Mit den Heiligen von Tag zu Tag. Gerhard Hartmann

Mit den Heiligen von Tag zu Tag - Gerhard Hartmann


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Beide trafen sich einmal im Jahr zu einem geistlichen Gespräch. Beim letzten Gespräch soll ihn auf ihr Gebet hin ein Unwetter daran gehindert haben zu gehen, sodass ihr Gespräch bis weit in die Nacht dauerte. Drei Tage später starb sie. Benedikt soll gesehen haben, wie ihre Seele als weiße Taube in den Himmel flog. Sie ist Patronin gegen Blitz und Regen. (B)

      Alois (Alojzije) Stepinac

      Alois (Alojzije) Viktor Stepinac (1898–1960) wurde in Krašić (Kroatien) als Sohn eines Großbauern geboren und besuchte in Agram (Zagreb) das erzbischöfliche Knabenseminar, wo er 1916 maturierte (Abitur). Danach musste er in die österreichisch-ungarische Armee einrücken und war an der Isonzo-Front eingesetzt, wo er verwundet wurde und in italienische Gefangenschaft geriet. Nach seiner Rückkehr begann er zuerst mit dem Landwirtschaftsstudium, beschloss aber dann, Priester zu werden, studierte Theologie in Rom und wurde 1930 zum Priester geweiht. Danach wurde er Sekretär des damaligen Erzbischofs von Agram (Zagreb) und 1937 – mit 39 Jahren – selber Erzbischof. Nach der deutschen Besetzung 1941 wurde Kroatien ein eigener Staat unter zuerst italienischer, dann deutscher Abhängigkeit sowie unter Führung eines halbfaschistischen Regimes. Die Rolle von Stepinac in dieser Zeit bis 1945 wird ambivalent beurteilt. Einerseits ging er mit dem Regime konform, andererseits soll er Juden geholfen haben, gegen die KZ’s der Ustascha protestiert und die Serben in Schutz genommen haben. Nach der Machtübernahme der kommunistischen Tito-Partisanen wurde er im Mai 1945 verhaftet, jedoch bald wieder freigelassen. Im September 1946 wurde er neuerlich verhaftet und zu 16 Jahren Gefängnis und Zwangsarbeit wegen seiner Zusammenarbeit mit dem kroatischen Regime verurteilt. 1951 gab das Tito-Regime dem internationalen Druck nach – es war das gerade die Zeit, als Tito mit der Sowjetunion gebrochen hatte – und entließ Stepinac in einen Hausarrest in seinem Heimatdorf. 1953 wurde er zum Kardinal kreiert, reiste aber nicht nach Rom, weil er glaubte, nicht mehr in seine Heimat zurückkehren zu können. Er erkrankte an Leukämie, an der er dann auch starb. Sein Grab befindet sich im Dom von Agram (Zagreb). Seine im Oktober 1998 vorgenommene Seligsprechung war wegen seiner Ambivalenz nicht unumstritten. (H)

      Wilhelm von Malavalle (12. Jh.–1157) – Hugo von Fosses (um 1093–1164)

      11. Februar

      Gedenktag Unserer Lieben Frau in Lourdes

      Am 11. Februar 1858 erschien der vierzehnjährigen Bernadette Soubirous [16. 4.] in der Felsengrotte Massabielle bei Lourdes (Südfrankreich) eine „schöne Frau“, von der sie später, auf wiederholte Nachfrage hin, erfuhr, sie sei die „Unbefleckte Empfängnis“. In der Zeit bis zum 16. Juli erschien Maria dem in einfachsten Verhältnissen, ohne Schulbildung aufgewachsenen Mädchen noch weitere 17-mal. Trotz aller Infragestellungen verteidigte Bernadette die Echtheit der Erscheinungen. Eine vom Bischof einberufene Untersuchungskommission stellte schließlich 1862 fest, dass die Erscheinungen alle Kennzeichen der Wahrheit aufweisen. Die Zustimmung durch Papst Leo XIII. für die regionale Verehrung erfolgte 1891, Papst Pius X. [21. 8.] dehnte 1907 das Fest auf die ganze Kirche aus. (S)

      Soteris (3. Jh.–305) – Gregor II. (669–731) – Paschalis I. (8. Jh.–824)

      12. Februar

      Benedikt (Witiza) von Aniane

      Witiza (lateinisch Euticius) (um 750–821) wurde in Aquitanien geboren, ist adeliger Herkunft und stand zuerst im Dienste Pippins des Jüngeren und Karls des Großen [28. 1.]. 773 trat er in bei Dijon in ein Kloster ein und nahm den Ordensnamen Benedikt an. 780 gründete er aber dann auf dem elterlichen Gut Aniane ein eigenes Benediktinerkloster. Dieses wurde Ausgangspunkt einer Klosterreform und war bald eines der größten des Frankenreichs. König Ludwig der Fromme (später Kaiser) machte ihn daher 792 zum Gener-

       alabt des ganzen Frankenreiches und 814 zum Abt des von ihm gegründeten Klosters Kornelimünster bei Aachen. Von dort konnte er besser seine Funktion als Generalabt wahrnehmen. Ihm war auch zu verdanken, dass bis ins Hochmittelalter hinein alle Klöster Deutschlands und Frankreichs nach der Regel des hl. Benedikt [11. 7.] lebten. (H)

      Eulalia von Barcelona (3. Jh.–um 290) – Humbelina (11. Jh.–vor 1136)

      13. Februar

      Christina von Spoleto

      Christina (um 1435–1456) wurde in Ostena bei Porlezza am Luganer See (Schweiz) geboren und hieß ursprünglich Augustina Camozzi. Nachdem ihr Ehemann verstorben war und nach einer Zeit eines unsteten Lebens, besann sie sich und trat um 1455 als Terziarin in den Dritten Orden der Augustinerinnen von Spoleto ein. Durch ihr Bußverhalten und ihre Werke der Nächstenliebe stand sie sehr bald im Ruf der Heiligkeit, starb aber bereits in relativ jungen Jahren. (H)

      Kastor von Karden (4. Jh.–um 400) – Gosbert von Osnabrück (9. Jh.–874) – Jordan von Sachsen (vor 1200–1237) – Eustochia von Padua (1444–1469)

      14. Februar

      Cyrill und Methodius

      Die Brüder Cyrill (826/7–869) und Methodius (9. Jh.–885) werden „Apostel der Slawen“ genannt. Sie stammten aus Thessaloniki und waren beide sehr sprachbegabt. Bei der Missionierung der Slawen, zunächst am Schwarzen Meer, dann besonders in Mähren, führten sie die slawische Sprache in die Liturgie ein. Hierfür entwickelten sie eigene „glagolitische“ Schriftzeichen. Cyrill übersetzte biblische und in der Liturgie gebrauchte Texte in die Volkssprache. Die Einführung der slawischen Muttersprache in die Liturgie war im Westen zunächst sehr umstritten. Cyrill und Methodius setzten sich aber in Rom dafür ein, dass auch sie in der Liturgie erlaubt wird. Durch Papst Hadrian II. wurde sie 867 anerkannt. Cyrill starb in Rom. Sein Bruder wurde dann vom Papst zum Erzbischof von Pannonien (damals oströmische Provinz) und Mähren ernannt und war gleichzeitig Legat des Apostolischen Stuhls bei den Slawen. Nach Differenzen mit dem Erzbischof von Salzburg, der die Gebiete, in denen Methodius wirkte, als seinen Missionsbereich betrachtete, wurde dieser für einige Zeit verbannt, später jedoch wieder frei gelassen. Seine Befugnisse wurden aber eingeschränkt. Unter direkter Leitung Roms sollten fortan die lateinische und die slawische Kirchensprache im kirchlichen Leben gleichberechtigt nebeneinander gelten. Johannes Paul II. [22. 10.] ernannte die Brüder am 31. Dezember 1980 zu Schutzpatronen Europas. Bis zur Liturgiereform von 1969/70 war der 7. Juli ihr Gedenktag. (S)

      Valentin von Terni (3. Jh.–268) – Johannes Baptist von der Empfängnis (Johannes Garcia Jijón) (1561–1613)

      15. Februar

      Siegfried von Schweden

      Siegfried (10. Jh.–um 1040) wurde in England geboren, war Mönch in Glastonbury (in der Nähe von Bristol) und kam als Missionar von dort um 995 nach Norwegen und dann nach Schweden. Dort gründete er in Gotland das erste Bistum Sakara und taufte den König Olaf Skötkonung. Er starb in Vässjö und erhielt nach seinem Tod den Beinamen „Apostel von Schweden“. (H)

      Onesimus von Ephesus (1. Jh.) – Faustinus und Jovita (2. Jh.) – Druthmar vom Corvey (10. Jh.–1046) – Claudius de la Colonbière (1641–1682)

      16. Februar

      Juliana von Nikomedien

      Juliana (um 285–um 304) wurde in Nikomedien (heute Izmid, Türkei) geboren. Nach der Legende wurde sie bereits als kleines Kind Christin, obwohl die Eltern Heiden waren. Als sie erklärte, ihren vorgesehenen Ehemann nur dann zu heiraten, wenn er sich taufen lässt, wurde ihr Christsein bekannt. Ihr versprochener Ehemann, der inzwischen Stadtpräfekt geworden war, ließ sie foltern, damit sie vom Christentum abschwört. Als das keinen Erfolg hatte, wurde sie mit flüssigem Blei übergossen und enthauptet. Ihre Reliquien befinden sich in Neapel. (H)

      Simeon von Metz (4. Jh.) – Philippa Mareri (1200–1236)

      17. Februar

      Die sieben Gründer des Servitenordens

      1233 beschlossen sieben reiche Kaufleute aus Florenz, ihr


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