Hütten-Geheimtipps Bayerische Hausberge. Wilfried Bahnmüller

Hütten-Geheimtipps Bayerische Hausberge - Wilfried Bahnmüller


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zwischen Lech und Inn noch nicht erlebt. Genießen Sie unsere Geheimtipp-Touren – die wir doch eigentlich gar nicht verraten sollten ...

      Viel Spaß beim Wandern wünschen Ihnen

      Lisa und Wilfried Bahnmüller

      Willkommen auf der Alm!

      Diese Geheimtipps führen zwar nicht in alpine Hochgebirgsregionen, trotzdem wandern wir bei den meisten Touren im Gebiet der Alpen, und das nicht immer nur auf breiten Wanderwegen, sondern auch auf schmalen, steinigen Pfaden. Es sind keine Spaziergänge, die man mit leichtem Schuhwerk starten sollte.

      Im Folgenden haben wir einige für die Touren in diesem Buch wesentliche Informationen zusammengestellt. Wer noch weitere gute und allgemeine Tipps über das Wandern im Gebirge sucht, findet diese auf der Webseite des Deutschen Alpenvereins unter www.alpenverein.de.

      Almen, Einkehr und Verpflegung

      Die meisten Touren in diesem Buch führen zu Hütten, einigen Berggasthäusern und zu Almen. Letztere haben grundsätzlich nur im Sommer geöffnet, sobald die Tiere auf dem Berg ihren »Urlaub« verbringen. Zu dieser Zeit bieten viele der Almen etwas zu trinken an, aber nicht immer auch etwas zu essen. Der bzw. die SennerIn kümmert sich vorrangig um die Tiere und nicht um Wanderer. Manche Almerer sind sehr freundlich und deponieren Getränke in ihren Brunnen, aber rechnen Sie lieber nicht damit und nehmen Sie aus diesem Grund immer eine eigene Brotzeit und ausreichend Getränke mit. In den größeren Hütten und Berggasthäusern können Pächter und Ruhetage wechseln, und gerade in der Übergangszeit machen einige auch mal spontan Urlaub. Manchmal öffnen Hütten bei schlechtem Wetter überhaupt nicht, deswegen sollte man sich immer im Vorfeld nach den Öffnungszeiten erkundigen. Wir geben bei den Toureninfos aber auch immer schöne Rastplätze mit an, sodass niemand auf eine genussvolle Bergbrotzeit verzichten muss, die noch lange in Erinnerung bleiben wird.

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      Kasbrot auf der Eppzirler Alm (Tour 6)

      Kondition und Fitness

      Jeder empfindet die Anstrengung bei einer Wanderung unterschiedlich. Unsere Touren würden laut Alpenvereinsbezeichnung wohl fast alle die Einstufung »leicht« erhalten. Technisch sind sie alle nicht schwierig, und es werden auch keine extremen Höhenmeter zurückgelegt. Dennoch nehmen wir eine Einteilung in die drei Stufen »leicht«, »mittel« und »schwer« vor. Dabei orientieren wir uns an den leichtesten Wanderungen. Das bedeutet, dass Touren, die in die Höhe führen und automatisch mehr Kondition erfordern, hier als schwieriger eingestuft werden. Der trainierte Wanderer mag dann bei einer »mittleren« Bergtour über diese Einstufung schmunzeln, aber grundsätzlich gilt: Lieber mit einfacheren Touren beginnen! Steigern können Sie sich immer noch. Unter der Information »Tourencharakter« geben wir zudem eine genaue Beschreibung der Wegbeschaffenheit und der eventuell zu erwartenden Herausforderungen.

      Gehzeiten

      Alle aufgeführten Zeiten sind lediglich Richtlinien und verstehen sich als reine Gehzeiten. Für Pausen auf dem Gipfel oder in der Alm, für Fotostopps und Besichtigungen planen Sie bitte extra Zeit ein.

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      Freche Ziegen warten auf der Köglalm (Tour 14).

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      Achensee bei Achenkirch (Tour 14)

      Ausrüstung

      Feste Wanderstiefel oder Trekkingschuhe sind Grundvoraussetzung für sicheres Wandern. Falsches Schuhwerk (Halbschuhe, Turnschuhe o. Ä.) bieten niemals genügend Halt und sind Auslöser für viele Unfälle. Wasserabweisende Schuhe sind auch im Sommer ideal.

      Teleskopstöcke sind vor allem beim Abstieg von Bergen bequem und entlasten die Gelenke. Gut, wenn sie klein und leicht sind und so bei Nichtgebrauch in den Rucksack verschwinden oder an den Rucksack gebunden werden können. Bei der Wahl des Rucksacks raten wir, nicht zu sparen und sich ein wirklich gut sitzendes Modell von einem Fachhändler empfehlen zu lassen.

      Bequeme Wanderkleidung aus technischem Funktionsmaterial ist praktisch und trocknet schneller. Grundsätzlich gilt das »Zwiebelprinzip« mehrerer Schichten: Unterhemd – T-Shirt – Bluse/Hemd – Pullover – Jacke. Vor allem letztere Schicht, eine wärmende Jacke wie ein Windstopper oder eine Wetterschutzjacke, darf in unseren Breitengraden eigentlich nie fehlen. Für einige der Touren kann man im Sommer seine Badesachen mitnehmen – nach einer Wanderung ist es immer ein Hochgenuss, sich in klare, kühle Fluten zu stürzen.

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      Die Zwerg-Glockenblume lebt auf kargem Boden.

      Sonnenschutz und Kopfbedeckung sollte man immer dabeihaben. Praktisch ist auch ein Insektenabwehrmittel, am besten mit Zeckenschutz (Beine einsprühen nicht vergessen!). Vernünftig ist ein Erste-Hilfe-Täschchen mit Rettungsfolie (Fachhandel), das gut im Rucksack liegt und nicht viel Platz wegnimmt. Das gilt auch für ein Handy, mit dem wir sowohl in einem Notfall helfen als auch selbst Hilfe holen können.

      Beste Jahres- bzw. Tageszeit

      Allgemein gibt es keine »beste« Jahreszeit für diese Wanderungen. Das Wichtigste ist sicherlich immer das Wetter. Wer jedoch vor allem die Almen besuchen möchte, für den eignen sich besonders die Monate Juni bis September. Einige der Touren lassen sich über das ganze Jahr begehen, wobei die Wege nach starkem Schneefall nicht unbedingt geräumt oder gespurt werden. Gerade im Winter sind natürlich auch die Lawinenverhältnisse genauestens zu beachten. Einige Wanderungen eignen sich hingegen besonders für heiße Sommertage, denn sie führen angenehm schattig durch den Wald oder bieten auf dem Weg oder im Anschluss daran tolle Badegelegenheiten.

      Vermeiden Sie, wenn möglich, das Wochenende zum Wandern. Bei den meisten der Touren in diesem Buch werden Sie zwar oft allein unterwegs sein, aber am Wochenende können Sie trotzdem in einen Anreisestau oder in Kolonnen bei der Heimfahrt kommen. Perfekt natürlich, wer antizyklisch unterwegs ist, z. B. als Frühaufsteher oder Langschläfer.

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      Immer wieder findet man Kuriositäten am Wegrand.

      Sicherheit

      Bei der Auswahl der Touren sollte man seine eigene Leistungsfähigkeit – und die der Begleiter – realistisch einschätzen. Überanstrengen darf sich niemand! Grundsätzlich wandert man besser gemeinsam, denn falls einem etwas zustößt, kann die Begleitung Hilfe holen. Sollte man dennoch allein unterwegs sein, macht es Sinn, vorher Freunde oder Nachbarn über das Ziel zu informieren – damit haben Rettungstrupps im schlimmsten Fall Anhaltspunkte, wo sie suchen müssen. Vor allem, da wir uns bei den vorgeschlagenen Touren abseits des Mainstreams bewegen und nicht damit rechnen können, ständig auf Mitwanderer zu treffen.

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      Lichtnelken-Teppich bei Rottach-Egern (Tour 16)

      Wichtig ist natürlich auch, dass Sie ein Handy dabeihaben, um den Notruf 112 absetzen zu können. Fast ganz Bayern ist mit einem zuverlässigen flächendeckenden Empfangsnetz ausgerüstet. Sollte die moderne


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