Mein langer Weg zur fleischlosen Ernährung. Adam Fischer
nach draußen zu lotsen. Ohne jeden Widerstand folgte uns das ahnungslose Tier – ganz im Gegensatz zu mir, der ich plötzlich den allergrößten inneren Widerstand empfand. Nach dem Motto „Augen zu und durch!“ musste ich diesen Widerstand nun überwinden, und es ist bis heute kaum möglich, näher zu beschreiben, wie ich das innerlich bewältigte. Ich tat etwas, gegen das sich in mir alles sträubte: Betäuben, Abstechen, Ausbluten lassen, alles machte ich wie automatisch, wie ein Roboter unter der Anleitung meines Großvaters. Damit war für mich der schwerste Teil getan: dem Tier seinen Atem zu nehmen.
Alles Weitere verlief dann entspannter, allerdings war das Ausnehmen eines so großen Tieres für mich als Anfänger nicht so einfach, denn bisher hatte ich immer nur zugeschaut. Am Abend war alles verarbeitet, und ich fertigte über alles Aufzeichnungen an, für meinen nächsten Einsatz auf dem Hof meines Onkels Hans.
Für unseren Eigenbedarf schlachtete ich auch Hühner, Kaninchen und Schafe. Mit den Jahren stellte sich eine gewisse Routine bei den Verarbeitungsprozessen ein, an eines konnte ich mich allerdings nie gewöhnen – der Leser weiß es schon: das Geschöpf vom Leben zum Tod zu befördern. Dieser Moment blieb für mich die größte Schwierigkeit. Der innere Widerstand schwächte sich niemals ab, eher das Gegenteil war der Fall. Viele Jahre habe ich damit gelebt und gegen diese „innere Stimme“ gehandelt. Als mein Großvater im 74. Lebensjahr – am 15. Juli 1969 – starb, hatte ich auch diese Stütze nicht mehr zur Seite.
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