Drawn Into Love. Aurora Rose Reynolds

Drawn Into Love - Aurora Rose Reynolds


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Rest des Vormittags vergeht auf ähnliche Weise: Ich zeige ihr die Dinge, die ich ausgesucht habe, und sie wählt etwas, das preiswerter ist. Schneller als gedacht, sind wir fertig und verlassen das Gebäude.

      »Bist du mit dem Auto hier?«, erkundige ich mich, sobald wir im Freien stehen.

      »Ich wollte mir ein Taxi rufen«, sagt sie und holt ihr Handy hervor. Da ich gern noch mehr Zeit mit ihr verbringen würde, und seien es nur ein paar mehr Minuten, lege ich meine Hand auf ihr Mobiltelefon.

      »Wir könnten zusammen zurückfahren und essen gehen, wenn wir wieder in der Stadt sind?«, schlage ich vor.

      Sie mustert mich eine gefühlte Ewigkeit, und in ihren Augen spiegelt sich eine Vielzahl von Emotionen wider. »Mittagessen klingt gut«, stimmt sie schließlich zu. »Lass mich nur kurz meine Chefin anrufen, damit sie Bescheid weiß.«

      Fünf Minuten später nehmen wir auf dem Rücksitz eines Taxis Platz. Gerade als wir über die George Washington Bridge fahren, klingelt mein Telefon. Die Nummer gehört zu Madelines Schule.

      »Hallo?«

      »Mr Fremont? Hier spricht Jane, ich bin Krankenschwester an der Ark Elementary School.«

      »Geht es Maddi gut?«, frage ich, bevor sie noch mehr sagen kann.

      »Sie hat sich während des Unterrichts übergeben. Ich habe ihre Temperatur überprüft und sie hat knapp neununddreißig Grad Fieber. Sie ruht sich gerade etwas aus, aber sie gehört nach Hause in ihr Bett. Jemand muss sie abholen.«

      »Scheiße. Ich bin auf dem Weg. Ich sollte in etwa«, ich schaue mich um, um die Entfernung abschätzen zu können, »zwanzig Minuten da sein, höchstens.«

      »Hetzen Sie sich nicht. Wie gesagt, sie ruht sich bereits aus«, beruhigt mich Jane, was meine Sorge aber nicht zu besänftigen mag.

      »Richten Sie ihr aus, dass ich auf dem Weg bin«, erwidere ich und beende den Anruf.

      »Ist alles in Ordnung?«, erkundigt sich Courtney; um ihre Augen haben sich winzige Sorgenfalten gebildet.

      »Madeline hat sich übergeben und fiebert. Entschuldige, aber ich werde dich irgendwo rauslassen müssen, um zu ihr zu fahren.«

      »Mach dir um mich keine Gedanken.« Sie schüttelt den Kopf. »Wo ist ihre Schule?«

      Nachdem ich ihr die Adresse genannt habe, beugt sie sich vor und weist den Fahrer an, uns dort abzusetzen. Dann wendet sie sich wieder mir zu. »Von da nehme ich einfach die U-Bahn.«

      »Danke.« Ich stoße einen langgezogenen Seufzer aus.

      »Kein Problem. Ich hoffe, dass mit ihr alles in Ordnung ist. War ihr heute Morgen schon schlecht?«

      »Nein, ihr schien es gut zu gehen.« Schuldgefühle übermannen mich, als ich mich frage, ob mir irgendetwas entgangen ist.

      »Ich bin mir sicher, dass alles gut wird.« Sie legt ihre Hand auf meine, die auf meinem Oberschenkel ruht, und drückt sie. »Ich glaube, ich habe in den Nachrichten gehört, dass ein Magen-Darm-Infekt die Runde macht. Wahrscheinlich hat sie sich diesen eingefangen.«

      »Ja«, stimme ich zu, doch dass es meiner Kleinen schlecht geht und ich so weit weg bin, finde ich trotzdem furchtbar.

      Als wir die Schule erreichen, melde ich mich am Empfang an, woraufhin ich auf das Büro der Krankenschwester zusteuere. Dass Courtney mich begleitet, bemerke ich nur am Rande. Sobald ich den Raum betrete, entdecke ich Madeline schlafend auf einer schmalen Liege, die an der gegenüberliegenden Wand steht. Eine Decke ist über ihrem kleinen Körper ausgebreitet.

      »Mr Fremont?« Als die Krankenschwester auf mich zukommt, nicke ich. »Ich habe vor fünf Minuten ihre Temperatur überprüft und diese ist inzwischen auf knapp achtunddreißig Grad gesunken. Sie sollten ihr zu Hause trotzdem ein fiebersenkendes Mittel geben.«

      »Das werde ich.« Ich danke ihr, bevor ich zu meiner Tochter gehe und mich neben ihrer Liege hinhocke. Mit den Fingern streichle ich ihr über das Haar und sie dreht sich zu mir, ehe sie blinzelnd die Augen öffnet.

      »Daddy ...«, murmelt sie und klingt furchtbar müde. Ihre Lider fallen wieder zu.

      »Ich bin hier, Baby.« Vorsichtig nehme ich sie auf den Arm. »Bringen wir dich heim.«

      »Ich fühle mich nicht gut.«

      »Ich weiß.« Ich drücke ihr einen Kuss auf den Scheitel und drehe mich um. Die Krankenschwester reicht Courtney Madelines rosa Rucksack mit den lilafarbenen Punkten und ein weißes Blatt Papier.

      »Gute Besserung, Madeline«, sagt Schwester Jane, als Maddi das Gesicht an meine Brust presst.

      Anschließend gehen wir nach draußen und ich bleibe auf dem Bürgersteig stehen. Wortlos hebt Courtney die Hand, um ein Taxi herbeizuwinken; als es anhält, öffnet sie die Wagentür für mich und Maddi.

      »Danke.«

      »Kein Problem. Ich ... Brauchst du irgendetwas? Hast du Medizin für sie vorrätig?« Angesichts ihrer Frage wird mir klar, dass das fiebersenkende Medikament im Schrank mit Sicherheit abgelaufen ist. Sie scheint zu verstehen, denn sie packt meinen Arm und schiebt mich auf die Rückbank, ehe sie ebenfalls einsteigt. »Ich fahre mit euch. Erst bringen wir alles in eure Wohnung, dann gehe ich noch mal los und kaufe rasch die Dinge, die du benötigst. So kannst du dich auf Madeline konzentrieren und bei ihr bleiben.«

      »Danke dir.« Mir wird es eng in der Brust. Ich bin gerührt von ihrer Sorge und dankbar, dass sie mir helfen möchte, obwohl wir uns kaum kennen.

      »Kein Problem.« Ihr Blick fällt auf Madeline, die inzwischen auf meinem Arm eingeschlafen ist. Die Sehnsucht in Courtneys Mimik ist nicht zu übersehen, als sie mein kleines Mädchen betrachtet.

      Es brennt mir auf der Zunge, zu fragen, warum sie keine Kinder hat, aber es fühlt sich nicht nach dem richtigen Zeitpunkt an. Stattdessen nenne ich dem Taxilenker meine Adresse und lehne mich mit meiner Tochter im Arm in dem Sitz zurück, während wir die paar Blocks zu uns nach Hause fahren. Als wir am Straßenrand halten, bezahlt Courtney den Fahrer und steigt aus, um Maddi und mir die Wagentür aufzuhalten. »Wie lautet der Code?«, will sie wissen, als wir die Eingangstür erreichen.

      »Zwei-sieben-eins-neun«, antworte ich. Nachdem sie die Zahlen eingegeben hat, folgt sie mir nach oben zu unserer Wohnung.

      »Wo ist dein Schlüssel?«

      »In meiner Hosentasche.« Ihre Wangen verfärben sich, und sie beißt sich auf die Unterlippe.

      Ich verkneife mir ein unangebrachtes Grinsen und lehne mich etwas zur Seite, damit sie in meine Hosentasche greifen kann. Als sie den Schlüssel herausgefischt hat, senkt sie verlegen den Blick. Doch ihre Wangen sind noch gerötet, als sie uns die Tür aufschließt.

      »Lass mich sie ins Bett bringen«, sage ich leise, und sie nickt.

      Ich gehe durch die Wohnung zu Madelines Zimmer und lege sie auf ihr Bett. Ihre Stirn fühlt sich nicht mehr so warm an wie vorhin, was mir ein erleichtertes Seufzen entlockt. Ich drücke Maddi einen Kuss auf den Kopf, ziehe ihr die Schuhe aus, tausche ihre Kleidung gegen ihr Nachthemd und decke sie zu. Als ich ins Wohnzimmer zurückkehre, sehe ich, dass Courtney neben der Wohnungstür steht und sich weder umsieht noch es sich bequem macht. Sie steht einfach da und hält Maddis Rucksack in der Hand.

      »Brauchst du nur ein fiebersenkendes Medikament oder ...?«

      »Das Medikament, Ginger Ale und etwas Suppe sowie ein paar Cracker, wenn es dir nichts ausmacht, einen Zwischenstopp beim Supermarkt einzulegen.«

      »Nein, kein Problem.« Als ich ihr den Rucksack abgenommen habe, ziehe ich mein Portemonnaie aus der Tasche.

      »Ich habe Geld«, wendet sie ein, als ich ein paar Zwanziger hervorhole.

      »Ich weiß deine Hilfe sehr zu schätzen«, entgegne ich, ihren Einspruch ignorierend, und drücke ihr die Scheine in die Hand.

      »Das ist keine große Sache.« Sie schaut zur Seite.


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