Wenn Gedanken Flügel hätten. Matthias Gehler

Wenn Gedanken Flügel hätten - Matthias Gehler


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sich Medienmacher, Politiker und Fachinteressierte zum Medientreffpunkt Mitteldeutschland in Leipzig. Der Mitteldeutsche Rundfunk lädt am Abend in die Gewölbe der Moritzbastei zu einem Empfang ein. Es gibt Getränke und etwas zu essen, vor allem aber lockere Gespräche am Rande der Workshops und Seminare. Man trifft sich, man scherzt, es wird Musik gespielt. Ich stehe mit Kollegen in einem größeren Kellergewölbe und höre auf die Musik. Überall herrscht gute Laune. Zu mir stellt sich eine hochrangige, bekannte Medienmacherin, mit der ich dienstlich zu tun habe. Der Abend ist mehrere Gläser alt. Sie prostet mir zu: „Matthias, wir kennen uns.“ Ich bin überrascht über das vertraute „du“. Dann offenbart sie mir: „Ich war damals mit in der Jury im Kino ‚International‘.“ Erinnerungen aus dem Frühjahr 1989 steigen in mir auf. Ich suche in Gedanken die ersten beiden Reihen ab, kann ihr Gesicht aber nicht finden. In mir ist weder Verbitterung oder Groll, sondern durchweg Gelassenheit. Wir haben damals in zwei sehr voneinander entfernten Winkeln derselben Welt gelebt und tragen heute zwei verschiedene Perspektiven eines Ereignisses mit uns herum.

      Wie alt war ich wirklich?

      Wie alt war ich wirklich, als ich 15 war?

      War ich vielleicht zu jung für mich in diesem Jahr?

      Was wir waren, blieb oft für uns blind,

      doch war’n wir wer, bevor wir was geworden sind.

      Und bei allem wird mir letztlich klar:

      Ich war 15, als ich 15 war!

      Wie alt war ich wirklich, als ich 20 war?

      Ich scheute weder Einsatz noch Gefahr.

      Ich war verknallt, verlorn, verspielt, verliebt.

      Wusste nicht, dass es auch noch and’re Zeiten gibt.

      Und jeder Tag schien wie ein volles Jahr,

      denn ich war 20, als ich 20 war!

      Wie alt war ich wirklich, als ich 30 war?

      Die Bahn, in der ich lief, schien sonnenklar.

      Und dann verschwand die Wand um mich Stein um Stein.

      Ich schlug mich frei, war konsequent, um ich zu sein.

      Für den, der mich als Mensch sah, war ich da,

      und ich war 30, als ich 30 war.

      Wie wollt ihr mich haben, wenn ich 80 bin?

      Vielleicht wollt ihr mich gar nicht, weil ich 80 bin?

      Man sollte darauf achten und auch akzeptiern,

      dass ich nicht bereit bin, mich zu maskiern.

      Ich wünschte mir, du schautest zu mir hin,

      wenn ich nicht mehr 33, sondern 80 bin.

      26.09.1987

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