Erkenne Dein Pferd in den 5 Elementen. Dr. Christina Fritz
bezeichnen. In der Chinesischen Medizin gibt es den Spruch, dass jeder Schreck ein kleiner Tod sei – denn in den Nieren ist gleichzeitig die Lebensenergie gespeichert, sozusagen das „energetische Sparbuch“ eines Lebewesens. Angst (Stress) schädigt damit die Nieren und entzieht dem Körper gleichzeitig seine wichtige Lebensenergie. Nicht nur beim Menschen, auch beim Pferd kann es zum „Burn-out“ kommen, das sieht man bei vielen älteren Sportpferden.
Emotionen
(Zeichnung: Jb:design)
Fressen ist für Erde-Pferde das Wichtigste, aber da sie sehr leichtfuttrig sind, neigen sie zu Übergewicht.
(Foto: Christiane Slawik)
Die Bedeutung von …
Jahreszeiten
Die Jahreszeiten sind dem Rhythmus der 5 Elemente zugeordnet. Das verwundert zunächst, sprechen wir in der westlichen Welt doch immer von vier Jahreszeiten, haben aber 5 Elemente. Das erklärt sich daraus, dass der Sommer in zwei Phasen unterteilt wird: den Frühsommer und den Spätsommer, die zu unterschiedlichen Elementen gehören. Das Jahr beginnt und endet für uns im Winter. Das dem Winter zugeordnete Element Wasser wird oft als Anfang und Ende vom 5-Elemente-Zyklus gesehen. Jedoch ist die Einteilung in Jahre, die mit dem 1. Januar mitten im Winter beginnen, vom Menschen recht willkürlich gewählt. In früheren Zeiten, als der Mensch noch mehr im Rhythmus mit der Natur gelebt hat und weniger nach Uhr und Kalender, hat man das Jahr nach Jahreszeiten und ihren zugeordneten Tätigkeiten wie Aussaat- oder Erntezeit sowie nach Sommer- und Wintersonnenwende beziehungsweise Tagundnachtgleiche unterteilt. Orientiert man sich an diesen Einteilungen, dann wird einem viel deutlicher, dass wir uns in einem Jahresrad bewegen, das sich immer weiter dreht. So bewegt sich auch der 5-Elemente-Zyklus stets im Kreis, ohne definierten Anfang oder Ende.
Der Winter ist dem Element Wasser zugeordnet und damit den Organen Blase und Niere. Entsprechend häufig zeigen Pferde im Winter energetische Probleme mit den Nieren an. Auf den Winter folgt der Frühling, der mit seinen aufsteigenden Energien nicht nur die Natur grün werden lässt, sondern auch dem Element Holz Kraft gibt. Das Holz ist ein sehr emotionales Element, was man vor allem an den „Frühlingsgefühlen“ im Stall merkt, wenn die Tage länger werden, die Sonne wieder wärmt und die Pferde sich beim ersten Koppelgang so richtig ausbocken. Auf den Frühling folgt der Frühsommer und damit die Zeit des Feuers. Jetzt brennt die Sonne am heißesten und das Risiko für Sonnenbrand auf empfindlichen, unpigmentierten Pferdenasen ist am größten. Und eines Tages – mitten in dem, was für uns noch Sommer ist – geht man morgens aus dem Haus und die Luft hat sich verändert. Es ist immer noch warm, aber die Sonne fühlt sich milder auf der Haut an. Die Luft riecht anders und lässt schon das Nahen des Herbstes erahnen, obwohl die Bäume noch grün sind. Das ist die Zeit des Elements Erde, die Zeit, in der das Korn geerntet wird und auch die Pferde Vorräte für den Winter anlegen in Form von Fetteinlagerungen durch das noch immer saftige Weidegras. Darauf folgt der Herbst mit seinen sich nach innen zurückziehenden Energien, die Zeit des Metall-Elements. Die Bäume verlieren ihre Blätter, das Wetter wird nasskalt und grau. Ein typischer frühnebelverhangener Novembermorgen ist das Sinnbild des Metalls, das dann wieder in den Winter übergeht und damit in das Element Wasser. So wie der Jahreszyklus dann von Neuem beginnt, dreht sich auch das Rad der 5 Elemente weiter.
In jeder Jahreszeit ist das zugeordnete Element mit seinen Organen, Eigenschaften und Charakterzügen im Vordergrund, denn es wird jetzt am stärksten mit Energie versorgt. Kommt es aber zu einem Energiestau oder zu Überschüssen oder auch zu einem Mangel in diesem Element, so kann es aus dem Gleichgewicht geraten, was sich im Verhalten und auch in Gesundheitsproblemen bemerkbar machen kann. Dabei sind nicht nur die Jahres-, sondern auch die Tageszeiten den 5 Elementen zuzuordnen. Demnach gehört die Nacht zum Element Wasser, der frühe Morgen ist Holz-Zeit und die Mittagshitze ist ganz klar im Feuer-Element. Der Nachmittag, wenn die Sonne schon wieder Richtung Horizont wandert, ist Erde-Zeit, die am frühen Abend in das Metall übergeht, um dann nachts wieder Wasser-Element zu sein. So stellen viele Reiter von den eher trägen Erde-Pferden fest, dass diese am frühen Morgen fleißiger arbeiten als am Nachmittag. Kein Wunder: Das Holz kontrolliert schließlich die Erde und sorgt mit seinem Schwung dafür, dass sie nicht zu faul werden kann.
Jahreszeiten
(Zeichnung: Jb:design)
Lebensalter
So wie sich das Jahr durch die 5 Elemente bewegt, durchläuft auch das Pferd von der Geburt bis zum hohen Alter die verschiedenen Elemente. Der Zyklus beginnt dabei mit dem Wasser. Beobachtet man junge Fohlen, sind sie noch sehr ängstlich und verstecken sich oft hinter der Mutter. Sie verbringen die ersten neun bis zwölf Monate im Element Wasser, dessen Emotion die Angst ist. Mit dem Beginn der Geschlechtsreife folgt dann die Holz-Zeit. Sie beginnt beim Pferd mit etwa zwölf bis achtzehn Monaten und dauert während der ganzen Pubertät an, die bis etwa zum vierten oder fünften Lebensjahr geht. Es ist die Zeit der Junghengstkämpfe und des „Sich-Ausprobierens“, in der Pferde sehr emotional aufschäumend und dickköpfig reagieren können.
Darauf folgt das Element Feuer, in dem sich das Pferd als junges erwachsenes Pferd bewegt. Es ist voller Kraft und Schönheit, bewegt sich gern und ist auf der Höhe seiner Leistungsfähigkeit. Diese Phase beginnt mit etwa vier bis fünf Jahren und dauert bis etwa zum zehnten Lebensjahr. Zwischen dem zehnten und zwölften Jahr kommt der Zeitpunkt, wo die Pferde ruhiger werden und ihre Erde-Phase beginnt. Das Reiten wird etwas gemütlicher, das Interesse an Aufregung nimmt ab und das für Futter zu. Oft verändert sich in dieser Zeit auch noch mal das Aussehen des Pferdes: Die athletische Jugendfigur wird etwas runder und fülliger, es können sich Figurprobleme insbesondere während der Weidezeit einstellen, da sich das Pferd auch ohne Reiter jetzt zunehmend weniger bewegt.
Während seines Lebens durchläuft ein Pferd alle Elemente und deren Energien. Daher können sich sowohl der Charakter als auch gesundheitliche Themen im Lauf der Jahre stark wandeln. (Foto: Christiane Slawik)
Die Erde-Zeit geht im Alter zwischen sechzehn und Anfang zwanzig in die Metall-Zeit über, die geprägt ist von einem ruhigen, wohlüberlegten Charakter und Altersweisheit. Die Pferde in diesem Alter können zu großen Lehrmeistern für junge Reiter werden, sie blicken auf ein Leben voller Erfahrungen zurück und bringen das Stück Gelassenheit mit sich, um auch unsichere Reiter gut zu tragen. Hat man in der Erde-Zeit noch mit Übergewicht gekämpft, wandelt es sich in den Abschnitt, wo die Pferde eher abbauen und „eckig“ werden. Die Muskulatur wird weniger, die Kruppe sieht kantiger aus und es kommt die Zeit, wo man eingeweichte Heucobs zufüttern muss, um überhaupt das Gewicht zu halten. Zwischen Mitte und Ende zwanzig schließlich beginnt wieder die Wasser-Zeit und die Pferde werden zunehmend ängstlicher. Man wird bei vielen Haltungen nachdenken, die Pferde zumindest nachts aus der Gruppe zu nehmen und separat aufzustallen, weil sie oft das untere Ende der Rangordnung einnehmen, jedem Streit (mit Jüngeren!) aus dem Weg gehen und dadurch zu wenig Schlaf und Futter bekommen. Sie reagieren auch empfindlich auf nasskaltes Wetter, denn das schwächt die Nieren. So schließt sich der Kreis der Elemente im Lauf eines Lebens von Wasser zu Wasser.
Lebensabschnitte