Slowenien Reiseführer Michael Müller Verlag. Lore Marr-Bieger

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des schwierigen Geländes der Berg­gegend gestaltete sich der Schie­nen­bau ent­sprechend aufwändig und zeit­raubend. Die Strecke führt über zahl­reiche Brü­cken und Viadukte sowie durch viele Tunnels mit einer Gesamt­län­ge von 16 km. 1906 wurde die Bahn­linie für den öffentlichen Verkehr freige­ge­ben.

      Wer auf dem kürzesten Weg von Jesenice nach Nova Gorica und weiter nach Ita­lien oder nach Sežana reisen will, sollte mit der Eisenbahn fahren und die ma­le­ri­sche Gegend genießen. Mit dem Zug bietet sich auch ein Tagesausflug in das Tal der Soča bis Most na Soči, Kanal und sogar bis Nova Gorica an - oder ein Ausflug mit dem Oldtimer-Dampfzug ab Bled oder Bo­hinjska Bistrica.

      Die nostalgische Zugfahrt von Bled über Bohinjska Bistrica bis Most na Soči dauert 50 Min., zurück brauchen die alten Loks wegen der Steigungen etwas mehr. Bled hat auf der Bahnlinie durch den Nationalpark einen eigenen Bahnhof Bled-Jezero (Park­plätze vor­handen oder zu Fuß in ca. 30 Min. von Bled-Zentrum).

      Der Dampfzug kommt von Jesenice. Die Eisenbahner, das Personal im Buffet­wa­gen und die Reiseleiterin sind in die originalen, 100 Jahre alten Uni­formen ge­klei­det. Die abwechslungs­reiche Fahrt führt über Viadukte und durch zahlreiche Tunnels. Im Zug gibt es eine rollende Post­station mit einem Postbeamten in alter Uniform, der die Post mit Sammler-Post­stempel ver­sieht. Nach Bohinjska Bistrica fährt die Dampf­bahn in den 6327 m langen Bohinjer Tunnel (→ Bohinska Bistrica) und kommt auf der südlichen Seite der Julischen Alpen, im bewaldeten Baška-Grapa-Tal, wieder heraus. Erste Station ist Podbrdo, danach folgt Most na Soči (der Dampf­zug über die Agentur ABC fährt noch bis Nova Gorica weiter).

      Aus der mehr als 60 Dampflokomotiven umfassenden Museums­samm­lung der Slo­we­ni­schen Eisenbahnen wurden fünf Loks aus­ge­wählt, technisch über­holt und den heu­tigen Sicher­heits­stan­dards des Schienen­verkehrs an­ge­passt. Die fünf Loko­mo­ti­ven und 20 Waggons wurden zu drei Zug­gar­ni­tu­ren zu­sammen­gestellt: Die zwei­ach­si­gen Wagen bilden zwei kleinere Zü­ge, die vier­achsigen formieren sich zu ei­nem großen Zug im Stil der Ex­press­züge der 1930er-Jahre - das ursprüngliche Aus­se­hen der Wagen wurde bei­be­hal­ten.

      Lokomotive MAV 342 ist eine der letzten ungarischen Konstrukti­o­nen aus der Zeit vor dem Ersten Welt­krieg. Die Nummer 17-006 wurde 1917 in Deutsch­land im Kas­se­ler Henschelwerk gebaut. Die un­verwüstliche, leicht zu be­die­nen­de Loko­mo­ti­ve war bis 1973 auf slowenischen Schienen aktiv, 1986 startete sie als First Lady zur ers­ten Touristenfahrt.

      Lokomotive 03-003 (SB 109) wur­de 1914 in der Lokomo­tiven­fabrik in Wien-Flo­ris­dorf als SB 109.38 gebaut. Ihre Besonderheit ist die Blech­kon­struk­tion am Schorn­stein, die den Rauch vom Führerstand des Lokomotiv­führers weg­leiten soll. 1968 trat sie in den vorläufigen Ruhestand, seit 1987 zieht sie wie­der den Mu­se­umszug.

      Lokomotive 06-018 wurde 1930 im Borsigwerk in Berlin für den Einsatz auf Berg­stre­cken gebaut. Sie ist die stärkste, größte und eindrucksvollste Dampf-Lady, ei­ni­ge mei­nen, auch die schönste. Ihr Lokführer zu sein war ei­ne echte Ehre. Große Win­d­abweiserplatten vorne, die an Pfer­de­scheu­klap­pen erinnern, machen ihren be­son­deren Charme aus. Seit 1989 ist sie wie­der im Einsatz.

      Lokomotive 33-037 ist die jüngste der fünf slowenischen Dampf-Ladys, erst 1943 wur­de sie in Kassel für das Militär gebaut. So­wohl im Personen- wie im Gü­ter­ver­kehr ist sie eine aus­ge­zeichnete Zugmaschine. Im 20. Jh. war sie bis Ogulin und Knin in Dalmatien unterwegs.

      Dampf-Lady 25-005 (kkStB 270) wurde 1917 in Österreich als ver­bessertes Mo­dell der Serie 170 aus dem 19. Jh. hergestellt. Sie gilt eher als be­scheiden und un­auf­fäl­lig. Insgesamt 34 Exemplare die­ser dampfen­den Damen be­dienten einst­mals das slowenische Schie­nennetz.

      Information/Fahrplan Der Fahr­plan än­dert sich von Jahr zu Jahr, eben­so die an­bie­tenden Agenturen, derzeit gibt es zwei An­bieter (s. u.). Auskunft auch über die Tou­rist­infor­ma­tionen.

      ABC Tourism d.o.o., Celovška cesta 268, 1000 Ljubljana, Tel. 059/070-510, -512, www.abc-tourism.si. Diese Agentur be­dient Fahrten ab Jesenice und Bled: Mai-Anf. Nov. 1- bis 3-mal pro Monat Jesenice-Bled-Bohinjska Bistrica-Most na Soči-Kanal-Nova Gorica.

      Preise Tagesausflug mit Agentur ABC Tou­rism von Jesenice, Bled, Bohinjska Bis­tri­ca, Most na Soči nach Nova Gorica kos­ten „mit Pro­gramm“ 79 € (ohne Pro­gramm 45 €). Kinder bis 6 J. gra­tis, 6-12 J. 43 € (29 €). Es gibt auch Fa­mi­lien­tickets. „Mit Pro­gramm“ heißt: Hin- und Rückfahrt im Mu­se­ums­zug, Bus­transfers, Ausflug und Wein­keller­be­sich­tigung in Goriška Brda, Rei­se­leitung (engl. Sprache) und Mittag­es­sen im Speise­wagen. „Ohne Programm“ um­fasst nur Zug­fahrt und Begrüßung. Gra­tis-Fahr­rad­trans­port nach Voran­mel­dung.

      Die Soča entspringt im Oberen Trenta-Tal, im Nationalpark Trig­lav, und zählt zu den schönsten Gebirgs­tälern. Sie leuchtet tür­kis, bildet impo­sante Becken und ist ein international be­kann­tes Wildwasser-Eldorado. Aber auch Outdoor- und Adrenalin­fans lieben das Gebiet. Attraktiv sind auch die Seitentäler, das Gebirge und die Wein­region Brda. Im Ersten Welt­krieg tobte hier, an der Isonzo-Front, ein men­schenunwürdiger Stellungs­kampf - Museen geben Ein­blicke.

      Reizvolle Nebenflüsse/Gebiete: Lepe­na, Koritnica, Nadiža, Tolminka, Idrijca und die Brda.Anreise: Über Vršič- oder Predil-Pass oder Autoreisezug von Bohinj.

      Bovec, unterhalb des Kanin-Massivs ge­legen, ist das Tourismuszentrum mit zig Out­door­agenturen. Hier tummelt sich v. a. die in­ter­nationale Wild­was­ser­sport­szene, ge­nächtigt wird in den vie­len Camps ent­lang der Soča (→ Link). Ko­ba­rid liegt mit traditionellen Alpen­häu­sern und Napoleon­brücke un­ter­halb vom Krn-Massiv. Lohnenswert ist das „Mu­se­um von Kobarid“, das sich aus­führ­lich der Isonzo-Front widmet (→ Link).

      Idrija, die schmucke Eisenerz- und Spit­zen­stadt mit Burg, Queck­silber­mi­ne und dem Geopark, ist absolut se­hens­wert (→ Link). Cerkno ist bekannt als Ski- und Wander­ort, aber auch für Karneval - die Masken kann man im Stadtmuseum be­wundern (→ Link). Ober­halb der Pasica-Schlucht gibt das Partisanen­kranken­haus Franja Ein­blick in die Untergrundorganisation im Zweiten Weltkrieg (→ Link).

      Lieblich zeigt sich die hügelige Wein­region Brda mit idyllischen Dör­fern - edle Tropfen werden in den zahl­reichen Weinschlösschen gekeltert (→ Link). Vom Berg Sabotin bietet sich eine herrliche Rundumsicht - auch hier verlief die Isonzo-Front, man blickt auf Kavernen und ein Museum informiert (→ Link). Nova Gorica ist bekannt für viele Ca­sinos; hübsch an­zu­sehen ist das Fran­zis­kaner­kloster Kostanjevica (→ Link).

      Den besten Einblick und Informationen über die Soča- und Triglav-Region gibt das Trenta-Museum (→ Link); Erklä­run­gen zur hiesigen Pflanzenwelt findet man im Alpinum Juljana (→ Link). Um Bovec sind etliche Frei­licht­museen (Kaver­nen, Schützen­grä­ben, Solda­ten­gräber) zum Ersten Welt­krieg (→ Link) zu se­hen. Im­posant sind auch die Festung Kluže mit Mu­seum


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