, bieten all dies und machen viele andere speziellen Eigenschaften dadurch sogar noch bedeutsamer. Diese speziellen Eigenschaften und beeindruckenden Phänomene werden nicht in einem unter tausenden von unbedeutenden Büchern10 gefunden, und es ist auch keine Sammlung verschiedener Bücher.

      Abgesehen von den Beispielen aus Astronomie und Physik, die in diesem Artikel vorgestellt werden, sollte darüber hinaus bekannt sein, dass es viele andere mit diesen Gebieten verbundene Beispiele gibt, die hier nicht alle erwähnt werden können, dass es viele Beispiele auch aus anderen Bereichen wie Biologie und Geologie gibt, die es uns ermöglichen, die herausragenden Phänomene zu bezeugen, die in den Ausführungen des Qur’ans beschrieben sind, und dass all diese im Qur’an zu finden sind, einem Buch, das viele besondere Merkmale enthält, und dass ein holistischer Blick auf diese zu einer Erweiterung unseres Wissens hinsichtlich der erstaunlichen Phänomene des Qur’ans führt.

      Wenn es Beispiele gibt, die weniger außerordentlich zu sein scheinen als andere, hilft uns dieser holistische Blick zu sehen, dass sie im „ganzen Bild“ ebenfalls bedeutsam sind. Um besser zu erklären, was ich meine, kann ich eine Geschichte über Moses erwähnen, die ausführlich im Qur’an behandelt worden ist: dank der holistischen Herangehensweise können wir jene beurteilen, welche die Botschaft Moses‘ zurückgewiesen haben und den Fehler jener, die trotz der Wunder (ayat), die er zeigte, nicht an seine Botschaft glaubten. Um es vorweg zu nehmen: abgesehen von der Tatsache der Wunder, die Moses gezeigt hat, enthält die Botschaft Moses‘ spezielle Merkmale – identisch oder ähnlich wie jene speziellen Merkmale, auf die zuvor verwiesen wurde – welche Glauben verdienten. Zum Beispiel verfocht er eine rationale, monotheistische Ontologie; er wandte sich gegen die Vergötterung von Menschen und gegen Götzenverehrung; er predigte ethische Prinzipien, die mit dem menschlichen Temperament harmonierten; er verfocht eine Religion, welche das Leben sinnvoll machte und existentielle


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