Umgeben Von Feinden. Джек Марс

Umgeben Von Feinden - Джек Марс


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und meine Frau, die du entführt hast.“

      Don hob seine Hände. „Damit hatte ich nichts zu tun. Das verspreche ich dir. Wenn es nach mir gegangen wäre, hätte ich niemals zugelassen, dass Gunner oder Becca etwas zustößt. Sie sind wie mein eigenes Blut, wie meine eigene Familie. Ich habe dich gewarnt, weil ich sie beschützen wollte, Luke. Ich fand es erst heraus, nachdem es bereits geschehen war. Es tut mir leid, dass das passiert ist. Es gibt nichts in meiner langen Karriere, was ich mehr bedauere.“

      Luke beobachtete Dons Augen und Körpersprache genau. Log er ihn an? Sagte er die Wahrheit? Was dachte er? Wer war dieser Mann überhaupt, von dem Luke einst gedacht hatte, dass er ihn wie einen Vater liebte?

      Luke seufzte. Er würde die spärliche Gastfreundschaft des Mannes annehmen. Er würde ihm so viel eingestehen und heute Nacht wach liegen und sich fragen, warum er das getan hatte.

      Er hockte sich auf den niedrigen Stein.

      Don setzte sich auf das Bett. Eine unangenehme Stille breitete sich aus.

      „Wie geht es dem SRT?“, sagte Don schließlich. „Ich nehme an, man hat dich zum Direktor gemacht?“

      „Sie haben es mir angeboten, aber ich habe abgelehnt. Das SRT existiert nicht mehr und ist in alle Winde zerstreut. Die meisten Mitglieder wurden wieder in ihre ehemaligen Teams aufgenommen. Ed Newsam ist bei der Geiselrettung. Mark Swann bei der NSA. Ich stehe in ziemlich engem Kontakt mit den Jungs – ich leihe sie mir ab und zu für Operationen aus.“

      Luke sah etwas in Dons Augen aufblitzen und wieder verschwinden. Sein Baby, das FBI-Special Response Team, der Höhepunkt seiner Karriere, war aufgelöst worden. Hatte er das nicht gewusst? Luke nahm es an.

      „Trudy Wellington ist verschwunden“, sagte Luke.

      Erneut blitzte etwas in Dons Augen auf. Luke konnte nicht sagen, ob es eine Emotion, eine Erinnerung oder etwas anderes war. Normalerweise konnte er Menschen gut einschätzen, aber Don war ein ehemaliger Spion. Er war wie ein fest verschlossenes Buch für ihn.

      „Du weißt nicht zufällig etwas darüber, oder, Don?“

      Don zuckte die Achseln und bot ihm ein halbes Lächeln an. „Die Trudy, die ich kannte, war sehr klug. Weitsichtig. Wenn ich raten müsste, hat sie etwas erfahren, das ihr nicht gefiel und ist weggerannt, bevor es zu spät ist.“

      „Hast du mit ihr gesprochen?“

      Don antwortete nicht.

      „Don, es macht keinen Sinn, mir etwas zu verschweigen. Ich brauche nur einen Anruf tätigen und werde herausfinden, mit wem du gesprochen hast, wer dir geschrieben hat oder was in den Briefen stand. Du hast keine Privatsphäre. Hast du mit Trudy gesprochen oder nicht?“

      „Ja, habe ich.“

      „Und was hast du ihr gesagt?“, fragte Luke.

      „Ich sagte ihr, dass ihr Leben in Gefahr sei.“

      „Woher weißt du das?“

      Don schaute einen Moment lang an die Decke. „Luke, du weißt, was du weißt. Und du weißt nicht, was du nicht weißt. Wenn du eine Schwäche hast, dann das. Was du in diesem Fall nicht weißt, weil du dich aus der Politik heraushältst, ist, dass in den letzten sechs Monaten hinter den Kulissen ein stiller Krieg herrscht. Der Anschlag am Mount Weather? In dieser Nacht sind viele hochrangige Politiker gestorben. Und seitdem sind viele nicht so hochrangige Politiker gestorben. Ich würde schätzen mindestens so viele, wie bei dem Anschlag selbst. Trudy war in dem Coup gegen Thomas Hayes nicht verwickelt, aber nicht jeder glaubt das. Es gibt Menschen, die sich an ihr rächen wollen.“

      „Also ist sie deswegen untergetaucht?“

      „Ich glaube schon.“

      „Weißt du, wo sie ist?“

      Don zuckte die Achseln. „Ich würde es dir nicht sagen, selbst wenn ich es wüsste. Wenn sie wollte, dass du es weißt, würde sie dich sicher selbst kontaktieren.“

      Luke wollte Don fragen, ob es ihr gut ging, aber er hielt sich zurück. Er wollte Don nicht das Gefühl geben, dass er ihn in der Hand hatte – das wäre genau das, was der alte Mann wollte. Stattdessen schwieg er erneut. Die beiden Männer saßen in dem winzigen Raum und starrten sich gegenseitig an. Schließlich brach Don das Schweigen.

      „Für wen arbeitest du dann, wenn nicht für das SRT? Ich kann mir nur schwer vorstellen, dass Luke Stone sehr lange arbeitslos ist.“

      Luke zuckte die Achseln. „Ich schätze, man könnte sagen, dass ich selbstständig bin, aber ich habe nur einen Kunden. Ich arbeite direkt für die Präsidentin, bei den seltenen Gelegenheiten, bei denen sie mich anruft. Wie sie es heute Morgen getan hat, als sie mich bat, hierher zu kommen und dich zu sprechen.“

      Don hob eine Augenbraue. „Selbstständig? Bezahlen sie dich wenigstens noch gut?“

      „Ich habe eine Gehaltserhöhung bekommen“, sagte Luke. „Ich glaube, man hat mir einfach dein altes Gehalt dazugegeben.“

      „Verdammte Regierung“, sagte Don kopfschüttelnd. „Aber das passt zu dir. Du warst nie der Typ für einen Bürojob.“

      Luke antwortete nicht. Er konnte von hier aus dem Fenster sehen. Nicht, dass es einen Ausblick gab – nur die Mauer eines anderen Gebäudeflügels, über dem ein dunkler Streifen Himmel zu sehen war.

      Die Anlage befand sich in den Rocky Mountains – als Luke heute Abend angekommen war, war er von dem Ausblick, der sich über den Wachtürmen, dem Beton und dem Stacheldraht bot, beeindruckt gewesen. Die Luft war kalt und die Berge waren bereits mit dem ersten Schnee bedeckt. Sogar nachts war es wunderschön.

      Die Gefangenen würden diesen Ausblick jedoch nie sehen. Luke würde ganze fünf Dollar darauf wetten, dass jede Zelle in diesem Gefängnis die gleiche Aussicht genoss – eine leere Wand.

      „Also, was willst du, Don? Susan hat mir gesagt, dass du Information hast, die du gerne mit mir teilen möchtest. Ich habe momentan viel in meinem Leben zu tun, aber ich bin hierhergekommen, weil das meine Pflicht ist. Ich weiß nicht, wie du in deiner jetzigen Situation überhaupt an Informationen kommen kannst…“

      Don lächelte. Seine Augen zeigten jedoch keinerlei Emotion. Sie schienen wie die Augen eines Außerirdischen, echsenartig, ohne Einfühlungsvermögen, ohne Sorgen, nicht einmal Interesse spiegelte sich in ihnen. Augen von einem Wesen, das einen genau so gut fressen wie vor einem weglaufen würde, ohne etwas dabei zu empfinden.

      „Es gibt hier drin einige sehr kluge Männer“, sagte er. „Du würdest nicht glauben, wie kompliziert das Kommunikationssystem unter den Gefangenen ist. Ich würde es dir gerne beschreiben – ich glaube, das fändest du äußerst faszinierend – aber ich möchte es auch nicht gefährden oder mich selbst in Gefahr bringen. Ich werde dir jedoch ein Beispiel dafür geben, wovon ich spreche. Hast du vorhin den einen Gefangenen schreien gehört?“

      „Ja“, sagte Luke. „Ich habe nicht verstanden, worum es geht. Die Wachen sagten mir, er sei verrückt geworden…“ Er verstummte.

      Natürlich. Der Mann hatte tatsächlich etwas gesagt.

      „Richtig“, sagte Don. „Der Marktschreier. So nenne ich ihn. Er ist nicht der einzige, und das ist nicht die einzige Methode. Nicht einmal annähernd.“

      „Also, was hast du für mich?“, fragte Luke.

      „Es gibt eine Verschwörung“, sagte Don, wobei seine Stimme nur knapp mehr als ein Flüstern war. „Wie du weißt, sind viele der Männer hier mit terroristischen Netzwerken verbunden. Sie haben ihre eigenen Möglichkeiten, miteinander zu kommunizieren. Ich habe gehört, dass es in Belgien eine Gruppe gibt, die es auf die dort gelagerten alten Atomwaffen aus dem Kalten Krieg abgesehen hat. Die Sprengköpfe werden auf einem belgischen NATO-Stützpunkt nur leicht bewacht. Die Sicherheitsvorkehrungen sind ein Witz. Die Terroristen, ich bin mir nicht sicher, wer genau, werden versuchen einen oder mehrere Sprengköpfe oder Raketen zu stehlen.“

      Luke dachte einen Moment darüber nach. „Was würde das bringen? Ohne die nuklearen Codes sind die Sprengköpfe nicht einmal einsatzbereit. Das muss dir doch klar sein. Das wäre,


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