Reise Know-How Reiseführer Marokko. Erika Därr

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– die Zaouia des Moulay Idris. Im Khiber-Viertel befinden sich auch das Mausoleum und die Moschee des Sidi Abdallah Hajjam, dessen Grabmal der Zeit Moulay Ismails entstammt und aus Steinen des antiken Volubilis erbaut wurde.

      Die Grabmoschee des Moulay Idris im unteren Teil der Stadt ist mit grün glasierten Dachziegeln gedeckt. Der heilige Bezirk beginnt am Platz des Grünen Marsches, Sahat Massira el Khadra, mit Cafés, Verkaufsständen (z.B. für köstlichen Nougat) und Läden mit Devotionalien. Durch Arkadengewölbe gelangt man zum Eingang des Heiligtums mit einer Reihe von Ständen, an denen bunte Kerzen verkauft werden. Dort liegen Amulette aus Messingblech, allerhand Spezereien und Räucherwerk (Weihrauch). Es werden Helua (Süßigkeiten) verkauft, flaches, rundes Berberbrot; außerdem gibt es Körbe voller Früchte mit Feigen, Datteln, Rosinen, Walnüssen und Bündeln frischer Minze.

      Ein dreitoriges Mosaikportal mit grünglasierten Dachziegeln führt in das Heiligtum hinein. Hier vor der Zaouia mit der Koranschule, dem Grabmal, der Moschee und den Pilgerräumen beginnt der Horm – der Sperrbezirk, den Ungläubige nicht betreten dürfen. Die derzeitige Ausstattung und Architektur der Zaouia geht auf die Zeit Moulay Ismails (1672–1727) zurück.

      Zur Weiterfahrt nach Fès vgl. die Routenbeschreibung im Anschluss an Volubilis.

       Praktische Informationen

       Unterkunft

      imageDar Zerhouneimage, 42, Derb Zouak, Mobil 0642 24 77 93, www.darzerhoune.com. Freundliche Herberge mit sehr hübsch marokkanisch gestalteten Zimmern mit eigenem Bad. Schöne Terrasse mit Aussicht, WLAN. Das Restaurant auf der Dachterrasse ist auch für Gäste, die nicht übernachten, geöffnet (Voranmeldung empfohlen).

      imageDiyar Timnayimage, 7, Rue L, Aïn Rjal (erreichbar über eine kleine Treppengasse neben dem Grand-Taxi-Stand), Tel. 0535 54 44 00, [email protected]. In diesem sauberen und günstigen Hotel mit Restaurant wird man herzlich empfangen. DZ, Dreier- und Viererzimmer (z.T. klimatisiert) mit Bad. WLAN.

      imageEl Kasabaimage, Bab Kasbah No. 32 (in der Kasbah über dem oberen Zugang zum Heiligtum), Tel. 0667 99 16 16, www.hotelelkasaba.com. Saubere und hübsche Pension der netten Familie Senhaji, bewachter Parkplatz unterhalb der Kasbah, acht marokkanisch gestaltete Zimmer mit Bad, WLAN verfügbar. Assia bereitet auf Bestellung exzellente Tajine (auch vegetarisch) zu oder gibt einen marokkanischen Kochkurs.

      imageEin weiteres Hotel gibt es in Volubilis (s.u.).

       Essen und Trinken

      imageEL Baraka, 22, Aïn Smen-Khiber, Tel. 0535 54 41 84. Schönes marokkanisches Restaurant im traditionellen Stil an der Straße nach Volubilis im Khiber-Viertel. Gericht etwa 80 DH.

      imageMarkttag ist der Samstag.

       Busse/Sammeltaxis

      Busbahnhof, Parkplatz und Taxiabfahrtsplatz im Zentrum. Dort fahren stündlich Busse nach Meknès (der letzte um 18.45 Uhr), ein Sammeltaxi nach Meknès kostet ca. 20 DH. Nach Volubilis kann man sich ein Grand Taxi mieten, das dort ca. 1 Std. bis zum Ende der Besichtigung wartet, oder den Bus bzw. ein Sammeltaxi bis zur Kreuzung unterhalb von Volubilis nehmen.

       Volubilis (Oualili)

      Die römischen Ruinen von Volubilis (arabisch Oualili, sprich: Walili) liegen nur 4,5 km von Moulay Idris entfernt und zählen seit 1997 zum UNESCO-Weltkulturerbe. Die Ruinenstadt ist bekannt für ihre fantastischen Mosaiken (s.u.). Man kann das Ausgrabungsgelände ab Moulay Idris gut zu Fuß erreichen (ca. 45 Min.), wandert dann allerdings entlang der Hauptstraße (beschildert).

      Am schönsten ist ein Besuch der (z.T. verwilderten) Ruinenstätte im Frühjahr, wenn rundum alles blüht und grünt. Leider sind die wertvollen Mosaike ungeschützt Wind und Wetter ausgesetzt.

      Der Eintritt kostet 70 DH (Kinder 30 DH), wer möchte, kann einen Führer engagieren (ca. 150 DH für 1 Stunde). Das Gelände kann man aber auch problemlos auf eigene Faust erkunden, z.B. anhand der Nummerierung im Plan (siehe nächste Seite). Tafeln auf Französisch und Englisch an einzelnen Gebäuden geben Basisinformationen. Das Freilichtmuseum, das sich jahrelang im Bau befand, hat inzwischen offiziell eröffnet. Neben dem Eingang liegt ein einfaches Café-Restaurant. Auf dem Weg durch die Ruinen Sonnenschutz, Wasser und Kopfbedeckung nicht vergessen!

       Geschichte

      Volubilis ist die größte römische Ausgrabungsstätte in Marokko. Bereits unter den Khartagern war diese Region besiedelt. Unter den Römern entstand eine blühende Stadt, nach der Teilung der römischen Provinz Mauretania wurde sie Hauptstadt der nordwestlichen Römerprovinz Mauretania Tingitana.

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      Blick von Volubilis auf Moulay Idris

      Volubilis am Fuße des Djabal Zerhoun (1118 m) war in seiner Blütezeit von 10.000 Menschen bewohnt und von 40 ha Ölbaumpflanzungen umgeben. Eine Straße verband die Stadt mit dem Hafen Tingis (Tanger).

      Volubilis, wahrscheinlich unter Juba II. um das Jahr 25 gegründet, erlebte seine Glanzzeit unter Kaiser Septimus Severus (193–211). Zu dieser Zeit entstanden auch die meisten Gebäude. Die 2350 m lange Stadtmauer wurde erneuert, für die Gottheiten wurden Tempel errichtet.

      Zahlreiche Berberüberfälle auf die Stadt veranlassten die Herrscher Mitte des 3. Jh., die Residenz nach Tingis zu verlegen. Christliche Missionare erschienen in der Stadt, die kurz darauf von den Berbern eingenommen wurde. Als Hauptort der Auraba-Berber mit dem Namen Oualili (der sich von Oleander ableitet) blieb es ein bevorzugter Siedlungsplatz. Die Bevölkerung wurde christianisiert und erst nach der arabischen Eroberung muslimisch.

      1Rest./Kiosk/Toiletten

      2Museum/Konservation

      3Haus des Orpheus

      4Gallienus-Thermen

      5Ölmühle

      6Kapitol

      7Basilika


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