Mystischer Krieger. Brenda Trim
Vampir: Ein übernatürliches Wesen des Tehrex Reichs, das sich unter anderem von Blut ernährt, aber hierfür nicht tötet. Vampire werden geboren, nicht geschaffen, und sind, im Gegensatz zu den Skirm, nicht grundsätzlich bösartig.
Wandler: Ein übernatürliches Wesen des Tehrex Reichs, das sich in ein Tier verwandeln kann. Der normale Wandler bewegt sich innerhalb einer Tiergruppe, ist also zum Beispiel ein Wandler für Katzenartige oder Hundeartige.
Kapitel 1
»Danke, dass du mich heute Abend abgeholt hast, besonders so spät. Ich schulde dir etwas«, murmelte Cailyn, während sie ihre beste Freundin auf dem Bordstein außerhalb der Gepäckausgabe am San Francisco International Airport umarmte.
»Jederzeit, das weißt du. Und danke, dass ich dein Auto fahren durfte, ich liebe es. Es ist das hübscheste Auto, das ich je fahren werde«, witzelte Jessie, während sie den Kofferraum für Cailyn offenhielt, so dass sie ihre Taschen hineinwerfen konnte. »Also, wie war die Hochzeit? Und noch wichtiger, hast du irgendwelche Quality Time mit dem heißen Doktor Jace verbracht?«, beendete ihre Freundin, als sie den Kofferraum zuknallte. Cailyn war noch immer über die Tatsache verunsichert, dass Zander manche seiner Dark Warrior in menschliche Berufe platziert hat, um die Existenz der Übernatürlichen geheim zu halten. Jace war einer dieser undercover Übernatürlichen, ein renommierter Arzt der Notaufnahme in Seattle. Aber er war ganz sicher wie kein Arzt, bei dem sie je gewesen ist; er sah eher wie ein Model aus.
Als sie an Jace dachte, kroch ein Lächeln über Cailyns Mund. Sie schüttelte ihren Kopf und kreuzte zur Fahrertür und hüpfte in den vornehmen Ledersitz. Sie dachte über die Frage nach, als sie das Auto in D schaltete und vom Flughafen wegsteuerte. »Überraschenderweise war die Hochzeit unglaublich … magisch. Elsie ist so glücklich mit ihrem sexy Schotten«, antwortete sie schließlich. Jessie würde ausflippen, wenn sie wüsste, dass Zander ein Vampir war, ganz zu schweigen der Vampirkönig. Sie brannte darauf es ihr zu erzählen, aber manche Dinge konnte man nicht einmal mit seiner besten Freundin teilen, wie zum Beispiel, dass deine Schwester in eine Vampirin verwandelt worden ist, um ihr Leben zu retten, und zum Vampirkönig gehörte. »Und du solltest das riesige Haus sehen, in dem diese Typen leben. Es war eine perfekte Kulisse, mit tausenden glitzernden Lichtern … es sah aus wie eine Szenerie aus einem Märchen. Wie waren die Dinge hier?«
»Du hast nicht viel verpasst. Ich bin froh, dass deine Schwester glücklich ist, nach allem, was sie durchgemacht hat, als Dalton umgebracht wurde. Es gibt niemanden, der er es mehr verdient. Aber du, meine Freundin, weichst dem wahren Thema aus. Du hast deine Verlobung mit John vor Monaten gelöst, wegen deiner Anziehung zu diesem Doktor. Jetzt spuck’s aus, MacGregor.«
Cailyn schnaubte verbittert. Sie liebte Jessie, aber wünschte sich, dass sie nicht so hartnäckig wäre. Sie hatte nicht den Wunsch über Jace zu sprechen. Die kleinsten Gedanken an ihn verursachten eine intensive Erregung, die sie zuvor nie mit irgendjemand anderem erfahren hatte, nicht einmal während sie in den Qualen der Leidenschaft war. Dann gab es dieses unerklärliche Ziehen, das sie zu ihm zerrte. Seine seltsamen, atemberaubenden amethystfarbenen Augen und sein unglaublicher Körper zogen sie an, wie eine Motte von der Flamme angezogen wurde.
Von dem Moment an, in dem Jace Elsies Apartment betreten hatte, war Cailyn von ihm gefesselt gewesen, was sie überraschte. Normalerweise war die Art von Mann, die einen langen Flechtzopf hatte und eine große silberfarbene Ohrklemme trug, nicht ihr Typ. Die Kombination ließ sie an einen verweichlichten Mann denken, aber da war sicher nichts verweichlicht an Jace. Er war maskuline Stärke und ein grimmiger Krieger bis ins Mark. Sie würde nie den grausamen Kampf vergessen, der den Club Confetti zerstört hat, wo er seine Waffen mit fachmännischer Präzision geschwungen hatte.
Sie hatte sich inmitten eines übernatürlichen Kriegs wiedergefunden und war jenseits aller Vernunft in Schrecken versetzt gewesen, aber die Art und Weise, wie Jace sich so flüssig bewegt hat und mit Selbstvertrauen und Elan kämpfte, ließ ihr Herz aus anderen Gründen hämmern. Sie erinnerte sich daran, wie sie dort gestanden war, nicht in der Lage irgendetwas zu tun, um zu helfen oder sich selbst zu verteidigen. Sie war völlig aus ihrem Element gewesen. Einerseits war sie wegen dem Blut und der Gewalt entsetzt gewesen und wollte wegrennen und sich verstecken, aber andererseits war sie gefesselt und gepackt von diesem mystischen Krieger. Es musste nicht gesagt werden, dass die Situation ihr eine ganze Ladung Turbulenzen eingebracht hatte.
Wie Jessie gesagt hatte, hat sie diese unerbittliche Anziehung und Verwirrung dazu gebracht ihre Verlobung mit John vor Monaten abzusagen. Gedanken an John züchteten eine hässliche, dennoch vertraute Schuld. Er war attraktiv, fürsorglich, loyal und unterstützend, alles, was sie in einem Ehemann wollte. Es war lächerlich nach Jace zu gieren. Immerhin gab es eine Menge gutaussehender Männer auf der Welt. Ganz zu schweigen, dass er sie als nichts anderes als Elsies große Schwester sah.
Sie blickte in ihrem Rückspiegel auf den dunklen, leeren Highway hinter sich, dachte nach, wie sie Jessie antworten sollte. »Ich habe keine Zeit mit ihm allein verbracht. Es war eine kurze Reise und er war beinahe die ganze Zeit im Krankenhaus. Ich habe gewissermaßen bei der Hochzeitsparty mit ihm getanzt. Na ja, wir waren alle zusammen in einer großen Gruppe, aber wir waren so nah, dass wir uns einige Male berührt haben, und die Hitze zwischen uns …« Cailyn verstummte langsam, während ihr Körper durch die Erinnerung erschauderte.
»Wie sollst du denn deine Gefühle für John verglichen mit Jace herausfinden, wenn du keinerlei Zeit mit ihm verbracht hast? Ich dachte, du würdest ihn allein bekommen.« Jessie wackelte mit ihren Augenbrauen in Cailyns Richtung, was sie leise lachen ließ.
»Du lässt das so einfach klingen. Was hätte ich tun sollen, zu ihm hingehen und ihn in den nächsten Schrank zerren? Schau, du weißt wie verwirrt mich diese ganze Situation werden lassen hat. Ich hatte mich John verschrieben und ich liebe ihn, doch ich kann nicht aufhören über Jace nachzudenken. Ehrlich, ich habe mir nicht zugetraut mit ihm allein zu sein. Mein Körper neigt dazu seinen eigenen Willen zu entwickeln, wenn es um ihn geht.«
»Ich muss diesen Typen sehen. Er muss verdammt heiß sein, um dich, die treuste Person, die ich kenne, dazu zu bringen dich selbst in Frage zu stellen. Hast du zumindest endlich deiner Schwester gesagt, dass du deine Verlobung mit John gelöst hast?«
»Nein, ich habe es nicht übers Herz gebracht es ihr zu erzählen. Es war ihr großer Tag und sie hat so viel durchgemacht während der vergangenen zwei Jahre, dass sie es verdiente, dass es perfekt ist. Ich werde es ihr sagen, wenn es notwendig wird. Es könnte trotzdem noch funktionieren, weißt du.« Sie hasste es, dass ihre eigene Stimme so unsicher klang. Sie hatte normalerweise keine Probleme damit Entscheidungen zu treffen, ob groß oder klein. Das war äußerst ärgerlich.
Sie hatte jedoch ernst gemeint, was sie gesagt hatte. Es war möglich, dass es mit John funktionieren würde. Sie und John hatten weiterhin gesprochen, seit sie sich getrennt hatte, und er versuchte weiterhin sie zurückzugewinnen. Sie weigerte sich jedoch zu ihm zurückzugehen, bis sie ihr Verlangen nach Jace gelöscht hatte. Sie sagte sich weiterhin, dass das Ziehen zu Jace eine Phase war und dass sie enden würde. Das Problem war, ihre Anziehung war jetzt stärker als sie zuvor gewesen ist.
»Wenn du Jace nicht willst, kann ich ihn dann haben? Macht er Hausbesuche? Ich fühle mich nicht auf der Höhe«, ächzte Jessie und lehnte ihren Kopf gegen den Sitz zurück und legte ihren Handrücken über ihre braunen Augen.
Normalerweise hätte Cailyn das mit einem Lächeln abgetan, aber Eifersucht stach heiß und brutal durch ihre Adern. Sie wollte ihrer besten Freundin ins Gesicht schlagen, wiederholt. Was war los mit ihr? Das war außer Kontrolle. Sie musste dem beengten Raum des Autos entkommen. Sie war kurz davor ihrer besten Freundin Schaden zuzufügen. Die Fahrt zu ihrer Eigentumswohnung in Potrero Hill wäre heute Abend lang.
»Nein, du kannst ihn nicht haben«, sagte sie bissig, bevor sie sich aufhalten konnte, und bereute ihre