"... es ist ein zu starker Contrast mit meinem Inneren!". Meinhard Saremba
mit dem zunehmenden Einfluss eines bürgerlichen Kulturlebens glaubte, als unabhängiger und freier Künstler sein Auskommen zu finden, jagte einer Fata Morgana nach. »Künstler und gar Componisten sind nun einmal in Deutschland nie so gestellt, daß sie solche Aufführung aus eignen Mitteln bestreiten könnten!«, erkannte Clara.238 Ihr Enkel Ferdinand überlieferte Überlegungen, die sie noch im fortgeschrittenen Alter anstellte: »Über das Componieren stellte Großmutter heute so ihre Betrachtungen an. Das Componieren sei nie einträglich gewesen. Der Großvater hätte nie ein Jahr gehabt, in dem er so viel durch seine Compositionen verdiente, seine Familie anständig zu erhalten. Erst Brahms und Simrock hätten die Honorare in die Höhe getrieben.«239
Fast alle, die antraten, um vom Komponieren leben zu können, mussten als Presserezensenten, Chorleiter, Dirigenten, Dozenten oder Musiklehrer für den Lebensunterhalt sorgen. Zudem erforderte eine Musikerlaufbahn eine sorgfältige Ausbildung und fachliches Können, war komplexer als Malen oder Texte entwerfen und brachte weniger unmittelbare Anerkennung als die Schauspielerei. Keine Frau war so gedankenlos, im 19. Jahrhundert hauptberuflich Komponistin werden zu wollen, schließlich war die Luft zu dünn in den Gipfelregionen dieser Zunft, in denen man ausschließlich davon leben konnte.
Einer der frühen Verkaufserfolge von Johannes Brahms: Erstausgabe der Partitur des Streichsextetts op. 18, erschienen bei Simrock im Dezember 1861.
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