Medienlinguistik. Daniel Perrin

Medienlinguistik - Daniel Perrin


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und diskutieren bedeutet zum Beispiel: Probleme erkennen und beschreiben; zu bestimmten Problemen eigene Lösungen finden und beschreiben; die Lösungen aufgrund bestimmter Kriterien bewerten; selbst Kriterien für die Wahl einer passenden Lösung formulieren.

       Zu solchen Aufgaben sind, je nach Kriterien, oft mehrere passende Lösungen denkbar. Lösungsvarianten, eingereicht auch von Nutzerinnen und Nutzern dieses Lehrmittels, und weitere Aufgaben sind in der Datenbank im Internet abrufbar (nächste Seite, A|4).

Und die Lösungen? – Das Lehrmittel im Medienverbund

      Das Lehrmittel MEDIENLINGUISTIK besteht aus • diesem Buch und • dem Internetangebot. Die Inhalte und Funktionen sind so verteilt, dass sich die zwei Angebote in ihren medialen Stärken ergänzen (_1):

       Das Buch erleichtert fortlaufendes Arbeiten überall und jederzeit. Es bietet einen linearen Lernweg mit dosiert eingebauten Erklärstücken, empirischen Daten, Ausschnitten aus dem Fachdiskurs und Aufgaben.

       Das Internetangebot >> www.medienlinguistik.net lässt zugreifen auf die multimodalen Sprachdaten der fünf Übungskorpora. Zudem funktioniert es als offenes System, als ausbaubare Datenbank für Lösungen – und weitere Aufgaben, zum Beispiel zum aktuellen Fachdiskurs.

Buch und Internetangebot im Verbund. Hervorgehoben sind die Schwerpunkte der Angebote, markiert sind die didaktisch aufbereiteten Auszüge () aus der offenen Datenbank (+).

Die Ausrichtung im Diskurs

      Mit ihren Fragestellungen, Fallstudien und Arbeitsaufgaben zur journalistischen Textproduktion zeigt die vorliegende Einführung in die Medienlinguistik eine eigenständige Ausrichtung im medienlinguistischen Diskurs. Theoretisch abgestützt ist die Einführung dagegen breit. Sie knüpft zum Beispiel an folgende Diskursbeiträge an:

      Aktuelle Einführungen: ■ H. Burger & Luginbühl, 2014 bieten eine germanistisch und textlinguistisch verankerte „Einführung in Sprache und Kommunikationsformen der Massenmedien“. ■ Durant & Lambrou, 2009 führen ein ins systematische Studium von Mediensprache. Cotter, 2010 verbindet linguistisches und berufspraktisch-journalistisches Wissen in ihrer Einführung in „news talk“, den Sprachgebrauch im Journalismus. ■ O’Keeffe, 2006 hebt in ihrer Einführung die Bedeutung der Analysemethoden hervor. ■ Schmitz, 2004 und Schmitz, 2015 führen ein in die „Sprache in modernen Medien“ bzw. in eine sehr breit verstandene Medienlinguistik. Mit Prozessen journalistischer Textproduktion und der wissenschaftspraktischen Bedeutung von Medienlinguistik befassen sich die sechs Einführungen nur am Rand.

      Monografien zu Teilbereichen (Auswahl): ■ Hauser & Martin, 2015 analysieren Medien kontrastiv. ■ Machin & Van Leeuwen, 2007 führen ein in die kritische Analyse von „global media discourse“;Montgomery, 2007 in die linguistische Analyse der Sprache von Rundfunkmedien; ■ Conboy, 2010 in die Analyse der Sprache der Zeitung. ■ Hickethier, 2003 gibt eine medienlinguistisch aufgeschlossene „Einführung in die Medienwissenschaft“. ■ Straßner, 2000 beschreibt „journalistische Texte“. ■ Fairclough, 1995 diskutiert die Leistungen journalistischer Massenmedien aus dem Blickwinkel kritischer Diskursanalyse. ■ Fowler, 1991 fokussiert auf Sprache journalistischer Nachrichten. ■ Bell, 1991 untersucht journalistische Textproduktion als gesellschaftlich eingebetteten Prozess. ■ Van Dijk, 1988b erfasst „news as discourse“.

      Sammelbände (Auswahl): ■ Bird, 2010b bündelt neue ethnografische Analysen journalistischer Textproduktion. ■ M. Burger, 2008 stellt scharf auf die Schnittstelle von Sprach- und Medienwissenschaft bei der Untersuchung von Mediensprache. ■ Aitchison & Lewis, 2003 stellen Beiträge zu „new media language“ zusammen; ■ Breuer & Korhonen, 2001 zur medienlinguistischen Forschung u.a. in Skandinavien; ■ Möhn, Roß, & Tjarks-Sobhani, 2001 zu einzelnen Ansätzen unterschiedlicher Disziplinen, Sprache in Medien zu untersuchen; ■ Biere & Henne, 1993 zur „Sprache in den Medien nach 1945“; ■ Bucher & Straßner, 1991 zu „Mediensprache, Medienkommunikation, Medienkritik“; ■ Van Dijk, 1985b zu Ansätzen, die über linguistische Diskursanalyse hinausgreifen.

      Zeitschriften- und Buchbeiträge (Auswahl): ■ Perrin, 2014, O’Keeffe, 2011, White & Thomson, 2008, Thornborrow, 2006, Cotter, 2001, Bucher, 1999a, und Bucher, 1999b, erklären linguistische Analysen von Medienbeiträgen. ■ Catenaccio, et al., 2011 fordern programmatisch eine „linguistics of news production“. ■ Richardson, 2008 lotet die „research agenda“ im Schnittfeld von Journalismus und Sprache aus. ■ Bell, 2006 fasst Schlüsselwerke medienlinguistischer Forschung knapp zusammen. ■ Muckenhaupt, 1999 umreißt die „Grundlagen der kommunikationsanalytischen Medienwissenschaft“; ■ Von Polenz, 1999 die Geschichte der „Sprache in Massenmedien“; ■ Schrøder, 1994 „media language and communication“; ■ Straßner, 1980 „Sprache in Massenmedien“.

      „Das Verhältnis der massendemokratischen Öffentlichkeit’ zu Sprachfragen ist fatalerweise kein Gegenstand der Linguistik. Das liegt daran, dass die Linguistik keine Kommunikationswissenschaft ist und schon gar keine Massenkommunikationswissenschaft. Eigentlich müsste sie das sein – nicht in erster Linie, sondern gleichsam ‚nebenberuflich‘.“

      Knobloch, 2003, 103

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