Mit den Heiligen von Tag zu Tag. Gerhard Hartmann

Mit den Heiligen von Tag zu Tag - Gerhard Hartmann


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dann 1900 von Kaiser Franz Joseph I. zum Bischof von Przemyśl ernannt. Pelczar war sehr aktiv in der Armenfürsorge und errichtete Schulen sowie andere Ausbildungsstätten. Desgleichen veröffentlichte er zahlreiche Schriften. Przemyśl wurde 1914/15 durch eine russische Belagerung stark in Mitleidenschaft gezogen. Die österreichische Armee musste sich im März 1915 ergeben, jedoch wurde die Stadt im Sommer 1915 wieder zurückerobert. (H)

      Guntram von Franken (um 525–592)

      29. März

      Berthold von Kalabrien

      Berthold von Kalabrien (12 Jh.–1195) wurde in Salignac bei Limoges (Südwestfrankreich) geboren. Wenige Jahre nach Beendigung des gescheiterten 2. Kreuzzugs ließ sich Bert-

       hold um ca. 1055 auf dem Berg Karmel (nahe der heutigen Stadt Haifa) nieder, dort, wo auch Elija/Elias gelebt haben soll. Hier bildete Berthold zusammen mit weiteren Einsiedlern eine Mönchsgemeinschaft. Aus dieser entstanden später die Ordensgemeinschaften der Karmeliter bzw. Karmelitinnen. Damals wurden alle Einwanderer nach Palästina aus Europa als „von Kalabrien“ bezeichnet. (H)

      Helmstan (Helmut) von Winchester (9. Jh.–850) – Ludolf von Ratzeburg (um 1200–1250)

      30. März

      Maria Restituta (Helene) Kafka

      Helene Kafka (1894–1943) wurde in Hussowitz (heute ein Teil von Brünn) als Tochter eines Schusters geboren. Als sie zwei Jahre alt war, zogen ihre Eltern – wie viele Brünner damals – nach Wien. Nach Absolvierung der Pflichtschule war sie zuerst Pflegerin im Krankenhaus Wien-Lainz. 1913 trat sie der „Kongregation der Schwestern des III. Ordens des hl. Franziskus von der christlichen Liebe“ (sog. Hartmann-Schwestern) mit dem Ordensnamen Maria Restituta bei und wurde dann Operationsschwester in Mödling bei Wien. Nach dem Anschluss Österreichs im März 1938 machte sie aus ihrer Gegnerschaft zum Nationalsozialismus keinen Hehl. So weigerte sie sich z. B., im Krankenhaus die Kuzifixe abzunehmen. Als sie für eine Widerstandsgruppe ein Schmähgedicht abtippte, wurde sie von einem Arzt denunziert und am Aschermittwoch 1942 verhaftet. Am 29. Oktober 1942 wurde sie vom Volksgerichtshof Wien zum Tode verurteilt und am 30. März 1943 hingerichtet. Sie war die einzige Klosterschwester des „Dritten Reiches“, die zum Tode verurteilt wurde. In der Erzdiözese Wien ist der Gedenktag der 29. Oktober. (H)

      Regulus (Rieul) von Senlis (3. Jh.–4. Jh.) – Johannes Klimakos (6. Jh.–um 649) – Diemut von Wessobrunn (um 1060–1130) – Amadeus IX. von Savoy-

       en (1435–1472) – Ludwig von Casoria (1814–1885) – Leonhard (Leonardo) Murialdo (1828–1900)

      31. März

      Benjamin

      Benjamin (um 400–422) war Diakon und in Persien als Missionar tätig. Bei einer Christenverfolgung wurde er gefangen genommen. Er weigerte sich trotz Folterung, den heidnischen Gottheiten zu opfern, und erlag dabei den Verletzungen. (H)

      Cornelia (?) – Balbina (2. Jh.) – Agilof von Köln (um 700–751) – Guido von Pomposa (um 970–1046) – Bonaventura Tornielli (von Forlì) (1410–1491)

      Palmsonntag

      Der Palmsonntag ist das Tor zur Karwoche, der „Heiligen Woche“, der Feier von Leiden, Tod und Auferstehung Jesu Christi, und erinnert an den Einzug Jesu in Jerusalem, über den alle vier Evangelisten berichten. In der Evangelischen Kirche wird dieser Sonntag in Anlehnung an die alten lateinischen Bezeichnungen der Sonntage „Palmarum“ genannt. Den Hosanna-Rufen der Menschen, die Jesu Einzug in die Heilige Stadt damals begleiteten, folgten bald schon die crucifige-Rufe („kreuzige ihn“) der Menge. Denn Jesus erfüllte nicht die Erwartungen derjenigen, die in ihm den politischen Befreier Israels sahen. Das Reich, das er errichtet und für das er bis zuletzt eintritt, ist nicht von dieser Welt. Etwa seit dem Jahr 400 gab es in Jerusalem den Brauch, am Nachmittag des Palmsonntags in feierlicher Prozession mit dem Bischof vom Ölberg in die Stadt zu ziehen. Im Mittelalter übernahm die Kirche des Westens den Brauch der Palmprozession vor der Eucharistiefeier dieses Tages. Die während der Prozession getragenen, gesegneten Palmzweige, oft auch andere Zweige, werden dann mitgenommen und in den Wohnungen aufgesteckt. Während in der Prozession mit geschmücktem Kreuz und dem Gesang von Lobliedern ein Bekenntnis zum Auferstandenen zum Ausdruck kommt, betonen die Lesungen des Tages, insbesondere die Passion (sie wechselt nach Lesejahr) stärker das Leiden und Sterben Jesu. (S)

      Gründonnerstag

      Mit dem Abend des Gründonnerstages oder Hohen Donnerstages beginnt das Gedächtnis von Leiden, Tod und Auferstehung Jesu. Der Name Gründonnerstag geht wahrscheinlich auf das mittelhochdeutsche Wort gronan (weinen) zurück (vgl. greinen, grienen). Dahinter steht die Bußpraxis der römischen Kirche, nach der die Bußzeit für öffentliche Büßer, auch Weinende genannt, mit dem Gründonnerstag endete und sie wieder in die volle Gemeinschaft der Kirche aufgenommen wurden. In der hl. Messe am Abend steht das Letzte Mahl Jesu mit seinen Jüngern am Abend vor seinem Tod im Mittelpunkt. Jesus gibt dabei durch die Deutung von Brot und Wein als seinen Leib und sein Blut dem Mahl einen neuen Sinn. An der Stelle, wo die Synoptiker das Abendmahlsgeschehen berichten, spricht Johannes von der Fußwaschung. Daher wird in manchen Gottesdiensten an diesem Abend auch eine Fußwaschung vorgenommen. Diese wurde – von der Liturgie losgelöst – bis 1918 auch von den Habsburger-Kaisern vorgenommen. Nach dem Gloria des Abendmahlsgottesdienstes verstummen die Glocken und die Orgel bis zur Feier der Osternacht. Der Legende nach „fliegen die Glocken nach Rom“. An ihrer Stelle ertönen am Karfreitag und Karsamstag zum Morgen, Mittag und Abend Geräusche aus Holzvorrichtungen – je nach den Bräuchen in den verschiedenen Gegenden (z. B. sog. „Ratsch’n“). Vom Altar wird aller Schmuck entfernt, und die konsekrierten Hostien werden zu einem Nebenaltar getragen. (S)

      Karfreitag

      Der Karfreitag steht ganz im Zeichen des Kreuzes. Die Trauer um den gekreuzigten Herrn (althochdeutsch kara = Trauer, Klage) hat dem Karfreitag wie auch dem Karsamstag und der ganzen Karwoche den Namen gegeben. Zur Zeit der Todesstunde Jesu, um 15 Uhr, versammelt sich die Gemeinde zu einem Gottesdienst. Die Karfreitagsliturgie beginnt in aller Stille. Vor dem Altar auf dem Boden ausgestreckt, verharrt der Priester zunächst in schweigendem Gebet. Dieser Tag kennt keine Eucharistiefeier. Die drei Abschnitte des Gottesdienstes bestehen aus dem Wortgottesdienst mit der Johannespassion sowie den Großen Fürbitten für die Anliegen von Kirche und Welt, der Verehrung des Kreuzes durch alle am Gottesdienst Teilnehmenden und der Kommunionfeier als Verbindung der Gläubigen mit Jesus Christus im Sakrament seiner Liebe. (S)

      Karsamstag

      Als Tag der Grabesruhe Jesu hat der Karsamstag keine Eucharistiefeier. Ursprünglich wurde dieser Tag als Fasttag gehalten. Bis ins 5. Jh. begann man um Mitternacht mit der Auferstehungsfeier, die bis in den Morgen dauerte. Später wurde die Feier der Osternacht immer weiter vorverlegt, bis sie schon am Morgen des Karsamstags stattfand. 1955 wurde unter Pius XII. die alte Ordnung wieder eingeführt. Als richtige Zeit dafür gilt der Abend nach Einbruch der Dämmerung oder in der Frühe des Ostersonntags vor dem Morgengrauen. In alpinen Gegenden hat sich am Karsams-

       tag seit langem der Brauch der sog. Fleischsegnung eingebürgert. Es werden in die Kirche jene Speisen und Getränke (Wein) gebracht, die vornehmlich nach der Feier der Osternacht bzw. am Ostersonntag verzehrt werden. (S)

      Die Feier der Osternacht

      Die Feier der Osternacht ist der Höhepunkt des österlichen Triduums. Nach ältester Überlieferung ist sie eine Zeit des Wachens (vigilia) und Betens in Trauer um den Gekreuzig-

       ten und in der Erwartung seines sieghaften Kommens. Woher die deutsche Bezeichnung Ostern kommt, ist unklar. Vermutlich


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