Alte Irische Mythen und Legenden. Ronan O Domhnaill

Alte Irische Mythen und Legenden - Ronan O Domhnaill


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gibt sieben Wege eine Geschichte zu erzählen’ lautet ein altes Sprichwort. Die Geschichten sollten deshalb nicht als direkte Übersetzungen betrachtet werden, sondern als Weitererzählung uralter Geschichten. Dafür habe ich verschiedene Varianten einer Geschichte studiert und auf die Teile, die schwer verständlich oder sehr verwirrend sind, verzichtet. Ich habe auch versucht, sie in mündlichem Stil zu schreiben, denn sie wurden hauptsächlich erzählt.

      Wenn man über Legenden spricht, versteht man sie meist als einen Teil der Vergangenheit, aber für die Iren ist die Vergangenheit eng mit der Gegenwart verknüpft, und auch in diesem Jahrhundert reden sie über die alten Helden, als ob sie noch am Leben und gute Bekannte wären. Die Iren haben zu diesen Helden ein sehr persönliches, fast familiäres Verhältnis. Wie stark der Glaube an die Legenden und deren Figuren auch heute noch ist, zeigt die folgende Anekdote:

      Im Sommer 1999 wollte ein Ingenieur in der Grafschaft Clare im Südwesten Irlands eine weitere Straße bauen und die grüne Insel noch grauer machen. Ein Baum stand im Weg, aber es war kein normaler Baum, sondern ein Feenbaum. Wenn ihn jemand zerstöre, behauptete Eddie Lenihan, ein seanchaí ([shan ki]) oder Erzähler von alten Volksgeschichten, würde es Unglück, vielleicht Autounfälle, bringen. Das ganze Land lachte darüber, denn ein solcher Aberglauben paßte nicht zum modernen Irland, aber insgeheim hatten die Leute Angst vor dem Baum, und die Straße wurde um ihn herum gebaut.

      Trotz Medienzeitalter und Globalisierung ist es immer noch möglich, eine uralte Kultur innerhalb Europas zu spüren. Fahren Sie nach Irland, besuchen Sie die Orte, die ich hier erwähnt habe, und inmitten der grünen Hügel und Felder können Sie sich in andere Zeiten hineinversetzen. Sie werden nicht enttäuscht sein.

      Einführung

      Hinweise für die Aussprache der gälischen Namen

      Genaue Hinweise für die Aussprache kann man nicht geben, denn die gälische Aussprache unterscheidet sich stark von der deutschen. Außerdem gibt es Laute, die im Deutschen nicht existieren. Männliche Namen sind mit einem m, weibliche Namen mit einem f gekennzeichnet. Manche Namen sind längst ausgestorben, andere werden immer noch benützt und sind mit einem Stern* markiert.

Name Aussprache
Aodán* m [ehdaun]
Aodh* m [eh]
Aonghus* m [ehngus]
Béalchú m [Beelku]
Bláthnaid* f [blohned]
Boann f [Boenn]
Bodhbh Dearg m [buv darg]
Bricriu m [Brikru]
Caer Ibormheith f [kair iverma]
Cairbre m [kar-bra]
Cathbad m [kah-bad]
Ceat m [kat]
Conn* m [con]
Conaill* m [con-il]
Conchobhar* m [con-ur]
Conle m [conle]
Cormac* m [kor-mak]
Cú Chulainn m [ku-kollen]
Cúraoi m [ku-ri]
Daghdae m [dadeh]
Deirdre* f [dirdra]
Deoch f [dkok]
Diarmaid* m [djir-mid]
Donn* m [don]
Eithne* f [etna]
Emer* f [i-mer] (neue)
Eochaidh m [oki]
Eoghan* m [o-in]
Étáin f [eh taun]
Etal Anbuail m [etil anbul]
Fearcheirtne m [farkirtneh]
Fearghal* m [firgil]
Fiachra* m [vieh-kra]
Fínghen* m [fin-ngen]
Finnoula* f [fin-ula]
Labhraidh Loingseach m [lau-ri linseach]
Lairgnéan m [larg-nee n]
Leabharcam f [laurcam]
Lughaidh m [Lu-hi]
Mac Dathó m [mak dat-o]
Maol Fothartaigh m [mehl urti]
Medhbh* f [me-iv]
Midhir m [mid-iir]
Naoise m [ni-scha]
Niamh* f [nief ]
Oisín* m [ush-iin]
Rónán* m [ronaun]
Sadhbh* f [sai-v]
Sétanta m [shae-tante]
Scáthach f [skohoch]
Tuán Mac Cearbhaill m [tu-aun mak cearol]
Uathach* m [ü-huch]

      Kapitel I

      Die Geschichte von Tuán Mac Cearbhaill

       Irland wurde fünfmal angegriffen. Ein Mann erlebte alles mit und erzählt, was er sah.

      Die Geschichte handelt von


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