Red Dirt Heart: Sengende Erde. N.R. Walker

Red Dirt Heart: Sengende Erde - N.R. Walker


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aber er könnte uns ein Geschäft klarmachen, einen Vertrag über einen bestimmten Zeitraum mit einem garantierten Einkommen.«

      Mas Augen weiteten sich, ebenso wie ihr Lächeln. »Wow.«

      Ich zuckte mit den Schultern und versuchte, meine Begeisterung runterzuspielen. Ich dachte, es wäre einfacher, begeistert zu sein, wenn es vorbei war, anstatt zu zeigen, wie enttäuscht ich sein würde, wenn es nicht funktioniert. »Es ist noch nichts beschlossen, aber zumindest weiß er jetzt von uns, also wer weiß, wenn nicht dieses, dann vielleicht nächstes Jahr.«

      »Soll ich etwas tun?«, fragte Ma.

      »Du sollst es langsam angehen«, sagte ich. »Ich weiß, dass du nicht gern darüber redest und mich jedes Mal zum Schweigen bringst, wenn ich es erwähne, aber, Ma, du siehst aus, als hättest du seit einer Woche nicht geschlafen.«

      Sie runzelte die Stirn. »Es ist nur eine Erkältung oder so.«

      »Das hast du schon mal gesagt«, erinnerte ich sie. »Vor Wochen.«

      »Und ich dachte, es würde mir besser gehen«, antwortete sie. »Anscheinend ärgert mich der Winter noch ein letztes Mal, bevor er für dieses Jahr verschwindet.«

      Dieses Mal runzelte ich die Stirn. »Wie geht's Nara?«, fragte ich. »Sie kann öfter aushelfen, wenn es sein muss.«

      Ma lächelte und ihre blassen Wangen nahmen etwas mehr Farbe an. »Nara geht's gut. Ich habe sie vielleicht tatsächlich davon überzeugt, ein Schulbuch in die Hand zu nehmen.«

      Unwillkürlich musste ich lächeln. »Du musst auch ein bisschen auf dich selbst achten, Ma. Du bist so damit beschäftigt, dir um alle anderen Sorgen zu machen, dass du dich vergisst.«

      »Mir geht's gut, Charlie«, sagte sie. »Wirklich. Obwohl ich besser schlafen werde, jetzt, da du und Travis wieder da seid.« Dann fügte sie hinzu: »Und weil der kleine Nugget nicht mehr herumkratzt, weil er nach dir sucht.«

      Ich zog den Kragen meines Shirts nach vorn, konnte jedoch nur den Hintern und zwei Hinterbeine eines Babywombats sehen. Der Rest von ihm war unter meinem Arm vergraben. »Es tut mir leid, dass er so eine Nervensäge war.«

      »Er ist zuckersüß«, widersprach Ma.

      »Er ist süß«, stimmte ich zu. »Aber wie es dazu gekommen ist, dass ich mich um ihn kümmere, werde ich wohl nie erfahren. Travis war derjenige, der ihn gefunden hat.«

      Ma schenkte mir ihr allwissendes, mütterliches Lächeln und tätschelte meine Hand. »Tja, es ist schön, dich wieder hier zu haben. Und Travis. Ohne euch ist es nicht dasselbe.«

      »Danke, Ma«, sage ich herzlich. »Das bedeutet mir viel.«

      »Jetzt verschwinde aus meiner Küche. Ich muss das Abendessen vorbereiten, sonst gibt es eine Meuterei.«

      Jap. Es war wirklich schön, wieder zu Hause zu sein.

      ***

      Ich rief Doug Russell an. Er war schon vor meiner Geburt unser Tierarzt gewesen und obwohl er immer gern aushalf, war es durch die kurzfristige Bitte und die Entfernung unmöglich. »Ich schaue mal, ob Scott es schafft«, meinte er. Fünf Minuten später rief er mich zurück und sagte, dass sein Sohn gern einspringen würde. Scott Russell, sein Sohn, hatte nichts mehr gewollt, als wie sein Vater Tierarzt zu werden und trat nun stolz in seine Fußstapfen.

      Ich lächelte innerlich, als ich daran zurückdachte, wie ich als Kind ständig nervig an ihren Rockzipfeln gehangen hatte, wann immer Mr. Russell und Scott vorbeigekommen waren, um die Tiere zu checken. Als ich aufwuchs, hatte ich nicht viele andere Kinder zu sehen bekommen, weshalb es für mich wie Weihnachten war, einen ganzen Tag lang einen anderen Jungen – er ist nur sechs Jahre älter als ich – auf der Farm zu haben.

      Ich bin sicher, dass ich für ihn wirklich nichts anderes als eine Nervensäge war. Als ich älter wurde, hatte ich seine Besuche aus einem anderen Grund zu schätzen gewusst. Er war für meinen verträumten Teenagerverstand das Futter für meine Masturbationsfantasien gewesen. Mehr hetero als er konnte man nicht sein und rückblickend hatte er Pickel und eine Zahnspange gehabt und war dank seines Körpers, in den er noch nicht ganz hineingewachsen war, ganz schlaksig und unbeholfen gewesen. Aber ich hatte mächtig für ihn geschwärmt.

      Was soll ich sagen? Hier draußen gab es nur wenig Auswahl.

      Die Erinnerungen brachten mich zum Lächeln und ich dankte den Sternen, dass ich nie so dumm gewesen war, meinen hormongetriebenen Impulsen zu folgen.

      Anschließend rief ich Scott direkt an und erklärte ihm, dass ich gegen elf Uhr mit dem Käufer zurück auf der Sutton Station sein würde. »Ich werde da sein. Bis dann«, sagte er.

      Ich schrieb Blake eine Nachricht, um ihm mitzuteilen, dass alles organisiert war. Er antwortete später am Abend, sagte, dass er sich darauf freute und erinnerte mich an die Verkaufsberichte, die er brauchen würde.

      Ich legte mein Handy zur Seite, öffnete mein E-Mail-Postfach und schickte ihm die Dateien sofort, nachdem ich die ungelesenen Mails ignoriert hatte, die mein Postfach überschwemmten und mich sicher eine Woche Arbeit kosten würden.

      Travis parkte seinen Hintern auf meinem Tisch und lächelte. Er reichte mir einen jammernden, eingewickelten Nugget und eine volle Flasche, die ich mit einem Augenrollen annahm. Der Babywombat nuckelte sofort an der Flasche und seine kleinen Augen schlossen sich beim Trinken. Ich seufzte und als ich zu Trav aufsah, schenkte er mir das Lächeln, das nur für mich reserviert war.

      »Ist alles organisiert?«, fragte er.

      »Jap. Alles erledigt.«

      »Bereit fürs Bett?«

      »Sehr«, antwortete ich. Ich sah nach unten auf das noch immer trinkende Wombatbaby. »Sobald der Kleine hier fertig ist.«

      Travis lächelte. Ich bin ziemlich sicher, dass es ein Gott ich liebe dich-Lächeln war. Er stupste einen Stapel realer Post auf meinem Schreibtisch an, der aus Umschlägen und Zeitschriften bestand. »Irgendwas Interessantes dabei?«, fragte er.

      »Größtenteils Rechnungen. Nichts Aufregendes«, antwortete ich. »Das Handelsmagazin ist dabei.«

      »Was ist das?«, fragte er.

      »Eine Verbandszeitschrift für die Rindfleischfarmer«, sagte ich ihm. »Es erscheint nur viermal jährlich, also gibt es wahrscheinlich einen Artikel über meine Schimpftirade Melville gegenüber darin. Oder wie ich Fisher zu Brei geschlagen habe.« Ich zuckte mit den Schultern. »Um ehrlich zu sein will ich es lieber nicht wissen.«

      Travis riss die Plastikfolie auf und entfernte den Papiereinleger mit der Adresse. Er musste die Zeitschrift nicht einmal öffnen, um herauszufinden, ob ich erwähnt wurde oder nicht, denn mein Gesicht war auf dem Cover.

      Kapitel 2

      Ein Schritt vorwärts. Zwei Schritte zurück

      Als ich am nächsten Tag an meinem Schreibtisch saß, starrte ich noch immer die Zeitschrift an. Da war ich, auf dem Cover, zusammen mit Greg und Allan. Landwirtschaft in der Zukunft, lautete die Überschrift. Ich schätzte, es war besser als Landwirtschaft für warme Brüder.

      Ich erinnere mich, dass an diesem Abend Fotos gemacht worden waren, aber nachdem ich mich in einem Raum voller Farmer geoutet, den alten Jack Melville mit einer Auswahl an Schimpfwörtern bedacht und dann einem ehemaligen Mitarbeiter zwei Zähne ausgeschlagen hatte, hatte ich nie mehr einen Gedanken an die Fotos verschwendet.

      Gestern Abend, als er an meinem Tisch gelehnt hatte, während ich Nugget fütterte, hatte Travis den Artikel vor mir gelesen. Wahrscheinlich wollte er den Schlag etwas abmildern, falls erwähnt wurde, dass ich mich als schwul geoutet habe. Aber das wurde es nicht.

      Der Artikel war ziemlich gut und ganz eindeutig Gregs Werk. Anscheinend hat ihm der Interviewer Gehör geschenkt und er hat ihm von seinen Plänen erzählt, wie er das Gesicht der Landwirtschaft im Outback ändern wollte. Er hat ihnen erzählt, dass die Tage der Vergangenheit


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