Das Leid von Müttern totgeborener Kinder. Annette Stechmann
wurde eine Engelmesse gefeiert, und selbstverständlich gab man ihnen ein christliches Begräbnis. Dank der Liturgiereform nach dem Konzil umfasst das Römische Missale nun eine Begräbnismesse für ein Kind, das vor der Taufe starb, und es gibt auch besondere Gebete für eine solche Situation im Ordo Exsequiarum. Obwohl der Ton der Gebete in beiden Fällen spürbar zurückhaltend ist, gilt nun, dass die Kirche liturgisch die Hoffnung auf das Erbarmen Gottes zum Ausdruck bringt, dessen liebender Fürsorge das Kind anvertraut wird. Dieses liturgische Gebet spiegelt den sensus fidei der lateinischen Kirche hinsichtlich des Geschicks der ungetauft sterbenden Kinder wider und wirkt formend auf ihn zurück: lex orandi, lex credendi. Bezeichnenderweise gibt es in der byzantinischen Kirche nur einen Beerdigungsritus für Kinder, ob getauft oder noch nicht getauft, und die Kirche betet für alle verstorbenen Kinder, sie mögen in Abrahams Schoß aufgenommen werden, wo es weder Kummer noch Qualen gibt, sondern nur ewiges Leben.“ (Internationale Theologische Kommission, Die Hoffnung auf Rettung für ungetauft sterbende Kinder, 83).
42 Taylor, Ein säkulares Zeitalter.
43 Vgl. (Taylor, Ein säkulares Zeitalter, 35): „Allerdings nehmen alle drei Formen der Säkularität auf ‚Religion’ Bezug: sei es als das, was in der Öffentlichkeit an Bedeutung verliert (1), als ein Typus des Glaubens und der Praxis, der im Rückgang begriffen ist oder nicht (2), oder als eine bestimmte Art des Glaubens oder des Engagements, deren heutige Bedingungen untersucht werden“.
44 Hey, Mein gläserner Bauch.
45 Vgl. dpa, „Baby nach Maß. Groß, grünäugig, grazil“, oder Schmollack, Debatte Gentechnik. Das perfekte Kind. Welche Bedeutung heute ein gesundes bzw. nicht-behindertes Baby für eine Mutter hat, wurde mir deutlich, als ich mit meinem dritten Kind schwanger auf dem Spielplatz neben anderen Müttern saß. Da sagte mir eine Nachbarin: „Sie haben doch bestimmt schon alle Tests gemacht?“ Ich antwortete: „Nein, wieso?“ Sie: „Das ist ja total unverantwortlich. Wenn ein Kind krank oder behindert ist, hat es kein Recht zu leben. Es liegt doch nur der Allgemeinheit auf der Tasche. Und anfangen kann man damit auch sowieso gar nichts.“ Diese Äußerung ist zwar hart, zeigt aber unverkennbar die Tendenz zum designten Baby in unserer Gesellschaft.
46 Dieses Argument wird immer wieder von Eltern zitiert, die deshalb eine Peridual-Anästhesie bekommen, damit das Kind auch etwas „abbekommt“ und keine Schmerzen bei der Geburt bzw. seinem Tod hat.
47 Vgl. Saunders, Die besten Zitate des Autors.
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