Perry Rhodan 3075: Die Warnung der Signatin. Uwe Anton

Perry Rhodan 3075: Die Warnung der Signatin - Uwe Anton


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großen Becher waren mehr oder weniger mit Flüssigkeit gefüllt, die abgestanden roch.

      Naats befanden sich nicht in der Messe. Sie schienen sie mitten während ihrer Pause verlassen zu haben.

      Ihr wurde immer unheimlicher zumute. Was ist hier geschehen?

      Schlafner wirkte genauso ratlos, wie sie sich fühlte.

      »Hat jemand eine Idee?«, fragte sie.

      »Vielleicht sollten wir Kontakt mit den anderen Überlebenden aufnehmen, die zur FONAGUR gebracht wurden, und uns austauschen? Es ist denkbar, dass sie herausgefunden haben, was mit den Naats geschehen ist.«

      »Das bezweifle ich«, antwortete Dancer abschlägig. »Nein, wir sollten jeden Kontakt meiden, sonst stellen die Antis noch fest, dass wir nicht diejenigen sind, für die wir uns ausgeben. Aber in einer Hinsicht hast du recht. Wir sollten Gozom Phibro suchen. Er ist ein Naat, und wenn jemand erklären kann, was hier passiert ist, dann er.«

      »Ich versuche, ihn über Funk zu erreichen.« Der TARA-Psi wirkte wieder einen Moment lang abwesend, während er sich auf seine neue Aufgabe konzentrierte.

      »Phibro antwortet nicht auf meinen Funkruf«, sagte er nach einer Weile. »Überhaupt bekomme ich keinerlei Funkkontakt, mit keinem anderen Überlebenden an Bord.«

      »Sollte uns das wundern?«, sagte Dancer. Die Situation wurde immer geheimnisvoller.

      Ruhig bleiben, mahnte sie sich. Es gibt eine logische Erklärung!

      Aber welche?

      Sie verließen die Mannschaftsmesse. Dancer versuchte, ihre Gedanken zu ordnen. Es gelang ihr nur unzureichend.

      Wohin würde Gozom Phibro sich wenden? Falls er es überhaupt an Bord der FONAGUR geschafft hatte, was auch noch nicht zweifelsfrei erwiesen war.

      Vielleicht zum Triebwerksbereich, dachte sie. Vielleicht will er nachsehen, ob nicht auch die FONAGUR über eine Hypertronik verfügt, obwohl es ja nur eine geben soll. Was weiß ich, vielleicht ist es den Naats gelungen, sie nachzubauen, und dieser Hypertronik-Verbund trägt die Schuld an dem, was diesem Schiff passiert ist. Ein misslungenes Experiment mit den Quantenpositroniken ...

      Die Hypertronik ist keine Quantenpositronik, korrigierte sie sich sofort, auch wenn sie manche Eigenschaften von einer aufweist ...

      Aber dieser Gedanke war genauso gut wie jeder andere. »Wir schlagen uns zum Triebwerksbereich durch«, sagte sie. »Vielleicht finden wir Phibro dort. Und wenn nicht, haben wir uns immerhin einen gewissen Eindruck von den Zuständen an Bord verschafft.«

      *

      Sieh nicht so schwarz!, dachte Dancer. Sieh die positiven Seiten. Wir können erleichtert sein. Wir haben überlebt, und die Ressourcen des Naatschiffes sind beachtlich!

      Das war eine euphemistische Umschreibung für: Wir durchstreifen das Schiff und laufen uns dabei die Füße wund, ohne etwas zu erreichen.

      Der Triebwerkssektor war genauso verlassen wie das restliche Schiff. Die FONAGUR verfügte weder über eine Hypertronik noch über einen besonderen Antrieb, soweit Dancer das feststellen konnte. Aber sie war weder Ingenieurin noch Spezialistin für Naat-Techologie.

      In ihrem Sinn war hingegen, dass sie nicht auf andere Überlebende stießen, weder auf Naats noch auf Báalols. Das Schiff war so groß, dass es ein ausgesprochener Zufall gewesen wäre, jemandem zu begegnen.

      »Und jetzt?«, fragte Schlafner.

      »Das Pendant zu Phibros Büro. Dieses kleine Kabuff an dem belebten Gang, in dem er seinen Geschäften als Logistiker nachgeht.« War das alles wirklich erst gestern? Es kommt mir vor wie eine ganze Woche!

      »Eine gute Wahl«, sagte der TARA-Psi. »Ich hätte übrigens zuerst dort nachgesehen. Aber mich hat keiner gefragt. Er weiß, dass wir dort zuerst mit ihm Kontakt aufgenommen haben. Es ist logisch, einen vergleichbaren Ort aufzusuchen.«

      »Entschuldige, du hast recht.« Diesen Schuh zog Dancer sich an, obwohl die Schiffe nicht baugleich waren. In ihrer Lage war jede Wortmeldung wertvoll.

      »Danke. Ich wer...« Der Roboter verstummte mitten im Wort.

      Dancer sah den Grund dafür, und ihr Mund klaffte auf. Es gelang ihr nicht, ihn sofort wieder zu schließen.

      Sie sah einen Naat, den ersten an Bord der FONAGUR, wenn man von den aus Raumnot geretteten im Hangar absah.

      Er schwebte in einer ovalen Blase von vielleicht vier Metern Höhe, die schwach goldfarben schimmerte.

      *

      Zumindest war es ein blasenähnliches Gebilde, das den Naat umschloss. Der Begriff Blase kam ihr in diesem Zusammenhang zu lapidar vor, viel zu weltlich. Es war ein Objekt von überirdischer Schönheit, genauso gespenstisch wie irreal.

      Auch goldfarben war eine Umschreibung, die aus der Not geboren war. War sie nicht eher honigfarben? Oder stammte die Färbung überhaupt nicht von dieser Welt, wie das gesamte Gebilde?

      Der Naat bewegte sich in der Blase nicht, stand reglos da, die langen Arme leicht angewinkelt, die drei großen Augen weit geöffnet. Aber Dancer bezweifelte, dass sie etwas wahrnahmen. Es hatte den Anschein, als wäre er in einem überdimensionalen Bernsteintropfen gefangen.

      »Was ist das?«, flüsterte sie, und ihre Stimme kam ihr so fremd vor, dass sie sie nicht erkannte. »Was ist das?«

      *

      Aus dem Pranaat: Der Pra über die ersten Naat

      Als sich Pflanzen und Tiere auf Naat verbreitet hatten und die große Kapselhöhle allmählich austrocknete, suchten die schlauen Naawaru in den Bergen nach neuen Höhlen.

      Bei der Besiedlung und dem Ausbau einer neuen Brutstätte kam es zu einem Unfall, als ein trächtiger Nistbewahrer der Oberfläche ausgesetzt war. Als die zwölf Fruchtkapseln aufbrachen, schlüpften ein außergewöhnlich großer Wahrer und elf kräftige Kapselträger. Alle wuchsen heran und waren gesund.

      So entstanden die ersten Naats. Sie erschufen größere Höhlen und züchteten Pilze. Sie teilten die Arbeit und verbesserten ihr Leben im Wettstreit mit den Bedingungen auf dem Planeten. Die Bewohner benannten die Welt nach ihrem eigenen Namen: Naat.

      So entstand der erste Clan. Als die Naats sich vermehrten, entwickelten sich elf Clans aus dem Nachwuchs der ersten Kapselträger, deren bedeutendste man noch heute kennt: die Asukrit, die Geldaan, die Luun, die Otai, die Mareeko und die Kadulon.

      Der Sage zufolge ist jedoch ein Ursprungsclan verschollen. Niemand hat je wieder etwas von ihm gehört.

      Ob die große Kapselhöhle, in der alles begann, noch besteht, weiß ebenfalls kein Naat. Aber mit den ersten fragenden Naats entstand das Pranaat, das alle Erinnerungen bewahrt.

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