Violent Ends - Die Kartell-Königin. Jessica Hawkins

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die Glut zwischen uns anfachte, seit er als ein Calavera auf der Jagd wieder in meinem Leben aufgetaucht war. Nur, dass damals die Chemie zwischen uns harmlos gewesen war.

      Aber eine richtige Ehe? Das konnte nicht passieren. Ich würde die pflichtgetreue Ehefrau vor den anderen geben, so wie ich heute dazu gezwungen gewesen war. Ich würde Cristiano beschwichtigen und währenddessen zuhören, beobachten und nach Gelegenheiten Ausschau halten, mich aus dieser Situation zu befreien. Aber was für einen Sinn ergab es im Privatbereich so zu tun, als sei ich mehr als nur sein Spielzeug.

      „Für immer ist eine lange Zeit, um neben jemandem zu schlafen“, sagte ich.

      Er kam langsam näher, bis wir uns direkt gegenüber standen.

      „Genau wie du dich an das Feuer hinter den Pforten zur Hölle gewöhnen wirst, wirst du lernen es zu genießen, an meiner Seite zu schlafen. Und die Sicherheit, die dir das bietet.“

      „Sicherheit vor wem?“ Bisher hatte ich nur das, was mir von meinem alten Leben genommen wurde beklagt, und mich vor der Gefahr gefürchtet, die es mit sich brachte, in Cristianos Händen zu sein. Aber ich hatte noch nicht in Betracht gezogen, ob noch irgendwelche andere Bedrohungen von außen dazukommen würden. „Wen habe ich mehr zu fürchten, als dich?“

      „Das will ich nicht herausfinden. Wo du schläfst ist nicht verhandelbar.“

      Er hob mein Kinn mit einem Finger. Kerzenlicht tanzte über sein Gesicht, formte Schatten um seine Augen, ähnlich der dunklen Ringe, die er sich aufgemalt hatte, als er die Zuckerschädel Schminke trug. „In meinem Bett wirst du sicher sein, Natalia. Und in meinem Bett wirst du mir gehören.“

      Das knisternde Feuer war keine Konkurrenz zu dem, was zwischen uns aufflammte. Beunruhigt trat ich einen Schritt zurück und er folgte mir. Ein Tanz mit einem komplexen Mann, der so viele verschiedene Gesichter hatte. Vorhin war er kühl und abweisend. Jetzt war er nicht weniger hart, aber irgendwie warm. Ich konnte nicht ausloten wie er so zuvorkommend und gelassen sein konnte außerhalb dieses Zimmers. Es war erschreckend aufregend, eine Seite bei einem Mann, der sich so im Griff hatte, wie Cristiano, zu sehen, die andere nicht sahen. Und seine Schichten abzutragen.

      „Bist du so unersättlich, dass du mich immer in Reichweite haben musst?“, fragte ich, beschämt über die Heiserkeit in meiner Stimme.

      „Oh ja“, sagte er, als wäre es eine Drohung.

      „Du kannst jede andere haben. Und die, die du nicht bezirzen kannst, kannst du dir einfach nehmen. Warum mich?“

      Er trat um mich herum, so wie er es in der Kirche getan hatte und meine Atmung ging schneller. Doch anders als dort, als ich zu schockiert war, um alles zu begreifen, drehte ich meinen Kopf und beobachtete ihn, bis er hinter mir verschwand.

      Im Nacken stellten sich mir die Härchen auf, als ich seinen Blick spürte. Jeden Moment würde er mich berühren. Mein Körper würde reagieren. Tat es bereits. Meine Beine wurden weich, mein Herz raste und mein Verstand wanderte zu einem Gedanken, der mir vorhin gekommen war. Wie mochte es sich wohl anfühlen, unter so einem starken Körper mit breiten Schultern zu liegen, die uns vor der Welt abschotteten, während ich alles aufnahm, was er zu geben hatte.

      Und er hatte viel zu geben, da war ich mir sicher. Sogar noch bevor es sich plötzlich gegen meine Rückseite drückte.

      Er legte die Arme um meine Mitte, umfasste mich in einer starken, warmen Umarmung. Wir standen vor einem Ganzkörperspiegel, der in handbemalte Talavera Fliesen eingelassen war und den ich zuvor nicht bemerkt hatte. Cristiano überragte mich hinter mir im Spiegelbild, während ich an seiner Vorderseite lehnte. Seine großen Hände schoben sich über meinen Bauch hoch und umfassten auf der schwarzen Spitze meine Brüste.

      „Warum dich? Sieh nur, wie perfekt sie in meine Hände passen.“ Er betrachtete mein Gesicht. „Sie sind für mich gemacht.“

      Cristiano war mal dies, mal das. Mal ignorierte er mich und im nächsten Augenblick war er so hormongesteuert und hungrig, dass ich mich wie eine Droge fühlte, die er brauchte, um weiterhin aufrecht stehen zu können. Die einzige Sache, die ihn von null auf einhundert brachte, war ein ganz bestimmtes Trigger-Wort aus meinem Mund. Cristiano hatte in unserer Beziehung alle Fäden in der Hand, aber ich musste versuchen nach ihnen zu greifen, wann immer ich konnte.

      „Sie haben genauso gut in Diegos Hände gepasst.“

      Er knurrte mir ins Ohr und drückte meine Brüste, bis es zwischen meinen Beinen schamlos pochte.

      „Mir ist bewusst, dass du das nur sagst, um mich wütend zu machen. Und es klappt. Es macht mich verflucht eifersüchtig. Bevor du die Meine wurdest, habe ich den Gedanken, dass du zu ihm gehörtest, gehasst. Jetzt, da du mir gehörst reicht es schon, dass er dein Herz und deine Pussy zuerst gehabt hat, um mich durchdrehen zu lassen.“

      Das Zimmer begann sich zu drehen, während meine Emotionen zwischen Erwartung und Nervosität umhersprangen, bei dem Wissen, dass ich der Gnade dieses mächtigen und hungrigen Mannes ausgeliefert war. Zu wissen, dass ich mich ihm bald unterwerfen würde und spüren musste, wie er an meinem Rücken noch härter wurde. Das war es jetzt. Der Moment auf den alles hingeführt hatte. Er legte eine Hand um meinen Hals, zog mein Gesicht auf die Seite und meinen Mund an seinen.

      „Küss mich“, sagte er.

      Unsere Lippen waren nur Zentimeter voneinander entfernt und ich kämpfte gegen diesen mich wütend machenden Drang an, diesen Abstand zu verringern.

      „Nein“, sagte ich.

      „Nein?“

      „Du wirst ihn dir schon nehmen müssen.“

      „Es gibt viele Frauen, die jetzt liebend gern an deiner Stelle stehen würden.“

      „Ich weiß.“

      Er zuckte etwas, als Überraschung in seinen Zügen stand. „Wirklich?“

      „Du bist gut aussehend, reich und mächtig. Ich bin mir sicher viele haben für dich schon die Beine breit gemacht. Ich werde das auch tun. Aber ich werde mir dabei wünschen, dass jemand anderes dazwischen liegt.“

      Er verengte den Griff um mein Kinn, hielt mich bewegungsunfähig, während er meinem Mund näher kam. „Ich habe viele Jahre der Enttäuschung und Entbehrungen durchlebt, Natalia. Ich kann viel wegstecken. Aber wenn du mich auf diese Art und Weise provozierst, solltest du wissen, dass ich mir dann nicht sicher bin, ob ich meine Reaktion im Griff haben werde.“

      Sein warmer Atem streichelte meine Lippen. Ich schluckte seine harten Worte herunter. Sobald er sie ausgesprochen hatte, wurde mir klar, dass es genau das war, was ich versucht hatte. Die Grenzen seiner Beherrschung testen. Und sollte er versucht haben, mir Angst einzujagen, war es ihm gelungen.

      Oder vielleicht war es etwas anderes, als Angst, das meinen Herzschlag erhöhte.

      Mit der Nasenspitze fuhr er über meinen Nasenrücken.

      „Der Gedanke, dass er dich vor mir gehabt hat bedeutet, dass ich doppelt so hart arbeiten muss, um die Erinnerung an ihn auszulöschen. Um dich für mich zu beanspruchen. Und jetzt halte mich keine Sekunde mehr hin.“ Er fletschte beinahe die Zähne. „Küss … mich.“

      „Nein.“

      Er nahm meinen Mund in Besitz, schob seine Zunge tief hinein, während sich meine mit ihr duellierte. Er schob eine Hand zwischen meine Beine, umfasste mich durch das Kleid hindurch, schickte Blitze aus Lust durch mich hindurch, während er mich an exakt der Stelle rieb, die meine Knie weich werden ließ.

      Ich hatte nicht bemerkt, dass ich meine Hand in sein Haar geschoben hatte, bis er stöhnte und knurrte. Er hielt mich fest und drängte seine Hüften an meinen Hintern, wie ein Bulle der gegen den Zaun rammte, der ihn aufhielt. Cristiano würde mich ficken. Das wusste ich seit Stunden, aber jetzt passierte es. Und mein Körper gab ihm bereits nach. Griff nach ihm. Wurde unter seinem heftigen Kuss nachgiebig, wurde feucht unter diesem festen Griff.

      Er drehte mich herum, umfasste mein Gesicht und verschlang erneut meinen Mund. Ich krallte meine Fäuste in sein


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