Wladimir Iljitsch Lenin – Basiswissen #09. Bert Alexander Petzold
alt="image"/> Hörbuch-ISBN 978-3-947161-75-1
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Hörbuch-ISBN 978-3-98587-030-1Alle Titel und ausführliche Informationen unter:
Inhalt
1. Kindheit, Jugend und Familie (1870–1877)
2. Ein begabter Schüler und Student (1877–1892)
3. Lenin wandelt sich zum Marxisten (1892–1894)
4. Karges Leben in der Verbannung und im Exil (1895–1904)
5. Die erste Revolution von 1905 (1905–1907)
6. Die Bildung einer bolschewistischen Kaderpartei (1903–1913)
7. Erster Weltkrieg und seine Auswirkungen (1914–1918)
8. Die Große Sozialistische Oktoberrevolution (1917–1918)
9. Der erste kommunistische Regierungschef (1918–1924)
1. Kindheit, Jugend und Familie (1870–1877)
Wladimir Iljitsch Uljanow, der sich später Lenin nannte, wurde am 22. April 1870 in Simbirsk, einer Stadt mit damals knapp 30.000 Einwohnern, geboren. Die Wolga ist ein breiter Fluss im europäischen Teil Russlands und mit über 3.500 km Länge einer der längsten und mit über 200 Nebenflüssen zugleich einer der wasserreichsten Flüsse Europas – sowie einer der größten der Erde. In Lenins Todesjahr 1924 wurde seine Geburtsstadt Simbirsk in Uljanowsk umbenannt und trägt seitdem bis heute Lenins Nachnamen. Uljonowsk liegt 900 Kilometer östlich von Moskau und hat sich inzwischen zu einer Großstadt mit über 600.000 Einwohnern entwickelt. Als Wladimir Iljitsch Uljanow geboren wurde, war Simbirsk eine typische, mittelgroße Stadt in der russischen Provinz und durch das Leben von Kleinbürgern und Bauern geprägt, die zumeist in flachen Holzhäusern entlang der Wolga lebten.
Russland wurde um 1870 vom absolutistischen Herrscher Zar Alexander III. regiert, der wie seine Vorgänger keine freie Presse zuließ und jegliche politische Opposition gnadenlos verfolgte. Gegner des Zaren wurden zumeist in den fernen Osten Russlands nach Sibirien in die Verbannung geschickt oder verhaftet und umgebracht. Erst wenige Jahre vor Wladimir Iljitsch Uljanows Geburt war in Russland die Leibeigenschaft aufgehoben worden. 80 % der Bevölkerung lebten damals direkt von der Landwirtschaft. Wirtschaftlich und kulturell war Russland äußerst rückständig geblieben und seine Entwicklung lag weit hinter der Mitteleuropas zurück. Lediglich 700.000 Industriearbeiter gab es zu dieser Zeit im Land, eine im Vergleich zur großen Ausdehnung Russlands eher geringe Anzahl.
Lenins tiefgläubiger Vater, Ilja Uljanow, wurde 1831 geboren und entstammte einer christlich geprägten bäuerlichen Familie mit einfachen Lebensverhältnissen. Mit finanzieller Unterstützung der Familie konnte er das Gymnasium besuchen und anschließend mit großem Fleiß erfolgreich ein Studium der Physik und Mathematik an der Universität Kasan abschließen. 1855 wurde Lenins Vater Oberlehrer am Adelsinstitut in Pensa und ab 1869 Inspektor und Direktor von Volksschuleinrichtungen, deren Anzahl er kontinuierlich erweiterte. Dabei förderte er besonders fortschrittliche Lehrer. 1882 wurde Ilja Uljanow vom Zaren in den Erbadelsstand erhoben.
Lenins Mutter, Marija Alexandrowna Uljanowa, wurde 1835 geboren und stammte aus der deutschen Familie Blank, die wie viele andere Deutsche und Schweizer ins russische Reich eingewandert waren und als Gutsbesitzer noch über Leibeigene bestimmt hatten. Ihr Vater, also Lenins Großvater mütterlicherseits, war Arzt ins St. Petersburg gewesen. Dessen Frau, Lenins Großmutter mütterlicherseits, stammte aus der Lübecker Großbürgerfamilie Groschopf, zu der auch schwedische Vorfahren gehörten. Lenins Mutter, Marija Alexandrowna Uljanowa, war eine ruhige, stille Person die eine wertorientierte, typisch deutsche Erziehung erhalte hatte, bei der Fremdsprachen wie Englisch, Französisch und die deutsche Sprache der Vorfahren sowie Literatur und Musik im Mittelpunkt standen. Im Jahre 1863 absolvierte sie eine staatliche Prüfung zur Lehrerin, übte ihren Beruf allerdings nie aus, denn ebenfalls im Jahre 1863 heiratete sie Lenins Vater, den Lehrer Ilja Nikolajewitsch Uljanow, den sie über Freunde in Pensa kennengelernt hatte. Als eheliche Mitgift stand Lenins Mutter ein Fünftel des väterlichen Gutes zu, was jedoch nach der Abschaffung der Leibeigenschaft deutlich verkleinert worden