Die keusche Theresa. Max Nortic
zog die Brauen hoch.
„Du meinst … diese Sache mit George? Ach, zum Teufel! Ich habe ihn doch heute nachmittag gerade erst kennengelernt! Er ist dufte!“
Die Brünette biß sich auf die Unterlippe, um ihre Wut zu beherrschen.
„Und wie viele andere hat es vor ihm schon gegeben?“ wollte sie wissen.
Carol studierte angelegentlich ihre Zigarette.
„Du meinst … seit wir beide so Zusammenleben? Oh, nur zwei. Einer war Texaner. Du würdest kaum glauben, wie der gebaut war und …“
„Halt’s Maul!“ zischte Theresa. „Erzähle mir keine schmutzigen Details! Ich will nichts davon hören! Ich möchte nur wissen … warum?!“
Jetzt zeigten die blauen Augen des Mädchens einen sehr harten Ausdruck.
„Na, warum wohl? Weil ich eben immer noch Männer mag! Darum! Du kannst mich nicht wie eine Sklavin in diesem Apartment angekettet halten! Ich muß ganz einfach ab und zu ein bißchen Abwechslung haben.“
Carol verzog den hübschen Mund.
„Ich bin ein heranwachsendes Mädchen, Honey“, fuhr sie fort. „Hör zu …“, sagte sie plötzlich und legte eine Hand auf Theresas Knie. „Das berührt doch in keiner Weise unsere Abmachungen, oder? Bisher habe ich von dir keinerlei Klagen über mein Verhalten im Bett gehört. Warum also diese Eifersucht wegen einer Sache, die überhaupt nichts weiter zu bedeuten hat? Das ist eben so wie … wie ab und zu ein Glas billigen Weins statt des ewigen Champagners.“
Sie beeilte sich, um Theresa Feuer für ihre Zigarette zu geben.
„Ich warte doch nach wie vor jede Nacht hier auf dich … frisch, sauber und parfümiert.“
Sie streichelte mit der Handfläche Theresas Oberschenkel, dann schob sie ihre Hand unter den Rock und strich mit den Fingern über das weiche, warme Fleisch.
„Was ist also schon groß dabei, wenn ich ab und zu ein bißchen Spaß nebenbei habe, he? Wenn du nach Hause kommst, warte ich ja im Bett auf dich.“
Die Nasenflügel der anderen bebten.
„Ich sorge für deinen Lebensunterhalt! Wir haben eine feste Vereinbarung. Ich sorge in jeder Hinsicht für dich … und du kümmerst dich als Gegenleistung dafür um mich! Du gehörst zu mir!“
„Ich gehöre niemandem, gottverdammtnochmal!“ brauste das junge Mädchen nun temperamentvoll auf. Ihre seidenweichen Brüste zitterten. „Nur weil wir beide uns jede Nacht im Bett wälzen, so heißt das noch lange nicht, daß du mir deswegen gleich einen Strick um den Hals binden kannst!“ explodierte Carol. „Begreife doch endlich und ein für allemal, Theresa … ich bin nicht so wie du! Ich keuche nicht jedesmal, wenn ich ein Paar schöne Titten sehe! Ich vergewaltige eine andere Frau nicht mit den Augen, wie du es tust! Gewiß, ich tu’s auf beide Arten … aber ich bin keine tollwütige Lesbierin!“
Die klatschende Ohrfeige kam nun aber doch als Riesenüberraschung für Carol.
Das junge Mädchen kniff einen Moment die Augen zusammen, dann sprang es von der Couch auf und lief ins Schlafzimmer.
Theresa folgte ihr.
„Tut mir leid, Carol …“
„Spar dir deine Entschuldigung!“ unterbrach sie das nackte Mädchen gereizt.
Carol war schon dabei, zwei Koffer aus dem Schrank zu holen. Sie warf sie aufs Bett. Dann zog sie die Schubladen aus einer Kommode und begann ihre Sachen in die Koffer zu verstauen.
Die kleine Hexe blufft doch nur! dachte Theresa, aber damit vermochte sie die aufsteigende Panik auch nicht mehr zu unterdrücken.
Carol war ihr nie verlockender als in diesem Augenblick vorgekommen; die plumpen, rundlichen Kurven wippten, schaukelten und tanzten bei jeder Bewegung.
Theresa hatte plötzlich einen Klumpen im Hals, und dieser Klumpen wurde immer dicker.
Dieses selbstsüchtige, wunderschöne Geschöpf dort drüben verkörperte in seiner aufreizenden Sinnlichkeit gewissermaßen alle weiblichen Wesen, auf die Theresa je in ihrem Leben scharf gewesen war. Kein Mädchen hatte Theresa bisher so erregen können wie Carol.
„Bitte, Carol … ich werde es nie wieder tun.“
„Da hast du recht! Verdammt, dazu wirst du auch gar keine Gelegenheit mehr bekommen!“
Jetzt wurde Theresa doch von Panik gepackt. Sie stolperte blindlings ins Wohnzimmer und griff hastig nach dem Geschenk, das sie für Carol gekauft hatte. Sie kam ins Schlafzimmer zurück und hielt Carol eifrig das Geschenk entgegen.
„Da, sieh mal, Honey … ich habe dir auch ein schönes Geschenk mitgebracht!“
Carol zögerte, dann gewann die Neugier bei ihr die Oberhand. Sie nahm das Päckchen und riß es auf. Kaum hatte sie jedoch einen Blick auf den Inhalt geworfen, da brach sie auch schon in schallendes Gelächter aus.
„Parfümierte Duschen! Ach, du lieber Himmel! Erdbeer … Pfirsich … Ananas!“
Sie schleuderte die Sachen wütend auf den Fußboden.
„Für was hälst du mich eigentlich, he? Für Eiskrem mit Soda?“
Carol warf weiter ihre Sachen in die Koffer.
Jetzt begann Theresa vor Angst am ganzen Leibe zu zittern. Der Gedanke, nie wieder diese zarten, heißen Schenkel zu küssen, nie wieder dieses süße, feuchte Fleisch der rosa Vagina zu genießen, erfüllte sie mit alarmierender Besorgnis.
„Ich … ich werde alles tun!“ rief Theresa mit heiserer Stimme. „Nur … verlaß mich nicht …“
„Zu spät!“
„Alles, wirklich alles!“ rief Theresa. „Du brauchst mich nur zu fragen …“
Langsam legte Carol ein Spitzenhöschen aus der Hand. Ihre blauen Augen glitzerten plötzlich. Nachdenklich blickte sie die Brünette an.
„Alles …?“ wiederholte Carol.
Theresa nickte rasch, trat auf Carol zu, riß das Mädchen ungestüm in die Arme und preßte sich gegen das samtweiche Fleisch, das solche Hitze auszustrahlen vermochte. „Du brauchst es nur zu sagen!“ flüsterte Theresa dem jungen Mädchen ins Ohr. „Sag’s einfach, Darling!“
„Hinterher“, murmelte Carol. Sie zog die Brünette mit sich aufs Bett und bewegte aufreizend den Bauch unter ihr.
Carol liebte dieses Gefühl der Macht, das ihr diese Brünette in solchen Augenblicken verlieh.
Schon im Alter von fünfzehn Jahren hatte es Carol stets besonderen Spaß gemacht, Jungens aufzuziehen und zu necken, aber das war doch gar nichts im Vergleich zu diesam magnetischen Griff, mit dem sie Theresa in der Gewalt hatte.
Und der Einfallsreichtum, den diese Lesbierin im Bett bewies, ließ alle Männer bei einem Vergleich sehr schlecht abschneiden und verblassen.
Noch etwas steigerte Carols Gefühl der Macht über diese: Brünette.
Theresa hätte jeden Mann haben können, den sie wollte. Alle waren ja wie verrückt hinter ihr her. Aber nein, von ihnen wollte die atemberaubend schöne Kartenausteilerin eines Spielkasinos nichts wissen! Statt dessen liebte sie Carol! Lieben? Theresa war verrückt nach ihr!
Während Theresa ihre heiße Zunge zwischen die Lippen des jungen Mädchens stieß und Carols Brüste massierte, begannen sich im Kopfe des jungen Dinges bereits die Bedingungen zu formen, die es zu stellen gedachte … und diese Bedingungen nahmen unglaubliche Formen an! Unter leisem Stöhnen rutschte Theresa etwas tiefer und küßte mit fieberhafter Glut eine der runden Brüste. Sie saugte einen Moment an der Warze, bevor sie noch weiter nach unten glitt. Das Blut rauschte Theresa in den Ohren, als sie ihr Gesicht auf den weichen, glatten Leib des Mädchens preßte.