Das Handbuch der Intuition und übersinnlichen Wahrnehmung. Martin Zoller
Hans Fuchs in einer Schuhschachtel, die mit Laub oder Erde gefüllt war, einen Goldring mit einem Stein. Dann schickte er mir eine Fotografie der Schachtel. Die Aufnahme war aus der Vogelperspektive gemacht. Ich musste nun spüren, wo genau in der Schuhschachtel der Ring lag. Diese Technik nennen wir einfach-blind.
Eine weitere Möglichkeit war das sogenannte doppelblind. In diesem Fall versteckte eine dritte Person den Ring. Diese Person gab Hans Fuchs die Schuhschachtel. Er machte, ohne zu wissen, wo der Ring lag, ein Foto und sandte es mir. Keiner von uns beiden kannte den Ort des Ringes. So wurde verhindert, dass ich während der Suche das Gehirn von Herrn Fuchs anzapfte und den Ring nur fand, weil er wusste, wo der Ring war. Diese unbewussten Gedankenübertragungen wurden beim RV immer wieder beobachtet.
Möchte man eine unbewusste Gedankenübertragung unmöglich machen, so muss eine vierte Person den Gegenstand verstecken oder aussuchen. Die erste Person versteckt den Ring und macht eine Fotografie. Die zweite Person übergibt das Foto, ohne zu wissen, wo der Ring sich befindet, den RV-Analysten.
Die Doppel-blind-Technik wird im RV am meisten eingesetzt. Der Überbringer des Umschlags mit dem Code ist Übermittler, er kennt aber den Inhalt des Umschlags nicht. In Studien hat man festgestellt, dass eine mentale Übertragung tatsächlich bestehen kann und der Empfänger fälschlicherweise den Organisator des Projektes anzapft und nicht den Code.
Zurück zum Doppel-blind-Projekt mit Hans Fuchs. Wir konzentrierten uns beide auf die Fotografie, um den Ort des Ringes zu spüren. Nach Beenden der Analyse verglichen wir. Bei Einfach-blind- und Doppel-blind-Experi-menten kamen wir auf eine Trefferquote von etwa achtzig Prozent.
Etwas anders verhielt es sich mit dem Analysieren von Dokumenten. Hans Fuchs entnahm aus einer Zeitung oder Zeitschrift Seiten mit einem Artikel zu einem Thema. Oder er wählte das Foto einer Persönlichkeit aus. Den Text oder das Foto legte er auf einen Tisch oder ein Bücherregal in seinem Büro. Dann schrieb er mir eine E-Mail und gab Bescheid, dass das Dokument bereitliege. Ich meditierte und machte meine mediale Analyse zum Dokument. Ich schrieb Eindrücke, Bilder, Gerüche, Farben oder Gegenstände auf, die ich vor mir sah. Den Report sandte ich ihm. Daraufhin schickte er mir den gescannten Artikel oder das Foto und wir verglichen. Diese Technik kann erfolgreich eingesetzt werden zum Analysieren von Verträgen oder dem Ergründen von Inhalten bestimmter Dokumente.
Gibt uns ein Kunde einen Auftrag, so bittet er uns zum Beispiel, die Akten im Büro eines bestimmten Anwaltes zu analysieren. Dafür benötigten wir den Namen des Anwalts und die Adresse der Kanzlei. Mithilfe von Google Earth machen wir uns ein Bild der physischen Umgebung der Kanzlei. Natürlich hat dieser Anwalt mehr als nur einen Fall, den er bei sich niedergeschrieben hat. Die Verbindung zum richtigen Dokument machen wir über unseren Kunden. Dieser liegt vielleicht im Streit mit dem Anwalt und möchte dessen Strategie etwas besser erkennen können. Die Komponenten »unser Kunde«, »Name des Anwalts« und »Adresse der Kanzlei« reichen, um das richtige Dokument zu orten. Der interessierte Leser kann auf meiner Website weitere Informationen zu unseren VF-Projekten finden. Gerne sende ich bei Anfragen unsere RV-Präsentationen per E-Mail zu. RV-Analysen mache ich, unabhängig vom VF, sehr oft für meine Kunden. Nicht nur bei Dokumenten oder Fotos, sondern auch beim Profilen von Personen.
In manchen Kreisen wird RV als unethische Methode angesehen. Schließlich, so wird häufig argumentiert, benütze man die Kraft der Intuition zur wirtschaftlichen oder politischen Spionage. Die Kritiker haben mit dieser Aussage nicht unrecht. Aber, wie heißt es doch so schön: In der Liebe und im Krieg sind alle Mittel erlaubt!
Remote Viewing im Irak
Das Interview
Während meines Aufenthaltes im Irak (→ Seite 301) wollte ich Laith Muhammad zu seinen Erfahrungen als medialer Berater für das Nationale Olympische Komitee interviewen. Leider hatten wir im Irak keine Zeit dafür. Wir mussten es später via E-Mail und Skype machen. Sprachlich war das eine Herausforderung. Die Übersetzungen und teilweise auch die Gespräche führten wir schriftlich mit Übersetzungsprogrammen.
Ausführlich erklärte er mir seine Technik, die er selbst entwickelt hatte. Ich konnte ihn beobachten, wie er bei einem Vortrag Sportstudenten analysierte. Er sieht das Energiefeld um die Menschen und kann so die Athleten beraten, ihre Schwachpunkte zu eliminieren. Zudem analysiert er vor oder während des Spielens die Kollektivenergie eines Teams. Das gibt ihm die Möglichkeit, zu sehen, welches Team gewinnen wird und warum es gewinnt.
MZ: Laith, du bist aus Bagdad im Irak. Wie lebt es sich als medialer Mensch in einem Land, das ständig im Krieg ist bzw. politisch unsicher ist?
LM: Die Iraker sind harte Bedingungen und schwierige Lebensumstände gewohnt. Die Menschen versuchen, einen Alltag zu leben. Ich kann jetzt offen über meine Erfahrungen sprechen, und in den Medien wird darüber berichtet. Wir sind freier, als unter dem Regime von Saddam Hussein.
MZ: Wie hast du gemerkt, dass du mehr siehst als andere, und wie hat dein Umfeld darauf reagiert?
LM: Seit meiner Kindheit sehe ich viele verschiedene Energien, nicht als Farben oder Bilder, sondern in verschiedenen Lichtformen. Damals kannte ich die Bedeutung nicht. Meine Umgebung reagierte etwas unsicher. Durch meine Arbeit mit Sportlern lernte ich, die Energien, die ich sehe, zu interpretieren und einzusetzen. Es war nie ganz einfach für mein Umfeld, zu verstehen, wie ich arbeite. Noch heute sind viele Menschen mit meiner Arbeit nicht sehr vertraut.
MZ: Glaubst du an Gott?
LM: Ja, ich glaube definitiv an Gott.
MZ: Du bist Moslem. Sunnit oder Schiit?
LM: Sunnit. In Wirklichkeit aber bin ich Mensch auf diesem Planeten, und wir sind alle Brüder.
MZ: Wie steht der Islam zu medialen Kräften?
LM: Der Islam ist nicht gegen mediale oder spirituelle Kräfte. Wir arbeiten mit reinen Kräften und helfen dem Menschen. Wir geben Anregungen, tun Gutes für die Gemeinde. Das entspricht den Ideen des Islam.
MZ: Wie du weißt, dämonisiert heute der Westen den Islam. Was hältst du von diesem modernen Kreuzzug des Abendlandes?
LM: Viele Menschen im Westen verstehen den Islam nicht. Der Islam ist nicht für Gewalt und das Töten von Menschen. Jene, die im Namen des Islam töten, legen die Lehre nicht richtig aus. Unsere Lehre ist gut und gegen Gewalt. Andere Religionen sollten ebenso denken. Im Fall eines Angriffs aber haben alle Menschen das Recht, sich zu verteidigen.
MZ: Der Westen sieht den Islam als Gefahr. Seht ihr uns ebenfalls als Gefahr an?
LM: Der Islam ist keine Bedrohung für irgendjemanden. Andere Religionen sollten auch keine Bedrohung für uns sein. Der Islam, das Christentum oder das Judentum sind monotheistische Religionen, predigen Wahrheit und Liebe und beten für Frieden unter den Menschen.
MZ: Der Krieg im Irak oder in Afghanistan war nur möglich, weil westliche Regierungen ihr Volk belogen, um für wirtschaftliche Profite dein Land faktisch zu zerstören. Wie stehst du dem Westen gegenüber?
LM: Das Problem sind die Herrscher respektive Politiker dieser Länder, nicht die Völker. Die Menschen wollen in Frieden und Liebe leben. Ich respektiere die westlichen und alle anderen Völker.
MZ: Kannst du in deinem Umfeld offen über Hellsichtigkeit sprechen?
LM: In meinem Land haben die Menschen bis zum heutigen Tag nur sehr wenige Informationen über diese Themen. Ich freue mich sehr, immer wieder darüber zu sprechen, um den Menschen zu zeigen, wie die Kraft der Intuition hilfreich eingesetzt werden kann.
MZ: Kennst du in Bagdad noch andere Menschen, die medial veranlagt sind?
LM: Es gibt einige Bekannte von mir, die ebenfalls medial arbeiten. Auf jeden Fall bin ich der Einzige, der im Irak mit Remote Viewing arbeitet. Ein guter Freund aus dem Norden des Landes ist ein sehr guter Heiler. Er reist oft nach Deutschland, um seine Kunden zu besuchen.
MZ: Was ist dein Beruf?
LM: Ich arbeite seit 2005 als parapsychologischer Experte für das Nationale Olympische Komitee des Irak und die irakische Olympische Akademie.
MZ: