Die innere Haltung. Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter

Die innere Haltung - Die (d.i. Mira Alfassa) Mutter


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einen Schicksalsschlag auf, als eine schlechte Kraft, die uns beeinträchtigen will, schwächt uns das, es bedrückt uns und nimmt uns Bewusstsein, Kraft und Harmonie. Und der Umstand an sich ist genau derselbe. Ich möchte, dass ihr alle diese Erfahrung habt, denn ihr werdet Herr eurer selbst wenn ihr sie habt. Nicht nur Herr eurer selbst, sondern auch, was euch angeht, Herr eurer Lebensumstände. Und das hängt ausschließlich von der Haltung ab, die ihr einnehmt. Das ist keine Erfahrung, die sich im Kopf abspielt. Das beginnt zwar dort, ist aber eine Erfahrung, die sich im Körper selbst abspielen kann...

      Das eröffnet euch neue Horizonte. Es ist der Weg, es ist ein Schritt auf dem Weg, der zur Transformation führt.

      * * *

      Kapitel 2

      Die Bedeutung der inneren Haltung

      Worte der Mutter

      Es kommt auf den Fall an, mein Kind. Der richtige Geist ist der Wille, sich selbst zu vervollkommnen, oder der Wille, ruhig zu bleiben, oder ..., es kommt auf die Situation an, nicht wahr, es hängt von der Situation ab ..., das bedeutet, in jeder Situation gibt es einen Geist, der der angemessene Geist ist, jenen, den man haben sollte, die Haltung, die man innerlich einnehmen muss. Es hängt vom einzelnen Fall ab.

      Sobald man zum Beispiel eine Welle physischen Ungleichgewichts, schlechter Gesundheit kommen fühlt, nun, sich im richtigen Geist zu konzentrieren heißt, sich in einer inneren Ruhe zu konzentrieren, im Vertrauen in die göttliche Gnade, und in einem Willen, in physischem Gleichgewicht und gesund zu bleiben. Das ist der richtige Geist. In einem anderen Fall fühlt man gleichsam eine Woge von Zorn und Erregung von außen kommen. Dann muss man sich in eine innere Ruhe zurückziehen, in ein Losgelöstsein von äußeren Dingen, in einen Willen, nur das auszudrücken, was von oben kommt, und dem göttlichen Willen gegenüber immer fügsam zu sein. Das ist der richtige Geist. Und in jedem Fall ist es etwas dergleichen. Natürlich steckt immer derselbe Sinn dahinter, nämlich dass man sich immer des Göttlichen zu erinnern hat und sich Ihm zur Verfügung stellen und wollen soll, was Es will.

      Aber in dem einen Fall kann man die Ruhe wollen, im anderen Fall kann man die Kraft wollen, in einem dritten Fall kann man die Gesundheit wollen, in einem weiteren etwas, das dem Druck von außen widersteht.

      Wenn man ratlos ist, wenn man eine Entscheidung zu treffen hat, wenn man nicht weiß, was das Richtige wäre, das man tun soll – du siehst, man hat zwischen zwei, drei oder vier möglichen Entscheidungen zu wählen, und man weiß nicht, welche Entscheidung die richtige ist –, muss man sich soweit wie möglich mit seinem seelischen Wesen und der göttlichen Gegenwart in sich in Verbindung bringen, das Problem diesem seelischen Bewusstsein präsentieren und um das rechte Licht, die rechte Entscheidung bitten, um diejenige, die mit dem göttlichen Willen am meisten übereinstimmt, und versuchen, auf die Inspiration zu hören und sie zu empfangen.

      Du siehst, in jedem Fall ist das die richtige Haltung.

      *

      Worte der Mutter

      Liebe Mutter, Sri Aurobindo sagt: „Wenn man der Schwierigkeit im richtigen Geist begegnet und sie überwindet, merkt man, dass ein Hindernis verschwunden ist...“ Was ist der richtige Geist?

      Ah, ich habe diese Frage erwartet. Der richtige Geist bedeutet, was er im folgenden Satz erläutert hat: sein Vertrauen zu bewahren, friedvoll zu bleiben ..., geduldig zu warten, bis die Attacke vorbeigeht, das Vertrauen zu bewahren... Auf jeden Fall bedeutet der richtige Geist, den Mut nicht zu verlieren, seinen Glauben nicht zu verlieren, nicht ungeduldig zu sein, nicht deprimiert zu sein, ganz ruhig und friedvoll zu bleiben, mit so viel Aspiration, wie man aufbringen kann, und sich wegen dessen, was geschieht, keine Sorgen zu machen. Die Gewissheit zu haben, dass das vorbeigeht und dass alles gut wird. Das ist das Beste.

      *

      Worte der Mutter

      Jene, die sich ernsthaft bemühen und aufrichtig sind, haben das Göttliche immer als Wegbegleiter.

      * * *

      Kapitel 3

      Alles hängt von der inneren Haltung ab

      Worte Sri Aurobindos

      Ein Sadhak sollte immer daran denken, dass alles von der inneren Haltung abhängt. Wenn er einen vollkommenen Glauben an die Göttliche Gnade hat, wird er erkennen, dass die Göttliche Gnade ihn bei jedem Schritt das Richtige tun lässt. Er wird zum Beispiel veranlasst, aus dem Haus zu gehen, wenn es gefährlich ist, im Haus zu bleiben, und er wird im Haus bleiben, wenn es gefährlich ist hinauszugehen.

      Die Gnade wird ihn genau das tun lassen, was ihn der Gefahr entkommen lässt. Damit aber die Dinge auf diese Weise geschehen, musst du einen tief eingewurzelten Glauben haben, der dein ganzes Wesen durchdringt und gegen den sich keine andere Bewegung in dir richtet. Das ist natürlich schwierig. Auch kannst du für dich den Glauben haben, während die Menschen deiner Umgebung deine Einstellung nicht teilen. Und du kannst, solange du unter ihnen bist, gezwungen sein, äußere Maßnahmen anzuerkennen, dich – wie du es nennst – einem Verteidigungs-System anzuschließen. Dennoch darfst du nicht vergessen, dass nur deine innere Haltung, dein innerer Glaube zählen. Alle äußeren Mittel bedeuten nichts. Sie können sich als absolut nutzlos erweisen und zu nichts führen. Es ist allein die Göttliche Gnade, die dich beschützt.

      * * *

      Kapitel 4

      Die Macht der richtigen Haltung

      Worte der Mutter

      Ist das, was geschieht, wirklich immer das Beste? ... Offenbar hat alles geschehen müssen, was geschah: Es konnte nicht anders sein – gemäß den Ursachen und Wirkungen in der Zeit. Doch lässt sich das erst im Nachhinein sagen, nicht vorher. Denn die Frage, ob das Bestmögliche geschieht, ist eine individuelle Frage, sei der Einzelne nun ein Volk oder ein bestimmter Mensch, und alles hängt von der persönlichen Haltung ab. Kannst du im Angesicht von Ereignissen, die gleich geschehen werden, die höchste dir mögliche Haltung einnehmen, das heißt bringst du dein Bewusstsein mit dem höchsten dir zugänglichen Bewusstsein in Kontakt, kannst du dir völlig sicher sein, dass in diesem Fall das Bestmögliche geschieht. Sobald du aber aus diesem Bewusstsein in ein niedrigeres fällst, geschieht offensichtlich nicht das Bestmögliche – eben weil du nicht in deinem besten Bewusstsein bist. Ja, ich behaupte sogar, dass im Einflussbereich eines jeden Einzelnen die richtige Haltung nicht nur alle Umstände zum Besten wenden kann, sondern die Umstände selbst zu ändern vermag. Wenn zum Beispiel jemand kommt, um dich zu töten, und du dabei im gewöhnlichen Bewusstsein bleibst, also erschrickst und den Kopf verlierst, wird ihm sein Vorhaben wohl gelingen. Steigst du ein klein wenig höher und rufst trotz deiner Angst das Göttliche zu Hilfe, so dürfte dich der Kerl verfehlen oder nur leicht verletzen. Wenn du aber die rechte Haltung hast und das volle Bewusstsein der göttlichen Gegenwart rings um dich, vermag er nicht einmal den kleinen Finger gegen dich zu erheben.

      Diese Wahrheit ist der eigentliche Schlüssel zur Umwandlung. Bleibe stets mit der göttlichen Gegenwart in Verbindung, versuche sie herabzubringen, und immer wird das Bestmögliche geschehen. Natürlich wird sich die Welt nicht auf einmal ändern, aber sie wird so schnell fortschreiten, wie sie vermag. Denke daran, das gilt nur, wenn du auf dem geraden Weg des Yoga bleibst, nicht aber, wenn du vom Pfad abweichst und ihn verlierst und wie in einem Urwald eigenwillig oder hilflos umherschweifst.

      Wenn jeder sein Bestes tun würde, gäbe es eine wirkliche Zusammenarbeit, und das Ergebnis käme bedeutend


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