Albrecht Dürer's Kupferstiche, Radirungen, Holzschnitte und Zeichnungen. Bernhard Hausmann

Albrecht Dürer's Kupferstiche, Radirungen, Holzschnitte und Zeichnungen - Bernhard Hausmann


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      Das Blatt gehört nicht zu den eigentlich seltenen, doch trifft man davon nicht häufig die recht warmen, harmonischen, dann aber sehr schönen Abdrücke auf Papier mit 14 bis 14¼ Linien Entfernung der Drathstriche.

      Einige ausgezeichnete Abdrücke kommen auch auf Papier vor, welches sehr fest ist, dessen Drathstriche aber nur 13¼ Linien entfernt sind.

       Inhaltsverzeichnis

      Einer der frühesten Stiche, welchen Dürer mit der Jahrszahl bezeichnete und der von Vasari an der Spitze der Dürer’schen Kupferstiche gerühmt wird.

      Der Stich ist in den seltenen ersten Abdrücken sehr kräftig und schön, auf Papier mit dem Wasserzeichen des Ochsenkopfes. Auch auf Papier mit der hohen Krone kommen einzelne gute, jedoch weniger warme Abdrücke vor. Die späteren Abdrücke sind meist matt und schlecht.

      Das Berliner Kupferstich-Cabinet bewahrt einen Probedruck dieses Blattes, welcher noch nicht das Täfelchen mit der Jahreszahl hat.

       Inhaltsverzeichnis

      Die Composition dieses Blättchens, von dem man sehr schöne und warme Abdrücke trifft, könnte zu der Vermuthung führen, daß unser Meister von dem schönen Gemälde Raphaels — die Madonna del palazzo Tempi — Kenntniß gehabt habe.

      Die mir durch die Hände gegangenen Abdrücke hatten ein Papier mit 13¼ und 14 Linien Entfernung der Drathstriche, wovon das letztere, der Masse nach, das Wasserzeichen der hohen Krone vermuthen ließ.

       Inhaltsverzeichnis

      Bartsch las die Jahreszahl irrthümlich 1512, welches schon Heller berichtigt. Dieser Stich hat nur selten so kräftige und volle Abdrücke gegeben, wie viele der früheren Grabstichel-Arbeiten Dürer’s.

      Die guten alten Abdrücke haben ein sehr festes Papier mit 13¼, 13¾, auch 14 Linien Abstand der Drahtstriche, letzteres anscheinend Kronenpapier.

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      Dieses, wie das folgende Blatt, gehört zu den letzten Arbeiten Dürer’s vor der Reise nach den Niederlanden und beide werden von ihm in seinem Tagebuche »die zwei neuen Marienbildt« genannt.

      Man hat von dieser Platte schöne, scharfe, jedoch selten sehr warme Abdrücke, ich habe solche nur auf Papier mit dem Wasserzeichen des Kruges, Nr. 10, angetroffen, und wäre es möglich, daß Dürer dieses von ihm nach der Rückkehr aus den Niederlanden zu seinen Kupferstichen fast ausschließlich verwandte Papier in dem Jahre 1520 zuerst in Gebrauch genommen hätte.

       Inhaltsverzeichnis

      Weit vollere harmonische Abdrücke, wie von dem vorhergehenden, findet man von diesem Stich, sie sind auf Papier mit dem Wasserzeichen des Ochsenkopfes oder auch des Kruges.

      Geringere Abdrücke sind von dieser Platte weniger selten als von B. 37.

       Inhaltsverzeichnis

      Die Abdrücke dieses Blattes sind in der Regel gut, man trifft aber einzelne von besonderer Schönheit, kräftig und silbertönig. Das Papier habe ich mit einer Entfernung der Drathstriche von 12¾ und 13½ Linien, einmal auch mit dem Wasserzeichen der durch eine Mauer verbundenen Thürme gefunden.

       Inhaltsverzeichnis

      Die Behandlung dieser ernsten, schönen Composition erinnert sehr an den berühmten Stich der Melancholie von demselben Jahre. Die vorzüglichen Abdrücke sind, wie bei dieser Platte, mehr durch Zartheit und Harmonie, als durch große Kraft und Schwärze der Farbe ausgezeichnet. Ich habe bei diesen ein sehr festes Papier getroffen, dessen schwer kenntliche Drathstriche 13¼ Linien von einander entfernt waren.

       Inhaltsverzeichnis

      Der hübsche Stich ist nicht selten, in schönen, wohlerhaltenen Exemplaren jedoch sehr gesucht. In England traf ich, zur Zeit der Kunst-Ausstellung in Manchester, auffallend oft schöne Abdrücke davon. Die vorzüglichsten haben das Wasserzeichen des Ochsenkopfes, auch zuweilen dasjenige des Ankers im Kreise, Nr. 7, sonst ein festes Papier von feiner Masse und 14¼ bis 14¾ Abstand der Drathstriche.

       Inhaltsverzeichnis

      Heller setzt diesen Kupferstich unter die Arbeiten Dürer’s aus der Periode von 1500 bis 1506, und es ist nicht zu läugnen: daß derselbe in Behandlung der Kräuter im Vorgrunde an ältere Stiche unsers Meisters, namentlich an die Jungfrau mit der Heuschrecke, B. 44, erinnert; auch spricht dafür die davon durch Marc Anton gestochene, noch mit dem Monogramm Dürer’s bezeichnete Copie.

      Auffallend ist indeß dabei: daß das hohe Haus in der Landschaft unzweifelhaft einer colorirten Studie nach der Natur entnommen ist, welche jetzt im British Museum in dem Privat-Zimmer des Directors des Printroom hängt, und von Dürer’s Hand bezeichnet »weyß Hauß« ganz mit den colorirten Naturstudien übereinstimmt, welche noch von unsers Meisters Reise nach Italien erhalten sind.

      Das Blatt ist in den nicht häufigen, zuweilen aber besonders schönen Abdrücken, welche am frühesten auf Papier mit dem Ochsenkopf, sonst auch mit der hohen Krone, vorkommen, ein besonderer Liebling der Sammler.

      Bei der ungewöhnlichen Höhe der Platte, von 7 Zoll, findet man mehrfach Abdrücke, welche unten um fast zwei Linien, bis nahe an den Fuß des Monogramms verschnitten sind, wodurch der Büschel des Affenschwanzes verloren gegangen ist, wahrscheinlich um dieses Blatt in den alten Klebe-Büchern mit andern von gleicher Grösse, wie B. 2 und 26 auszugleichen. — Die mehrfach geäußerte Ansicht: daß die Kupferplatte späterhin um so viel verschnitten sei, beruht indeß auf einem Irrthume, denn es kommen matte Abdrücke von der sehr abgenutzten Platte vor, welche die normale Größe haben.

      Dieser Stich gehört übrigens zu denen, deren Abdrücke unserm Meister nicht immer gelungen sind, es giebt davon alte sehr kräftige Drucke, welche, ohne sichtlich bei dem Durchlaufen durch die Presse verschoben zu sein, doch Klarheit und Reinheit vermissen lassen.

      


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