Canaris Abwehrchef unter Hitler. Walter Brendel
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Walter Brendel
Canaris –
Abwehrchef unter Hitler
Impressum
Texte: © Copyright by Alexandre Dumas
Umschlag: © Copyright by Gunter Pirntke
Übersetzer: © Copyrigh by Walter Brendel
Verlag:
Das historische Buch, Dresden / Brokatbookverlag
Gunter Pirntke
Mühlsdorfer Weg 25
01257 Dresden
Inhalt
Die Zeit nach dem 1. Weltkrieg
Die Revolution von 1918/19 und die Folgeerscheinungen
Die Liebknecht/Luxemburg-Affäre
Der „Kontrolleur“ des III. Reiches und seine Helfer
Der Freund Heydrich
Verhandlungen Berlin-Rom-Tokio
Der deutsch-sowjetische Nichtangriffspakt
Die Legenden und der Widerstand
Canaris und die Juden
Ich kann nicht mehr mitmachen
Einleitung
Zu den undurchsichtigsten Figuren der Epoche Hitlers gehört sein Geheimdienstchef Admiral Wilhelm Franz Canaris. Wo er politisch stand, blieb im Zwielicht. Wenige führende Persönlichkeiten des NS-Regimes sind so faszinierend und zugleich so umstritten wie Admiral Wilhelm Canaris, Hitlers legendärer Abwehrchef. Die tatsächlichen und die vermeintlichen Erfolge des deutschen Geheimdienstes im Zweiten Weltkrieg ließen ihn auch im Ausland zum Mythos werden. Nachdem der Fund von Geheimakten des Widerstands das Ausmaß der von ihm gedeckten Aktivitäten gegen das Hitler-Regime offenbart hatte, wurde Canaris noch kurz vor Kriegsende im Konzentrationslager Flossenbürg hingerichtet.
"Ich war kein Vaterlandsverräter. Ich habe als Deutscher meine Pflicht getan." Diese letzten Worte sind von Admiral Wilhelm Canaris überliefert, bevor man ihn am 9. April 1945 um sechs Uhr morgens im KZ Flossenbürg zum Galgen führte. Bis heute ranken sich Legenden um diesen Mann, der in Hitlers militärischer Hierarchie jahrelang das Vertrauen des "Führers" genoss, als Geheimdienstchef brillante Arbeit leistete, halb Europa mit einem dichten Netz von Agenten überzog - und doch anscheinend nichts anderes im Sinn hatte, Deutschland von diesem Diktator zu befreien.
Er war beteiligt an den - gescheiterten - Attentaten auf Hitler im März 1943, hielt unterstützenden Kontakt zu den verschiedensten Widerstandskreisen, half verfolgten Juden und konspirierte mit ausländischen Diensten und Diplomaten. In seinem Stab versammelte er Renegaten und Dissidenten, und dennoch verstand er es stets, jeglichen Verdacht von sich abzulenken.
Befreundet mit dem SS-Schlächter Reinhard Heydrich. Auf gutem Fuß mit Heinrich Himmler, erweckte Canaris den Eindruck eines überzeugten Nationalsozialisten, bei Heydrichs Tod vergoss er echte Tränen. Erst der zufällige Fund von Akten, die seine Mitwisserschaft über das Attentat vom 20. Juli 1944 eindeutig belegten, brachte ihm Haft und Hinrichtung.
Man soll ihm auf Anordnung Hitlers einen besonders qualvollen Tod bereitet haben. Das trug ihm den Ruf ein, zu den Vertretern des »anderen Deutschland« zu gehören. Bisheute sind die Urteile über seine Persönlichkeit höchst widersprüchlich: Canaris – der gefährliche Spionagechef, Canaris – der Unterstützer des Widerstandes, Canaris – der Kollaborateur und Karrierist, Canaris – der Geheimdiplomat, der den Krieg beenden wollte.
Canaris’ Lebensweg war exemplarisch für einen deutschen Offizier in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts – seine Karriere als junger Marineoffizier im Kaiserreich, sein Kampf gegen die Weimarer Republik, seine Beteiligung an der heimlichen Wiederaufrüstung Deutschlands bis zu seiner Verstrickung in die Hitler-Diktatur.
Was machte den Bürgersohn aus Dortmund zu einem von Hitlers wichtigsten Helfern? Wie zutreffend ist die Legende vom erfolgreichen Geheimdienstchef? Wie eng war die Verzahnung zwischen Canaris´ Abwehrapparat und Hitlers Vernichtungsmaschinerie? Wie nahe war Canaris dem Widerstand gegen Hitler?
Hitlers